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Päppelbrei und Zwangsfütterung beim Kaninchen

Das Füttern einer Breinahrung ist notwendig, wenn das Kaninchen entweder nicht richtig kauen kann (z.B. wegen Schmerzen im Maulbereich oder weil es keine Zähne mehr hat) oder wenn es nicht frisst und daher mit einer Spritze zwangsgefüttert werden muss.

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Zwangsfütterung bei Magendilatation / Magenüberladung?

Da der Verdauungstrakt des Kaninchens auf längerfristige Nahrungskarenz (12-24 Stunden) mit schweren Aufgasungen reagiert, erscheint eine Zwangsfütterung unerlässlich, wenn das Tier nicht von selber frisst.

Allerdings erfolgt die Zwangfütterung in vielen Fällen vorschnell, was zu einem qualvollen Tod des Tieres führen kann. Bevor ein Kaninchen zwangsernährt wird, muss immer ausgeschlossen werden, dass ein Ileus (Verschluss des Magen-Darm-Traktes) vorliegt.

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Ein vergrößerter Magen, i. d. R. eine Magendilatation, ist im Röntgen deutlich zu erkennen und vom spezialisierten Tierarzt auch ertastbar. Um einen Ileus (Darmverschluss) auszuschließen oder zu diagnostizieren, ist oftmals ein Kontraströntgen notwendig - d.h. dem Kaninchen wird oral ein Medikament eingegeben, welches auf dem Röntgenbild "aufleuchtet".

Wird es nach 20 Minuten erneut geröngt, kann beurteilt werden, ob und wie sich das Kontrastmittel durch den Magen-Darm-Trakt bewegt. Tritt kein Kontrastmittel aus dem Magen aus oder stagniert es im Darm, liegt ein Verschluss vor.

Magendilatationen und Magen- oder Darmverschlüsse sowie -verstopfungen gehören zu den häufigsten Ursachen von Futterverweigerung. Wird ein Kaninchen in einem solchen Fall zwangsgefüttert, wird sein Magen (zusätzlich) überladen, was mit massiven Schmerzen und ab einem gewissen Ausmaß auch mit Atemnot verbunden ist. Ein qualvoller Tod durch Ersticken oder Herzversagen (durch den Druck des übergroßen Magens auf Lunge und Herz) sowie ein Einreißen der Magenwand oder eine Leberlappentorsion können die Folge sein.

Ein vergrößerter Magen lässt sich vom geübten Tierarzt leicht ertasten, ab einem gewissen Ausmaß auch vom Besitzer. Um eine objektive Vergleichsmöglichkeit zu haben und die Füllung des Magen-Darm-Trakts mit Futter oder Gas sicher beurteilen zu können, sind jedoch Röntgenbilder erforderlich. So ist ein stark gefüllter Magen in Kombination mit einer gasgefüllten Dünndarmschlinge hinter dem Magenausgang ein deutliches Indiz für einen Darmverschluss.

Eine Magenüberladung kommt im Gegensatz zur Magendilatation relativ selten vor: Sie entsteht durch ein "Überfressen" an faserarmen, oft quellenden Futtermitteln. Der Magen füllt sich dabei schneller, als er sich entleeren kann, es liegt aber kein Verschluss und keine Darmträgheit vor.  Die beiden Erkrankungen werden häufig verwechselt. 

Leider hört man immer wieder von Fällen, in denen Tierärzte auch im Falle einer massiven Magendilatation oder einer Magenüberladung noch zur Zwangsfütterung raten. Die Begründung: Es müsse Nahrungsbrei "nachrücken", damit der Magen sich entleere, da dies aufgrund der schwachen Bemuskelung nicht von selber geschehe. Diese Annahme ist ein gefährlicher Trugschluss:

Ein überfüllter Magen ist überdehnt und steht demzufolge unter Druck. Er entleert sich also grundsätzlich sehr wohl von selber. Tut er es nicht, bedeutet dies, dass eine Blockade vorliegt, z.B. durch eine Anschoppung von Futterbrei (z.B. durch zu trockene Fütterung), einen Trichobezoar (= Haarballen, z.B. bei starkem Fellwechsel) oder einen Fremdkörper.

Eine solche Blockade löst sich auch nicht "durch Gewalt", indem weiterer Futterbrei in den Magen "gestopft" wird - im Gegenteil verschlimmert diese Maßnahme den Zustand lediglich, zudem ist sie für das Tier sehr qualvoll (wie es auch bei einem Menschen der Fall wäre, der zu viel gegessen hat und dem trotz Bauchschmerzen und Völlegefühl weiteres Essen hineingezwungen wird).

Im Falle eines Bezoars oder einer Futteranschoppung sollte mittels der Eingabe von Laktulose und einem Prokinetikum (z.B. Metoclopramid) sowie sehr vorsichtigen kreisförmigen Bauchmassagen (ohne Druck!) versucht werden, die Verstopfung zu lösen. Laktulose macht den Magen-Darm-Inhalt gleitfähig, sodass er leichter vorantransportiert werden kann. Prokinetika stimulieren gleichzeitig die Magen-Darm-Muskulatur. Bauchmassagen kurbeln ebenfalls die Motorik an und sorgen für eine mechanische Bewegung des Futterbreis. 

Von großer Bedeutung ist außerdem eine adäquate Schmerzabdeckung. Metamizol ist bei Magen-Darm-Beschwerden das Mittel der Wahl; bei einem deutlich vergrößerten Magen empfiehlt sich zusätzlich Butorphanol. Absolut ungeeignet bei Magen-Darm-Beschwerden ist Meloxicam!

Ferner sollte der Patient ein Antitympanikum (z.B. Simeticon) erhalten, um der Aufgasung des Magens entgegenzuwirken.

Ob sich die Verstopfung löst, muss mittels (Kontrast-)Röntgen streng kontrolliert werden. Ist dies nicht der Fall oder liegt ein Fremdkörper vor, ist eine Operation notwendig. Nach der Eröffnung der Bauchdecke sollte zunächst versucht werden, die Blockade durch vorsichtiges Massieren des Magens bzw. Darms zu lösen. Im Dünndarm festhängende Bezoare /  Fremdkörper werden durch die geschlossene Darmwand weitermassiert, bis sie im Dickdarm angekommen sind. Von dort aus kann das Tier sie ohne Probleme ausscheiden.

Wenn ein Vorwärtsschieben nicht möglich ist, sollte der Bezoar /  Fremdkörper zurück in den Magen massiert und dieser im Anschluss chirurgisch eröffnet werden. Eine Eröffnung des Darms hingegen ist immer das letzte Mittel, da die Prognose aufgrund der schlechten Wundheilung und der entstehenden Vernarbungen, die das Darmlumen dauerhaft verkleinern, schlecht ist.

Lediglich bei einer leichten Überfüllung ohne sichtbaren Darmverschluss kann versucht werden, die Magenmotorik zusätzlich durch die Eingabe von sehr kleinen Mengen rohfaserhaltigem Futterbrei (wenige Milliliter alle 1-2 Stunden) zu stimulieren. Der Nutzen ist dennoch fraglich, da natürlich auch kleine Breimengen den Magen zusätzlich überfüllen, während die Motorik bereits durch die übrigen Therapiemaßnahmen (Prokinetika, Schmerzmittel, Wärme, Laktulose, Bauchmassagen) angekurbelt wird. Diese Maßnahmen sind unerlässlich und können unter keinen Umständen durch eine Zwangsfütterung "ersetzt" werden! Ein Tierarzt, der ausschließlich zum "Päppeln" rät, ist unter keinen Umständen kaninchenkundig!

Auch, wenn eine Magendilatation und ein Ileus ausgeschlossen sind, ersetzt die Zwangsfütterung keinesfalls eine weitere Diagnostik!

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Wann sollten Kaninchen zwangsgefüttert werden?

Es ist unerlässlich, der Ursache der Futterverweigerung schnellstmöglich auf den Grund zu gehen. Die Zwangsfütterung dient lediglich der Überbrückung überschaubarer Zeiträume, bis die Ursache der Inappatenz (z.B. Schmerzen, Übelkeit, Infektionserkrankung) beseitigt ist, z. B.:

  • Nach dem Tierarztbesuch erhält das Kaninchen Medikamente, die eine gewisse Zeit benötigen, um anzuschlagen. Bis sich ihre Wirkung entfaltet und das Tier wieder frisst, ist eine Zwangsfütterung nötig.

  • Das Kaninchen nimmt infolge einer Operation keine Nahrung auf. Hier muss gefüttert werden, bis es sich erholt hat und wieder selbstständig frisst. Es sollte unbedingt überprüft werden, ob die Schmerzmittel ausreichend hoch dosiert sind.

  • Es wird ein Untersuchungsergebnis abgewartet (z.B. Blutprofil), um die Ursache der Inappatenz zu ermitteln. Bis diese erkannt ist und behandelt werden kann, muss das Kaninchen zwangsernährt werden.

Warum müssen Kaninchen zwangsgefüttert werden?

Anders als Fleischfresser sind Kaninchen von Natur aus darauf eingestellt, über den Tag (und die Nacht) verteilt viele kleine Mahlzeiten zu sich zu nehmen, und können auf längerfristiges Fasten mit lebensbedrohlichen Verdauungsstörungen reagieren:

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Der sogenannte Stopfdarm des Kaninchens ist kaum bemuskelt. Die Verdauungstätigkeit wird hauptsächlich durch nachfolgenden Futterbrei sowie durch Bewegung aufrecht erhalten. Futterverweigerung sowie Bewegungsmangel provozieren somit eine Darmträgheit. Im stillliegenden Verdauungstrakt beginnt der Futterbrei zu gären und setzt Gase frei, welche zunächst Magen und Darm aufblähen und dadurch schließlich Druck auf andere Organe, i.B. Herz und Lunge, ausüben.

Kaninchen, die das Futter verweigern, müssen deshalb - sofern eine massive Magenüberladung und ein Ileus ausgeschlossen sind! - mehrmals täglich zwangsgefüttert werden und sollten ein Antitympanikum (Simeticon), d.h. ein Medikament gegen Aufgasungen, erhalten. Ein solches bekommen Sie in jeder Tierarztpraxis sowie in der Apotheke.

Desweiteren empfiehlt sich die Verabreichung eines Pro- und Präbiotikums (z.B. ProPreBac® vom Tierarzt, Apfelpektin aus der Apotheke). Probiotika enthalten gutartige Darmbakterien und tragen dadurch zur Stabilisierung der Darmflora bei. Präbiotika enthalten die Nahrungsgrundlage der gutartigen Darmbakterien. Beide Arten von Medikamenten fördern also eine gesunde Darmflora und wirken dadurch sowohl vorbeugend als auch therapeutisch gegen verschiedene Arten von Verdauungsproblemen.

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Was eignet sich als Päppelbrei?

Die beim Tierarzt erhältlichen Pulver zur Zwangsernährung sind teilweise umstritten. Sie enthalten meist Weizen, der für Kaninchen jedoch aufgrund ihrer Glutenunverträglichkeit nicht geeignet ist. Gerade ein krankes und geschwächtes Tier sollte möglichst kein Futtermittel erhalten, das seinen Körper noch zusätzlich belastet. Allerdings zeigt die Erfahrung, dass die meisten Kaninchen die Präparate dennoch gut vertragen.

Alternativ können Sie auf spezielle Pellets oder komplett selbst hergestellte, bedürfnisgerechte Breinahrung zurückgreifen.

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Geeignete Pellets sind beispielsweise "Cuni Complete Adult ®" von der Firma Versele-Laga. Sie enthalten keinen Weizen und die enthaltene Rohfaser ist besonders grob, wodurch sie die Darmflora unterstützt (die meisten Pellets bestehen aus zu fein zermahlener Rohfaser, welche den Darm eher belastet).

Zur Herstellung des Breis geben Sie einige Pellets in ein Glas und übergießen sie mit Wasser. Nach wenigen Minuten haben sie sich aufgelöst und der fertige Brei kann mit einer Spritze aufgezogen werden. Ist er noch zu dickflüssig, wird noch ein wenig Wasser hinzugemischt. Dieses Futter ist so gut verträglich, dass es für zahnlose Kaninchen sogar als Alleinfutter verwendet wird.

Ein selbst hergestellter Päppelbrei sollte hauptsächlich aus frischen Kräutern bestehen (von der Wiese oder aus der Küche), um die notwendige Rohfaser zuzuführen. Als Energielieferant eignet sich Wurzelgemüse (z.B. Karotten, Sellerie, ...), welches gewichtsmäßig ca. 1/3 des Breis ausmachen darf.

Verwenden Sie möglichst die Grünfutter- und Gemüsesorten, die das Kaninchen gewohnt ist, um den Darm zu schonen.

Eine Prise Saaten rundet die Mischung ab: Sie wirkt einem Gewichtsverlust entgegen und liefert dem Kaninchen wertvolle Fettsäuren und Proteine. Bei schlechter Akzeptanz können stattdessen auch Haferflocken verwendet werden, diese sind bei den meisten Kaninchen sehr beliebt und liefern ebenfalls Energie und Proteine.

Zur Unterstützung der Darmflora empfiehlt es sich, ein beim Tierarzt erhältliches Präbiotikum (z.B. ProPreBac ®) oder Apfelpektin aus der Apotheke unterzumischen. Hierdurch führen Sie dem Kaninchen die Nahrungsgrundlage für die gutartigen, überlebenswichtigen Darmbakterien zu, welche für eine geregelte Darmtätigkeit unerlässlich sind.

Weiterhin empfiehlt sich das Untermischen eines Antitympanikums wie Sab Simplex ® (Apotheke) oder Simeticon ® (Tierarzt), um Aufgasungen vorzubeugen. Dies ist sinnvoll, da auch bei einem sehr sorgfältigen Zwangsfüttern nie eine so geregelte Verdauungstätigkeit erzielt werden kann wie bei einem selbstständig fressenden Kaninchen.

Ist der Brei zu dickflüssig, eignet sich alternativ zum Wasser Karottensaft zum Verdünnen. Er erhöht die Akzeptanz und liefert zusätzliche Energie.

Nicht geeignet als Breigrundlage sind Baby-, Hafer- oder Obstbrei sowie alle anderen Brei-Formen ohne oder mit nur wenig strukturierter Rohfaser.

Gerade ein krankes, geschwächtes Kaninchen sollte möglichst (darm)schonendes Futter erhalten, welches die Verdauungstätigkeit effektiv unterstützt. Dies ist nur durch rohfaserhaltige Kost (Wiesenkräuter, Gräser, Küchenkräuter, Blätter, Blattgemüse, Heu) gewährleistet.

Päppelbrei-Möglichkeiten im Überblick:

  • Empfohlen: Spezielle Pellets wie z.B. Cuni Complete ®, die aus grober Rohfaser bestehen und in Wasser aufgelöst werden
  • Wiesengrün + etwas Wurzelgemüse + Prise Saaten, gut püriert
  • Küchenkräuter + etwas Wurzelgemüse + Prise Saaten, gut püriert


Wird optimalerweise mit dazugemischt:

  • Apfelpektin / Präbiotikum vom Tierarzt zwecks Stabilisierung der Darmflora
  • Antitympanikum vom Tierarzt / Apotheker, vorbeugend oder therapeutisch gegen Aufgasungen
  • Bei Verstopfungsneigung: Lactulose
  • Bei schlechter Akzeptanz: Karottensaft
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Individuelle Anpassung der Zwangsfütterung

Füttern Sie in Rücksichtnahme auf das geringe Fassungsvermögen des Kaninchenmagens nicht mehr als 20 ml pro Kilogramm Körpergewicht und Mahlzeit. Anderenfalls provozieren Sie eine Magenüberladung, die für das Tier unangenehm bis schmerzhaft ist und seinen Organismus stark belastet.

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Wie und womit genau Sie den Brei anrühren und wie häufig gefüttert werden muss, hängt von Erkrankung und Symptomatik Ihres Kaninchens ab:

  • Ein untergewichtiges, schwaches Kaninchen sollte einen eher dickflüssigen Brei bekommen, um mehr Energie zuzuführen. Eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr kann zusätzlich durch Infusionen gesichert werden.

  • Die Häufigkeit der Fütterungen richtet sich danach, wie das Kaninchen darauf reagiert. Wirkt es hungrig (evtl. schlabbert es den Brei sogar freiwillig aus der Spritze), sollte möglichst häufig (bis 1x pro Stunde) gefüttert werden, um den Darm gleichmäßig zu belasten.

  • Bei Verdauungsproblemen sollte ebenfalls eher häufig gefüttert werden und der Brei sollte so viel blättriges Futter und Kräuter wie möglich sowie unbedingt ein Präbiotikum und ein Antitympanikum enthalten.

  • Reagiert das Kaninchen mit Widerwillen und Abwehrbewegungen, sollte die Anzahl der Fütterungen auf ein Minimum (etwa alle 4 Stunden) reduziert werden, da Stress die Genesung negativ beeinträchtigt!

  • Ein Kaninchen, das zu Verstopfungen und Magenüberladungen neigt, sollte einen eher flüssig angerührten Brei erhalten, der mit etwas Leinöl, Lactulose oder Flohsamenschalen angereichert wird.

  • Scheint das Kaninchen den Brei überhaupt nicht zu mögen, sollte ein anderer Geschmack ausprobiert werden (andere Zusammensetzung, s.o.) oder der Anteil besonders schmackhafter Zutaten (z.B. Karotte oder Haferflocken) leicht erhöht werden.



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Nasen-Schlund-Sonde als Alternative zur Zwangsfütterung

Die Zwangsfütterung kann alternativ zum Päppeln mit der Spritze auch über eine Nasen-Schlund-Sonde erfolgen, die der Tierarzt durch die Nasenöffnung bis in den Magen vorschiebt, anschließend mit wenigen Stichen im Kopfbereich festnäht und bei Bedarf mehrere Tage so belässt.

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Zum Füttern wird eine mit sehr feinem Päppelbrei gefüllte Spritze auf das außen befindliche Ende der Sonde gesetzt und der Brei direkt in den Magen gespritzt.

Was für viele Besitzer im ersten Moment erschreckend klingt, hat für das Tier große Vorteile:

  • Kaninchen mit Schluckbeschwerden können gefahrlos und stressfrei gefüttert werden.

  • Dasselbe gilt für Kaninchen, die aufgrund eines sehr schlechten Allgemeinbefindens keinen Appetit zeigen.

  • Gerade bei wehrhaften Tieren können Lippen und Maulschleimhaut durch das ständige Einführen von Päppelspritzen durchaus kleinere Verletzungen davontragen, die dem Tier zusätzlich wehtun und es in seiner Futterverweigerung "bestärken".

  • Die Sondenfütterung ist für die meisten Kaninchen viel enspannter als das "Päppeln", da sie für letzteres i.d.R. fixiert werden müssen und ihnen permanent eine Plastikspritze ins Maul gezwungen wird. Mehrmals täglicher Stress ist für den Genesungsprozess allgemein nicht förderlich.

Bei sehr schwachen, inappetenten, stressanfälligen oder wehrhaften Kaninchen, Tieren mit Schluckbeschwerden sowie solchen, bei denen eine längerfristige (d.h. mehrtägige) Futterverweigerung absehbar ist, ist eine funktionierende Nasen-Schlund-Sonde äußerst vorteilhaft.

Eine Schwierigkeit besteht meist darin, die Sonde durchgängig zu halten: Der feine Schlauch kann durch die groben Fasern im Nahrungsbrei sehr leicht verstopfen. Gerade bei kleinen Kaninchen, die entsprechend feine Sonden benötigen, ist diese Form der Zwangsfütterung daher in der Realität oft nicht umsetzbar.

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