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Harnwegserkrankungen beim Kaninchen



Ein besonders krankheitsanfälliges Organsystem des Kaninchens ist der Harntrakt. Wenn man bedenkt, wie viele Kaninchenbesitzer (und sogar viele Tierärzte!) Grünfutter nicht als Haupt-, sondern allenfalls als Beifutter betrachten, ist es keineswegs verwunderlich, dass der von Natur aus auf eine reichliche Flüssigkeitszufuhr angewiesene Harntrakt der Tiere früher oder später Schaden nimmt.


Erkrankungen treten meist in Form von Grieß- und Steinbildung auf; hervorgerufen dadurch, dass infolge geringer Wasseraufnahme eine unzureichende "Durchspülung" der ableitenden Harnwege erfolgt, sodass sich dort Kalziumkristalle anlagern.

Blasenentzündungen sind oftmals die Folge eines - meist ebenfalls aus Flüssigkeitsmangel resultierenden - zu seltenen Urinabsatzes, gehen aber auch sehr häufig aus Haltungsfehlern hervor, wie z.B. Unterkühlung durch fehlende Bewegungsmöglichkeiten (meist bei im Freien lebenden Kaninchen, die nachts in Ställe gesperrt werden), mangelnde Hygiene sowie eine durch jegliche Haltungs- und Fütterungsfehler hervorgerufene allgemeine Immunschwäche.

Auch Niereninsuffizienzen werden durch Flüssigkeitsmangel begünstigt, werden aber in den meisten Fällen durch den Infektionserreger Encephalitozoon cuniculi verursacht. Er wird vor allem durch das Züchten und sonstige Vermehren mit infizierten Muttertieren und das Vergesellschaften EC-positiver mit EC-negativen Kaninchen verbreitet. Routinemäßige Blutuntersuchungen vor einer Vergesellschaftung sind dringend erforderlich, werden aber aus Unwissenheit oder Kostengründen noch immer nicht regelmäßig durchgeführt.


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