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Trockenkräuter für Kaninchen

Getrocknete, naturbelassene, aromatisch duftende und von den Kaninchen heißbegehrte Kräuter - ein ideales Beifutter? Leider nicht: Trockenkräuter sind - ebenso wie herrlich duftendes Kräuterheu - Kalziumbomben, die vor allem Harngrieß in hohem Maße fördern. 

Die Ausspülung von Kalzium mit dem Urin ist beim Kaninchen von großer Bedeutung, da die Kalziumresorption in ihrem Darm nicht - wie etwa bei uns Menschen - nach Bedarf, sondern nach Angebot geschieht. Überschüssiges Kalzium wird nach seiner Resorption über den Harntrakt ausgeschieden.

Bei unzureichender Flüssigkeitszufuhr löst sich das Kalzium nicht mehr vollständig im Urin. Dadurch lagert es sich in Form von Kristallen in der Blase an und führt zur Bildung von Grieß oder Steinen. Letztere müssen operativ entfernt werden. 

Zwar trinken Kaninchen, die Trockenfutter fressen, mehr als artgerecht gefütterte Tiere - um die gleiche Menge an Flüssigkeit zu sich zu nehmen, müssten sie pro Tag allerdings mindestens einen halben Liter Wasser konsumieren, was in der Realität nicht geschieht.

Durch ihre extrem hohe Kalziumkonzentration fördern Trockenkräuter die Bildung von Harngrieß besonders stark.

Weiterhin führt die hohe Konzentration an Proteinen in Trockenkräutern mitunter dazu, dass der Blinddarmkot von den Kaninchen nicht mehr gefressen wird. Letztlich bevorzugen die meisten Kaninchen die geruchs- und geschmacksintensiven Trockenkräuter gegenüber frischen Kräutern. Die Aufnahme gesunder, flüssigkeitshaltiger Nahrungsmittel wird also vermindert. 

Trockenkräuter haben keinerlei Vorteile gegenüber frischen Kräutern, der geringe Flüssigkeitsgehalt ist  gleichzeitig ein erheblicher Nachteile!