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FAQ  Grundbedürfnisse von Kaninchen

  • FAQ Einzelhaltung von Kaninchen

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Ist Einzelhaltung Tierquälerei?

Kaninchen in Einzelhaltung können ihr komplettes Repertoire an sozialen Verhaltensweisen nicht ausleben. Folglich bedeutet Einzelhaltung erhebliches Tierleid. Menschen und andere Tierarten sind kein Partnerersatz! Mehr Info

Ist Einzelhaltung verboten?

Ja, die Einzelhaltung sozial lebender Tiere verstößt gegen §2 Tierschutzgesetz, nach dem Haustiere ihren Bedürfnissen entsprechend gehalten werden müssen. Mehr Info 


Ich verbringe viel Zeit mit meinem Kaninchen. Ist es trotzdem einsam?

Ja, ein Mensch kann einem Kaninchen ebenso wenig den Artgenossen ersetzen, wie ein Kaninchen einem Menschen den Kontakt zu anderen Menschen ersetzen kann.


Auch Kaninchen in Einzelhaltung können alt werden.  Wie ist das möglich, wenn sie angeblich leiden?

Einsamkeit ist keine Krankheit und verkürzt somit auch nicht zwangsläufig die Lebensdauer. Das bedeutet nicht, dass das Tier (oder der Mensch) nicht leidet. Da Einzelhaltung immer mit Stress verbunden ist, ist das Risiko allerdings höher, dass das entsprechende Tier erkrankt und früher verstirbt als ein Tier mit Sozialkontakt.


Mein Kaninchen versteht sich nicht mit Artgenossen. Möchte es keine Gesellschaft?

Unverträglichkeit kann verschiedene Ursachen haben: versteckte Erkrankungen, hormonelles Ungleichgewicht, Platzmangel, ungeeignete Einrichtung, Fehler in der Zusammenführung, eine Fehlinterpretation des Verhaltens während der Zusammenführung oder ein Nichtzusammenpassen der Charaktere. Es gilt also, die Ursache zu finden. Kein Kaninchen ist einzelgängerisch. Mehr Info 


Mein Kaninchen hat lange alleine gelebt. Kann ich es trotzdem noch vergesellschaften?

Ja - auch Kaninchen, die schlecht sozialisiert sind oder lange alleine waren, können und müssen vergesellschaftet werden.


Mein Kaninchen ist schon alt. Wäre eine Vergesellschaftung nicht zu stressig?

Einzelhaltung bedeutet Dauerstress. Eine Vergesellschaftung bedeutet einen vorübergehenden Stress, der die Voraussetzung für einen glücklichen Lebensabend darstellt. Der Charakter des neuen Partners spielt eine wichtige Rolle: Ein ruhiger Senior sollte nur mit einem ebenfalls ruhigen Artgenossen vergesellschaftet werden.


Ich habe ein krankes Kaninchen, das alleine lebt. Kann es vergesellschaftet werden?

Akut erkrankte Kaninchen sollten zunächst behandelt werden, um anschließend "fit" in die Vergesellschaftung zu gehen. Bei chronisch kranken Kaninchen ist dies nicht möglich. Ein charakterlich passender Partner ist hier essentiell, um das erkrankte Tier nicht zu überfordern. Leidet das Kaninchen an einer Infektionskrankheit, muss eine Ansteckung des neuen Tiers vermieden werden! Beispielsweise dürfen EC-kranke Kaninchen ausschließlich mit Artgenossen vergesellschaftet werden, die den Erreger ebenfalls in sich tragen (nur mittels Bluttest festzustellen!). Mehr Info


Ich habe ein krankes Kaninchen, das mit einem Partnertier zusammenlebt. Kann ich es mit weiteren Kaninchen vergesellschaften?

Akut erkrankte Kaninchen können nach ihrer Genesung normal vergesellschaftet werden. Chronisch kranke Kaninchen sollten je nach Krankheit nicht unnötig gestresst werden (z.  B. bei Herz- und Atemwegserkrankungen). Ist ihr Zustand stabil und ist auch durch Stress keine Verschlechterung zu erwarten (z.  B. symptomlose EC-Träger oder Schnupfer), spricht nichts gegen eine Vergesellschaftung. Leidet das Kaninchen an einer chronischen Infektionskrankheit, muss eine Ansteckung des neuen Tiers vermieden werden! Beispielsweise dürfen EC-kranke Kaninchen nur mit Artgenossen vergesellschaftet werden, die den Erreger ebenfalls in sich tragen (nur mittels Bluttest festzustellen!). Mehr Info 


Können körperlich behinderte Kaninchen vergesellschaftet werden?

Je nach Art der Behinderung kann das Kaninchen völlig normal vergesellschaftet werden (z.  B. nach einer Amputation) oder es gelten besondere Anforderungen an den Partner. Blinde Kaninchen, Kaninchen mit deutlicher Kopfschiefhaltung sowie Kaninchen mit starken Gleichgewichtsproblemen können während einer Zusammenführung nur eingeschränkt fliehen und dadurch verletzt werden. Sie benötigen einen ruhigen, nicht zu dominanten oder ebenfalls behinderten Partner.


Eines meiner Kaninchen wird von den anderen "gemobbt". Leidet es?

Kaninchen, die ständig gejagt, gebissen oder vertrieben werden, leiden unter Dauerstress. Eine Aufteilung der Gruppe oder die Vergesellschaftung des entsprechenden Kaninchens mit einem neuen, friedfertigen Parnertier ist in einem solchen Fall unerlässlich. Einige Kaninchen kommen grundsätzlich nur in Paarhaltung zurecht. Mehr Info 


Meine Kaninchen jagen sich ab und zu. Mögen sie sich nicht?

Gelegentliche Reibereien sind unter Kaninchen völlig normal. Kommt es hingegen zu einem heftigen Raufen, blutenden Bissverletzungen oder permanenter Unruhe, muss eingegriffen werden!

Ich möchte die Kaninchenhaltung beenden. Kann ich das "letzte Kaninchen" einzeln halten?

Nein, das ist keine Option. In einem solchen Fall kann ein sogenanntes "Leihkaninchen" angeschafft werden, das nach dem Tod des eigenen Tieres wieder in sein vorheriges Zuhause zurückkehrt. Alternativ muss das eigene Tier in ein schönes Zuhause mit Artgenossen vermittelt werden. Der eigene "Trennungsschmerz" darf kein Argument für eine Einzelhaltung sein.  Mehr Info


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  • FAQ Platzbedarf von Kaninchen

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Wie viel Platz brauchen Kaninchen?

Ein Zwergkaninchenpärchen benötigt eine Fläche von mindestens 6 qm rund um die Uhr. Ein Riesenkaninchenpärchen sollte mindestens 10 qm Platz haben. Pro weiteres Kaninchen sollte die Fläche um mindestens 20 % vergrößert werden. Mehr Info


Sind Kaninchen tag- oder nachtaktiv?

Kaninchen sind wechselaktiv:  Ihre Ruhe- und Aktivitätsphasen verteilen sich über Tag und Nacht. Vorrangig sind sie allerdings nachts und in den Dämmerungszeiten aktiv. Mehr Info


Sind Käfige und Ställe verboten?

Einen Käfig oder Stall zu kaufen, ist nicht verboten. Er kann beispielsweise als Toilette, Rückzugsort, Quarantäne- oder Krankenunterkunft verwendet werden. Es ist jedoch nicht erlaubt, die Kaninchen regelmäßig darin einzusperren (§2 Tierschutzgesetz, siehe auch Merkblatt der TVT). Leider kommt es diesbezüglich im Zoofachhandel sowie bei Züchtern und anderen Vermehrern regelmäßig zu einer falschen Beratung. Mehr Info

Warum brauchen Kaninchen so viel Platz?

Kaninchen sind extrem bewegungs- und erkundungsfreudige Tiere. Sie verbringen ihre Aktivitätsphasen mit Hoppeln, Rennen, Springen, Klettern und Entdecken. Ohne diese Möglichkeiten verkümmern sie körperlich und seelisch. Darüber hinaus müssen sie stets die Möglichkeit haben, sich vor ihren Artgenossen zurückzuziehen: Ein erzwungenes "Aufeinanderhocken" fördert Unverträglichkeiten. Mehr Info


Warum werden Käfige verkauft, wenn sie nicht geeignet sind?

Hier spielt vermutlich die Mischung aus Unwissenheit, Gewohnheit und Profitorientierung eine Rolle. Solange die Nachfrage durch den (unwissenden) Kunden vorhanden ist, wird auch das Angebot sich nicht merklich verändern.


Meine Kaninchen haben den ganzen Tag Freilauf und sind nur nachts eingesperrt. Ist das in Ordnung?

Kaninchen sind nachts besonders aktiv, weshalb ein ausreichendes Platzangebot dann besonders wichtig ist.  Dies ändert sich auch durch ein großes Platzangebot tagsüber nicht. Käfige und Ställe sind als Unterbringung für die Nacht absolut ungeeignet! Mehr Info


Meine Kaninchen sind nachts eingesperrt, um sie vor Gefahren zu schützen. Was soll ich sonst tun?

Den Kaninchen muss für die Nacht eine sichere, ausreichend große Unterkunft zur Verfügung gestellt werden.  Dies kann ein von allen 6  Seiten gegen  Raubtiere gesichertes Außengehege, ein Zimmergehege oder eine komplett gesicherte Wohnung sein. Nicht die Kaninchen müssen der Haltungsform angepasst werden, sondern die Haltungsform den Bedürfnissen der Kaninchen. Mehr Info


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  • FAQ Kaninchen: natürliche Verhaltensweisen ausleben

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Welche Verhaltensweisen muss die Haltung ermöglichen?

Die wichtigsten Verhaltensweisen, die rund um die Uhr möglich sein müssen, sind Hoppeln,  Rennen,  Springen, Verstecken, Nagen, Buddeln und das Aufsuchen erhöhter Ebenen. Mehr Info

Wie befriedige ich das Nagebedürfnis der Kaninchen?

Hierfür eignen sich insbesondere Zweige und sonstige Naturgehölze. Wurzelgemüse sollte nur als Leckerli aus der Hand gereicht werden. Knabber-Leckereien aus dem Zoofachhandel sind gänzlich ungeeignet. Mehr Info

Ich habe keinen Garten. Wie kann ich den Kaninchen das Buddeln ermöglichen?

Mit Erde, Sand, Papierschnipseln oder Stofffetzen gefüllte Buddelkisten werden gerne angenommen. Kleine Buddelkisten sind oft mit einem Deckel versehen, in dem sich auch das Einschlupfloch befindet, um ein seitliches Hinausgraben des Inhalts zu vermeiden. Bei Balkonhaltung sind z. B. Sandkästen für Kinder ideal geeignet. Mehr Info


Wie hoch sollte die Unterkunft sein?

Je nach Größe der Kaninchen sollten bei oben geschlossenen Unterkünften 80 bis 100 cm Höhe nicht unterschritten werden. Anderenfalls ist die Einrichtung zweiter Ebenen nur eingeschränkt möglich. Oben aufklappbare Gehege sind fast immer zu niedrig.


Welche Höhlen sind geeignet?

Als Höhlen eignen sich zum Beispiel Holzkisten, Holzhäuser, Stofftunnel, Kanalrohre, Stoffhöhlen, Kartons, Pflanzringe und -steine oder Stühle, über die eine Decke gehängt wird. Mehr Info


Was passiert, wenn die Kaninchen ihr natürliches Verhalten nicht ausleben können?

Mögliche Folgen von Platz- und Beschäftigungsmangel sind Stress, Unverträglichkeiten und verschiedene Krankheiten. Fehlt die Möglichkeit zu graben oder zu nagen, werden häufig Einrichtungsgegenstände zerstört (v. a. Polster- und Holzmöbel). Mehr Info

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  • FAQ Grünfutter ad libitum für Kaninchen

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Warum benötigen Kaninchen immer Grünfutter?

Kaninchen sind von Natur aus reine Frischköstler. Ihr kompletter Organismus ist auf eine reichliche Flüssigkeitszufuhr mit der Nahrung eingestellt. Eine trockene Fütterung wird nur sehr eingeschränkt durch vermehrtes Trinken ausgeglichen. Mehr Info 


Wie viel Grünfutter frisst ein Kaninchen pro Tag?

Ein Kaninchen verputzt täglich ohne Probleme 200 bis 300 g Grünfutter pro kg Körpergewicht.


Ist zu viel Grünfutter schädlich?

Nein. Grünfutter enthält keinerlei Inhaltsstoffe, die einem Kaninchen schaden. Wildkaninchen ernähren sich die meiste Zeit des Jahres ausschließlich von frischem Grünfutter, und der Organismus unserer Hauskaninchen unterscheidet sich nicht von dem der Wildkaninchen. "Zu viel Grünfutter" ist nur dann möglich, wenn eine abrupte Ernährungsumstellung erfolgt und plötzlich ungewohnt große Mengen gefüttert werden. Mehr Info


Kann ich nicht ersatzweise Heu füttern?

Heu kann frisches Grünfutter unter keinen Umständen ersetzen. Zwar steht es dem Grünfutter in puncto geringe Energiedichte und hoher Rohfasergehalt in nichts nach; als Haupt- oder gar Alleinfutter ist es jedoch aufgrund des geringen Flüssigkeitsgehalts völlig ungeeignet. Auch der Nährstoff- und Proteingehalt ist oft zu niedrig. Mehr Info


Welche Folgen hat eine zu trockene Fütterung?

Kaninchen müssen sehr große Mengen an Flüssigkeit zu sich nehmen, damit ihr besonderer Kalziumstoffwechsel funktionieren kann: Sie scheiden überschüssiges Kalzium über ihre Harnwege aus. Eine unnatürliche trockene Fütterung führt dazu, dass das Kalzium sich in der Blase anlagert und Blasengrieß entsteht. Weiterhin fördert eine trockene Fütterung Blasenentzündungen, Nierenleiden, Verstopfung und die Bildung von Trichobezoaren (Haarballen) im Magen. 


Was gehört alles zum "Grünfutter"?

Als Grünfutter werden frische Blätter, Kräuter und Gräser bezeichnet; genauer gesagt frische Wiesenkräuter, Gräser, Rasen, Blätter von Bäumen und Sträuchern, Küchenkräuter, Blattgemüse (z.B. Salate, Radieschenblätter, Spinat, Blattkohl) und Gemüsegrün (z. B. Karottengrün). Nicht zum Grünfutter gehören Obst und Wurzelgemüse (Karotten, Paprika, Gurke, Knollen usw.)! Sie sind vergleichsweise rohfaserarm und energiehaltig. 


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