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Temperaturkontrolle: Fiebermessen beim Kaninchen


Siehe auch:

Fiebermessen beim Kaninchen: Darum ist es so wichtig

Jeder Kaninchenbesitzer sollte die Körpertemperatur bei seinen Tieren selbstständig messen können. Im Krankheitsfall kann dies ungemein hilfreich sein!


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Einige Beispiele:

  • Frisst ein Kaninchen nicht, ist apathisch und hat Untertemperatur, liegt immer ein Notfall vor! Es muss umgehend gewärmt und medizinisch versorgt werden. Ohne Wärmezufuhr besteht schnell Lebensgefahr!

  • Im Anschluss sind engmaschige Temperaturkontrollen sehr wichtig, um den Verlauf und Therapieerfolg beurteilen zu können.

  • Hat ein Kaninchen Fieber, befindet es sich meistens in einer lebensbedrohlichen Situation. Neben der Abklärung der Ursache muss es umgehend mit Antibiotia und fiebersenkenden Medikamenten (Metamizol) behandelt werden.
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Fiebermessen beim Kaninchen: So funktioniert's

Die Temperatur eines Kaninchens zu messen, ist reine Übungssache. Für Laien empfiehlt es sich, anfangs eine zweite Person um Hilfe zu bitten

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  • Fiebermessen zu zweit: Die Hilfsperson umgreift wie beim Hochnehmen mit einer Hand den Brustkorb und die Vorderbeine des Kaninchens und mit der zweiten Hand Hüfte und Blume. Dann hält sie es aufrecht, sodass sein Rücken an ihrem Körper lehnt.

  • Fiebermessen alleine: Setzen Sie das Kaninchen im "Babysitz" auf ihren Schoß. Mit einer Hand straffen Sie vorsichtig die Haut im Anogenitalbereich. Mit der zweiten Hand halten Sie das Thermometer. Achtung - das Kaninchen ist hierbei nicht sicher fixiert. Messen Sie daher gerade zu Anfang besser auf dem Boden!

  • Straffen Sie sanft den Anogenitalbereich. Dazu legen Sie einen Finger auf dem Bauch des Tieres und einen zweiten zwischen After und Blume und ziehen sanft in die jeweils entgegensetzte Richtung. 

  • Das Geschlechtsteil sollte jetzt gut sichtbar sein. Der After befindet sich unmittelbar darunter. Sollten Sie ihn nicht (gut) sehen, streichen Sie mit dem Thermometer zunächst sanft darüber. Auf die Weise lösen Sie den Analreflex aus und die Rosette wölbt sich nach außen.

  • Machen Sie das Thermometer mit Gleitgel, Vaseline oder zur Not Wasser gleitfähig.

  • Führen Sie das Thermometer in einem flachen Winkel (nahezu parallel zur Wirbelsäule) vorsichtig in den After ein - und zwar mehrere Zentimeter! Anderenfalls ist das Messergebnis falsch-niedrig. Auch bei sehr kleinen Kaninchen ist dies i. d. R. völlig unproblematisch und wird von den Tieren gut toleriert.

  • Wichtig: Das Thermometer muss sich sehr leicht vorwärts schieben lassen! Stoßen Sie auf einen Widerstand, versuchen Sie, den Winkel behutsam zu ändern, i. d. R. etwas flacher. Manchmal wird das Messen dadurch erschwert, dass sich Köttel im Enddarm befinden. Hier sind Geduld und Fingerspitzengefühl erforderlich.

  • Schalten Sie das Thermometer erst ein, wenn Sie es mehrere Zentimeter weit eingeführt haben. Warten Sie solange, bis der Signalton ertönt, um falsch-niedrige Ergebnisse zu vermeiden.
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Welche Körpertemperatur ist beim Kaninchen normal?

Die meisten Kaninchen haben eine Körpertemperatur zwischen 38,3° C und 39,5° C Grad. Vor allem Tiere in Winteraußenhaltung liegen mitunter auch nur bei 38,0°  C. Bei dem individuellen Tier schwankt die Normaltemperatur kaum.

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Das bedeutet: Wenn ein Kaninchen plötzlich apathisch ist und eine Temperatur von 38,3° C (oder weniger) aufweist, obwohl es normalerweise immer zwischen 39,2-39,5° C liegt, hat es eine ernst zu nehmende Kreislaufschwäche

Umgekehrt muss bei einem Kaninchen, das z. B. immer eine Temperatur um die 38,2° C hat, von Fieber ausgegangen werden, wenn es plötzlich bei 39,5° C (oder höher) liegt. In Stresssituationen, z. B. beim Tierarzt, kann die individuelle Normaltemperatur nach oben oder unten abweichen. Es kommt dabei jedoch selten zu Abweichungen von mehr als 0,5° C. 

Im Zweifelsfall sollte das Tier für eine halbe Stunde in Ruhe gelassen werden, um anschließend eine Temperaturkontrolle durchzuführen. Falls Sie die übliche Körpertemperatur Ihres Kaninchens nicht kennen, sollte eine Temperatur über 40,0°  C sowie unter 38,0°  C  grundsätzlich als Alarmsignal aufgefasst werden.

Um die Körpertemperatur richtig einordnen zu können, muss immer das Gesamtbild des Tieres betrachtet werden. Beispiele:

  • Ein putzmunteres Kaninchen, das zu Hause keinerlei Krankheitsanzeichen hatte und beim Impftermin plötzlich eine Untertemperatur von 37,5°  C  oder 39,8°  C aufweist, ist vermutlich nicht akut erkrankt, sondern lediglich gestresst.

  • Ein Kaninchen, das plötzlich apathisch und inappetent ist, kann auch dann in Lebensgefahr sein, wenn seine Temperatur aktuell noch im Normalbereich liegt oder nur leicht erniedrigt ist.

  • Ein Kaninchen mit Krankheitssymptomen, das eine Temperatur von über 40°  C  aufweist, ist vermutlich nicht nur gestresst, sondern hat Fieber.
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Woher weiß ich die individuelle Normaltemperatur meines Kaninchens?

Es ist äußerst empfehlenswert, die individuelle Normaltemperatur der eigenen Kaninchen sowohl in Ruhe als auch unter Stress zu kennen. Auf diese Weise wissen Sie im Krankheitsfall sofort, ob die Temperatur Ihres Tieres von der üblichen abweicht.

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 Folgendes hat sich bewährt:

  • Bei jedem Tierarztbesuch sollte die Temperatur des Kaninchens gemessen und in die Akte eingetragen werden. Notieren auch Sie sich die Messungen. So wissen Sie z. B. auch im Notdienst, ob Ihr Kaninchen eine andere Körpertemperatur als sonst beim Tierarzt aufweist.

  • Messen Sie die Körpertemperatur Ihrer Kaninchen gelegentlich zu Hause, z. B. beim wöchentlichen Check-up, und notieren Sie sich die Messungen. Sobald Sie den "Spielraum" kennen, brauchen Sie nicht mehr wöchentlich zu messen.

  • Beachten Sie auch die Umgebungstemperaturen: Abhängig davon kann die Körpertemperatur leicht schwanken. Indem Sie sowohl im Sommer als auch im Winter wiederholt Fieber messen, haben Sie ganzjährig zuverlässige "Referenzwerte".

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