Dem gegenüber steht die nach vielen Spontankäufen und Fehlinformationen einsetzende Überforderung vieler Kaninchenbesitzer, die bereits nach kurzer Zeit erkennen müssen, dass ihre Schützlinge weitaus mehr sind als lebendige Schmusetiere (fürs Kind) und dass ein glückliches, friedliches Miteinander nur dann möglich ist, wenn man sie ihrer Art gemäß unterbringt, behandelt und füttert.
Dies beinhaltet insbesondere ein 24 Stunden am Tag großes Platzangebot von mindestens 2-3 qm Fläche pro Kaninchen, die Gesellschaft durch mindestens ein weiteres Kaninchen, den Verzicht auf erzwungenes Streicheln, Beschmusen und Herumtragen sowie eine überwiegende Ernährung mit frischem Grünfutter in Form von Wiesengrün, Zweigen, Blattgemüse sowie Küchenkräutern.
Wer die Anschaffung von Tieren plant - egal welcher Art - , sollte sich bereits weit im Voraus damit beschäftigen, welche Ansprüche die jeweiligen Vierbeiner besitzen; und ob man langfristig sowohl bereit als auch in der Lage dazu ist, diesen gerecht zu werden. Denken Sie daran: Kaninchen können bei guter Pflege 10 Jahre und älter werden!
Wenn Sie unsicher sind, empfiehlt es sich, Kontakt zu einer Kaninchenschutzorganisation (z.B. Kaninchenhilfe e.V., Möhren sind orange e.V., Kaninchenschutz e.V., Kaninchenwiese, Bayern rockt Kaninchenhilfe e.V., ...) oder einem guten Tierheim aufzunehmen. Tierheime und ehrenamtliche Mitarbeiter privater Vereine stellen Ihnen gern ihre eigenen (Pflege-)Kaninchen bei sich zu Hause vor und führen Sie Schritt für Schritt an die Ansprüche der liebenswerten Langohren sowie den richtigen Umgang mit ihnen heran.
Nicht empfehlenswert hingegen ist die Information in den meisten Zooläden, bei schätzungsweise 99 % der Züchter oder sonstigen Vermehrern, da das Wohl der Tiere hier selten im Vordergrund steht und stattdessen Stall- und Käfighaltung, Ernährung mit Trockenfutter und Einzelhaltung präsentiert und weiterempfohlen werden. Diese Anlaufstellen vermitteln ein denkbar falsches Bild von den Ansprüchen des Kaninchens.