Geeignete Schutzhütten für Kaninchen
Versteckmöglichkeiten sind in jeder Haltungsform unerlässlich. Für Kaninchen in Außenhaltung müssen sie wind- und wetterfest sein.
Die Schutzhütte stellt einen wettergeschützten, isolierten Rückzugsort für die Kaninchen dar, den sie Tag und Nacht bei Bedarf aussuchen und wieder verlassen können.
Tiere in Winteraußenhaltung haben während der Herbstmonate zwar einen dichten Winterpelz entwickelt und halten ihre Körpertemperatur durch Bewegung aufrecht, doch in Ruhephasen benötigen alle Kaninchen einen trockenen, vor Bodenkälte geschützten Unterschlupf, in dem keine extremen Minusgrade vorherrschen.
Dies heißt im Klartext, dass die Tiere nicht nur Tag und Nacht ausreichend Fläche benötigen, um sich "warm zu laufen", sondern auch ständigen Zugang zu einer "richtigen" Schutzhütte.
Vergleichbar ist eine solche Schutzhütte mit den - dank der umgebenden Erdschichten - ebenfalls gut isolierten Bauten der Wildkaninchen.
Grundregeln für eine gute Schutzhütte
- Tendieren Sie eher zu kleinen Maßen. Hier staut sich die Körperwärme der Tiere effektiver und bewahrt sie vor der gröbsten Kälte. Für größere Gruppen stellen Sie mehrere Hütten zur Verfügung oder unterteilen Sie eine große Hütte in mehrere kleine Bereiche – jeder maximal so groß, dass drei bis vier dicht zusammenhockende Kaninchen noch hineinpassen.
- Eine optimale Isolierung erreichen Sie durch doppelwandige Außenseiten - also i.d.R. zwei Holzbretter pro Wand, zwischen die Sie eine Schicht Styropor schieben. In diesem Fall müssen die Kantenseiten ebenfalls mit Brettern verschlossen werden, um das Styropor vor Feuchtigkeit und nagenden Kaninchen zu schützen. Wenn Sie es vorziehen, ausschließlich Holz für die Außenwände zu verwenden, sollten die Bretter mindestens 2-3 cm dick sein. Dies betrifft sowohl alle Seitenwände als auch den Boden und das Dach.
- Um Schimmelbildung und Unterkühlung vorzubeugen, ist strenge Hygiene das A und O. Nasse Streu sollte täglich entfernt werden.
- Eine gute Belüftung ist für die Gesunderhaltung der Atemwege wichtig und hilft, Schimmelbildung vorzubeugen. Waagrechte Luftschlitze an zwei nicht gegenüberliegenden Seiten sorgen für einen permanenten Luftaustausch, ohne dass Durchzug entsteht oder zu viel Wärme entweichen kann.
- Das Holz muss eine ungiftige, wind- und wetterfeste Imprägnierung aufweisen. Anderenfalls würde es durch Niederschlag und Urin bereits nach kurzer Zeit aufweichen. Sie können entweder fertig imprägnierte Bretter kaufen oder unbehandeltes Material selber lackieren. Fragen Sie im Baumarkt am besten direkt nach wetterfestem, ungiftigem Holz bzw. Lack.
- Die Schutzhütte sollte so hoch sein, dass die Kaninchen darin bequem aufrecht sitzen können.
- Das Dach sollte leicht überstehen, um Hinabrinnen von Wasser zu den Luftschlitzen zu vermeiden.
- Das Dach muss unbedingt rutschfest sein, damit die Kaninchen beim Hinauf- und Hinunterspringen sicheren Halt finden.
- Ein leicht angeschrägtes Dach ermöglicht es den Kaninchen zum einen, problemlos darauf zu sitzen, zum anderen sorgt es für eine Ableitung des Regenwassers.
- Kaninchengruppen, in denen es immer wieder “Reibereien” gibt, sollten die Schutzhütte durch mindestens zwei kleine Einschlupflöcher betreten und wieder verlassen können, damit keines der Tiere “in der Falle” sitzen kann. Die Eingänge sollten sich zwar in gegenüberliegenden Wänden befinden, jedoch ein wenig versetzt voneinander sitzen, um Durchzug zu vermeiden.
- Die Eingänge sollten so klein wie möglich sein, damit möglichst wenig Wärme entweicht.
- Um das Entweichen der Wärme aus den Einschlupflöchern zusätzlich einzudämmen, sollten sie mit je einer elastischen Klappe versehen werden. Hierzu eignen sich z.B. zurechtgeschnittene Stücke aus einer Fußmatte oder einem alten Teppich, welche man oberhalb der Eingänge festnagelt.
- Die Hütte sollte mindestens 5 cm hoch mit Sägespänen oder Holzpellets eingestreut werden, um einen ausreichenden Schutz gegen Bodenkälte zu bieten. Eine Schicht Stroh darüber optimiert die Isolation und steigert den "Komfort".
- Des Weiteren schützen Sie die Hütte gegen Bodenkälte, indem Sie ihr “Füße” anbauen. Hierzu eignen sich z.B. Vierkanthölzer aus dem Baumarkt. Alternativ stellen Sie die Hütte an zwei oder drei Kanten auf Pflanzsteinen, Gehwegplatten (im Baumarkt / Gartencenter erhältlich) oder andere schwere Gegenständen ab – Hauptsache, die Konstruktion ist vollkommen kipp- und einbruchsicher. Durch einen solchen “Turm” entsteht unterhalb der Hütte mitunter sogar eine tolle Höhle.
Was ist als Schutzhütte für Kaninchen geeignet?
Kaninchenstall als Schutzhütte
Die meisten handelsüblichen "Kaninchenställe" sind so, wie sie angeboten werden, als Schutzhüten für den Winter völlig ungeeignet: Da sie nach vorne hin meist (fast) komplett mit Draht versehen sind und das Holz in aller Regel extrem dünn ist, bleibt es im Innern kaum wärmer als draußen.
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