Grundregeln für den Umgang mit Kaninchen

Wer sich an den Instinkten der Kaninchen orientiert, dem wird es nicht schwer fallen, die Grundregeln für den richtigen Umgang zu verinnerlichen und anzuwenden. 

• Halten Sie sich so oft wie möglich in unmittelbarer Nähe Ihrer Kaninchen auf. Dabei brauchen Sie sich nicht ständig mit ihnen zu beschäftigen, im Gegenteil: Die Kaninchen sollen Ihre Gegenwart mit der Zeit als etwas völlig Normales, Alltägliches empfinden. Es ist nicht immer "Action" angesagt.
  
  
• Stören Sie ein ruhendes oder schlafendes Kaninchen nach Möglichkeit nicht: Die Tiere sollen lernen, dass Sie so „harmlos“ sind, dass es sich in Ihrer Gegenwart sorglos entspannen lässt. Sehr zahme, verschmuste Kaninchen genießen es mitunter, in Liegeposition sanft gekrault zu werden. Dies können Sie daran erkennen, dass Ihr Kaninchen Sie regelmäßig mit Nasenstupsern zum Streicheln auffordert und anschließend mit entspannt geschlossenen Augen seinen Kopf auf den Boden senkt oder sich vollständig niederlegt.
  
  
• Leise, sanft und gedehnt ausgesprochene Worte wirken beruhigend auf Mensch und Tier. Auch scheinen Kaninchen tiefe Stimmen „vertrauenswürdiger“ zu finden als hohe. Vermeiden Sie im Umgang mit den Kaninchen jede Form einer hektischen, nörgelnden, schrillen oder scharfen Sprechweise.
  
  
• Nutzen Sie die Fütterungszeit, um Ihre Kaninchen an Berührungen zu gewöhnen: Sie sind dadurch nicht nur abgelenkt und weniger empfindlich gegenüber äußeren Reizen, sondern verknüpfen das Angefasstwerden außerdem mit etwas Positivem – nämlich etwas Leckerem zu fressen.
  
  
• Starren Sie ein Kaninchen nicht an; so verhalten sich sowohl drohende Artgenossen als auch lauernde Räuber. Während Sie ein Kaninchen beobachten, achten Sie darauf, häufig zu blinzeln. Schüchterne Tieren sollten Sie anfangs höchstens flüchtig direkt ansehen und stattdessen mehr aus den Augenwinkeln beobachten; vermitteln Sie dem Kaninchen durch Wegschauen oder Augenschließen die Botschaft, dass Sie ihm nichts Böses möchten. Dadurch wagen die Kaninchen sich eher vorwärts und trauen sich, Sie von allen Seiten zu begutachten. Nach einigen Wiederholungen sind sie meist schon deutlich weniger vermisstrauisch.
  
  
• Plötzliche Bewegungen oder unvermittelter Lärm aus nächster Nähe können einem Kaninchen einen großen Schrecken einjagen. Das gilt vor allem für Tiere, die noch nicht besonders zutraulich sind und daher besonders in "Alarmbereitschaft" sind. Bewegen Sie sich daher immer langsam und ehe Sie z.B. laut nach jemandem rufen, sprechen Sie erst leise, dann in normalem und schließlich lauterem Tonfall mit den Kaninchen. Lassen Sie Ihre Stimme aber stets freundlich klingen.
  
  
• Greifen Sie niemals unvermittelt nach einem Kaninchen! Damit erinnern Sie es an einen zupackenden Räuber und versetzen gerade schüchterne Tiere mitunter in Todesangst! Ganz besonders gilt dies für Griffe von oben – wie ein Raubvogel es tun würde.
  
  
• Ehe Sie ein Kaninchen anfassen, strecken Sie ihm langsam und in Bodennähe die Hand entgegen, damit es sie durch Schnuppern begutachten kann. Berühren Sie es nur, wenn es ruhig sitzen bleibt und nicht schon vorläufig „zurückweicht“. Am ehesten lassen die Tiere sich anfangs über Nasenrücken und Stirn kraulen; deutlich misstrauischer reagieren sie auf Rücken- und Nackenberührungen.
  
  
• Kaninchen fürchten sich instinktiv vor dem Festgehalten- und Hochgenommenwerden. Nehmen Sie Ihre Kaninchen daher anfangs nicht auf den Arm – mit der Gewöhnung ans Hochheben beginnen Sie erst, wenn die Tiere bereits handzahm sind. Auch dann sollten Sie nie direkt nach ihnen greifen, sondern mit sanften Streicheleinheiten beginnen. INFO
  
  
• Jagen Sie einem Kaninchen niemals hinterher, um es einzufangen! Selbst Tiere, die anfangs aus bloßem Unwillen vor Ihnen davonhoppeln, können in Panik geraten, wenn sie bemerken, dass sie verfolgt werden. Besser ist es, dem Kaninchen mit langsamen Schritten auf den Fersen zu bleiben und es auf diese Weise behutsam in eine Sackgasse zu treiben; am besten, wenn dort bereits eine Box bereitsteht, die es aufsuchen kann. Anschließend können Sie das Tier unter sanftem Zureden vorsichtig aus der Box holen.