Das bedeutet: Wenn ein Kaninchen plötzlich apathisch ist und eine Temperatur von 38,3° C (oder weniger) aufweist, obwohl es normalerweise immer zwischen 39,2-39,5° C liegt, hat es eine ernst zu nehmende Kreislaufschwäche!
Umgekehrt muss bei einem Kaninchen, das z. B. immer eine Temperatur um die 38,2° C hat, von Fieber ausgegangen werden, wenn es plötzlich bei 39,5° C (oder höher) liegt. In Stresssituationen, z. B. beim Tierarzt, kann die individuelle Normaltemperatur nach oben oder unten abweichen. Es kommt dabei jedoch selten zu Abweichungen von mehr als 0,5° C.
Im Zweifelsfall sollte das Tier für eine halbe Stunde in Ruhe gelassen werden, um anschließend eine Temperaturkontrolle durchzuführen. Falls Sie die übliche Körpertemperatur Ihres Kaninchens nicht kennen, sollte eine Temperatur über 40,0° C sowie unter 38,0° C grundsätzlich als Alarmsignal aufgefasst werden.
Um die Körpertemperatur richtig einordnen zu können, muss immer das Gesamtbild des Tieres betrachtet werden. Beispiele:
- Ein putzmunteres Kaninchen, das zu Hause keinerlei Krankheitsanzeichen hatte und beim Impftermin plötzlich eine Untertemperatur von 37,5° C oder 39,8° C aufweist, ist vermutlich nicht akut erkrankt, sondern lediglich gestresst.
- Ein Kaninchen, das plötzlich apathisch und inappetent ist, kann auch dann in Lebensgefahr sein, wenn seine Temperatur aktuell noch im Normalbereich liegt oder nur leicht erniedrigt ist.
- Ein Kaninchen mit Krankheitssymptomen, das eine Temperatur von über 40° C aufweist, ist vermutlich nicht nur gestresst, sondern hat Fieber.