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Regeln für die Heufütterung


  • Um seinen Zweck zu erfüllen, muss das Heu unbedingt langfaserig sein – verfüttern Sie niemals Heuhäcksel!Diese z.B. als Überreste in Heutüten zurückbleibenden, extrem kurzfaserigen Heubestandteile werden gern gefressen, jedoch nicht in ausreichendem Maße gekaut und führen im schlimmsten Fall zum Darmverschluss!

  • Je nach Lagerungsform erhält Heu hauptsächlich Stängel (bei hohen Bröckelverlusten) oder auch reichlich Blätter und Blüten. Je mehr verschiedene Pflanzen(bestandteile) enthalten sind, desto besser ist die Protein- und Nährstoffversorgung gesichert. Diese ist allerdings eher bei einem einseitigen Grünfutterangebot von Bedeutung; bei artgerechter, vielseitiger Grünfutterung sind die Kaninchen gut mit Nährstoffen abgedeckt. In diesem Fall muss das Heu lediglich die Funktion einer Rohfaserquelle erfüllen, wofür reines Grasheu genügt - die Stängel enthalten reichlich Rohfaser.

  • Kräuterreiches Heu ist energie-, protein- und mineralstoffhaltig.Es wird äußerst gerne gefressen, jedoch nicht immer vertragen. Der hohe Proteingehalt führt bei manchen Kaninchen dazu, dass sie ihren Blinddarmkot nicht mehr aufnehmen, sodass er im Fell kleben bleibt (und oft mit Durchfall verwechselt wird). Eine dauerhaft zu hohe Eiweißzufuhr belastet zudem die Nieren. Zugleich fördert das konzentrierte Kalzium in Trockenkräutern Harngrieß und -steine. Bei Kaninchen mit entsprechenden Problemen sollte daher auf Trockenkräuter komplett verzichtet werden, andere sollten allenfalls geringe Mengen bekommen. Als Alternative zu Trockenkräutern kann Grasheu mit getrockneten Blüten oder Laub "verfeinert" werden.

  • Heu muss immer trocken, möglichst kühl und luftig gelagert werden.Feuchtes Heu beginnt zu schimmeln und verursacht bei Verzehr schwere Verdauungsstörungen. Auch Hitze oder schlechte Durchlüftung, z.B. in Plastiktüten, können Heu verderben lassen.

  • Erlaubt ist es hingegen, den Kaninchen einen Teil ihres Heus während heißer Sommertage mit kaltem, sauberem Wasser zu befeuchten; einige Tiere betrachten dies als eine willkommene Erfrischung. Wichtig ist, eventuell noch vorhandenes feuchtes Heu spätestens am Abend zu entfernen, um der Bildung von Schimmelsporen vorzubeugen.

  • Füttern Sie Heu so oft wie möglich frisch aus dem Sack oder vom Ballen. In der Raufe verliert es schnell sein Aroma; insbesondere, wenn sich darunter die Toilette befindet, nimmt das Heu deren Geruch an und ist für die Kaninchen nicht mehr attraktiv. Zudem selektieren die Kaninchen gerne bestimmte Bestandteile und lassen die weniger attraktiven liegen, sodass sich letztere mit der Zeit ansammeln. Daher sollten die Raufen nicht nur aufgefüllt, sondern auch regelmäßig (mindestens wöchentlich) komplett entleert werden. Übrig gebliebenes Heu kann dann z.B. noch als Einstreu Verwendung finden.

  • Bieten Sie Heu immer (auch) in einer Raufe an. Am Boden liegendes Heu wird durch Verunreinigungen oder Zertrampeln ungenießbar. Den Kaninchen muss immer sauberesHeu zur Verfügung stehen! Oben offene Gitterraufen müssen, sofern die Kaninchen hinein passen, immer mit einem Holzbrett abgedeckt oder so angebracht werden, dass die Tiere nicht hineinspringen können. Anderenfalls können sie mit den Beinen im Gitter hängen bleiben und sich schwer verletzen.

  • Heu vom Bauern oder aus dem Reitstall ist grundsätzlich um ein Vielfaches preiswerter als im Laden erhältliches Heu. Es wird dort im eigenen Interesse so hochwertig wie möglich hergestellt und kann in großen Mengen, z.B. als Ballen oder abgefüllt in einem Sack, gekauft werden. Daher lohnt sich meist auch die etwas längere Anfahrt durchaus.

  • Auch online gibt es mittlerweile viele Anbieter von hochwertigem Heu.