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Augenerkrankungen beim Kaninchen

Das Auge ist ein sehr empfindliches Organ. Bereits kleine Reize können heftige Reaktionen auslösen und massiv schmerzhaft sein. Daher müssen Auffälligkeiten immer ernst genommen und schnellstmöglich abgeklärt werden.


Allgemeines

Ursachen für Augenveränderungen

Augensymptome können primär oder sekundär (infolge einer anderen Erkrankung) auftreten. Als Ursachen kommen infrage:

  • Verletzung (Kratzer, Stoß, Fremdkörper etc.)
  • Vernarbung
  • Reizung (durch Staub, Zigarettenrauch, Hygienemangel, Haare, ...)
  • Schnupfenerreger
  • Verlegung des Tränen-Nasen-Kanals (Sekret, Fremdkörper etc.)
  • Zahnerkrankung
  • E. cuniculi-Infektion
  • altersbedingte Linsentrübung
  • Missbildung
  • Herzerkrankung, Thymom
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Verletzungen aller Art können massive Augensymptome hervorrufen. Häufig liegt eine Schädigung der Hornhaut vor, die unterschiedlich tief und somit auch unterschiedlich schwer behandelbar sein kann. Aber auch ein eingerissenes Augenlid oder eine verletzte Nickhaut führt zu heftigen Reaktionen. 

Häufige Ursachen für Augenverletzungen sind kleine Fremdkörper (z. B. Pflanzen-, Heu- und Strohhalme) oder eine Kralle, die z. B. beim Kratzen, Putzen oder durch Rangordnungskämpfe ins Auge geraten ist. In aller Regel ist hierbei nur ein Auge betroffen.

Eine Narbenbildung nach einer alten Verletzung oder auch einer OP kann zu massiven Problemen führen, beispielsweise einer spastischen Lidfehlstellung oder einer Verlegung des Tränen-Nasen-Kanals.

Eine Reizung kann durch eine hohe Rauch-, Staub- oder Ammoniakbelastung (Hygienemangel!) zustande kommen. In diesen Fällen sind meist beide Augen betroffen. Bei besonders "flauschigen" Kaninchen (Löwenköpfchen, Angora etc.) ragen häufig Haare in die Augen und verursachen eine dauerhafte Reizung. Dies kann ein oder beide Augen betreffen.

Schnupfenerreger führen häufig zu Augen- und Nasenausfluss. Bei einer heftigen Allgemeininfektion sind in aller Regel beide Augen (und Nasenlöcher) betroffen. Es kommt jedoch auch vor, dass Schnupfenerreger sich nur lokal in einem Auge oder Tränen-Nasen-Kanal manifestieren.

Eine Verlegung des Tränen-Nasen-Kanals führt dazu, dass Sekrete nicht mehr abfließen können und sich ins Auge zurückstauen. Es entsteht ein Nährboden für Bakterien, wodurch sekundäre Entzündungen entstehen. Ursächlich für eine Verlegung kann zähflüssiges Sekret, ein kleiner Fremdkörper oder eine Schwellung (z. B. nach einem Stoß) sein, in seltenen Fällen auch eine angeborene Missbildung oder eine Vernarbung.

Zahnerkrankungen im Oberkiefer führen sehr häufig zu Augen- und Schnupfensymptomen. Besonders einseitige Veränderungen sind "verdächtig" für eine Zahnproblematik. Sehr weit fortgeschrittene Zahnerkrankungen (sogenannte End-Stage-Gebisse) können natürlich auch beide Seiten betreffen.

Erkrankungen der oberen Schneidezahnwurzeln sowie Wurzelveränderungen des ersten oberen Backenzahns (P2 oder 106 bzw. 206) treten häufig auf den benachbarten Tränen-Nasen-Kanal über. Dieser kann durch retrograd wachsende Zahnwurzeln "zugedrückt" bzw. durch entzündete Zahnwurzeln infiziert werden.

Entzündungsprozesse an den hinteren Oberkieferbackenzähnen hingegen können den Augapfel selbst schwer schädigen. Besonders dramatisch verlaufen sogenannte retrobulbäre Abszesse. Dabei handelt es sich um Zahnwurzelabszesse, die gegen den Augapfel drücken und ihn nach außen verlagern.

Eine E. cuniculi-Infektion kann verschiedene Organe, u. a. die Augen, befallen. Dabei kann es einerseits zu einer ein- oder beidseitigen Linsentrübung (Grauem Star) kommen.

Etwas komplexer verläuft die Entstehung einer sogenannten phakoklastischen Uveitis: Eine solche kann sich nur dann entwickeln, wenn sich das Kaninchen bereits in der Embryonalphase bei seiner Mutter angesteckt hat, da der Erreger nur in dieser frühen Phase in das Auge eindringen kann. Symptome treten jedoch mitunter erst deutlich später (oft nach Jahren) auf.

Eine altersbedingte Linsentrübung ist nicht behandelbar und betrifft ausschließlich Kaninchen im Seniorenalter.

Missbildungen treten eher selten auf, können aber ebenfalls zu Augenveränderungen führen. Beispiele dafür sind ein nicht-angelegter Tränen-Nasen-Kanal, eine Lidfehlstellung oder eine Verlegung des Kammerwinkels.

Eine Herzerkrankung sowie ein Thymom (Tumor der Thymusdrüse) können zu ganz speziellen Augensymptomen führen: Entsteht durch die Größenzunahme des Organs ein erhöhter Druck auf die venösen Gefäße, staut sich das abfließende Blut in den Gefäßplexus hinter den Augäpfeln zurück. Durch den erhöhten Druck kann es erstens zu einem beidseitigen Exophthalmus, also Hervortreten der Augäpfel, und zweitens zu einem beidseitigen Nickhautvorfall kommen.

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Symptome einer Augenerkrankung

Ein Augenproblem kann sich anhand verschiedener Symptome äußern:

  • gerötete Bindehäute
  • gerötete Skleren
  • Schwellungen der Lid- und Bindehäute
  • Tränenfluss (Epiphora) - klar oder trüb
  • Zukneifen (Blepharospasmus)
  • Lichtempfindlichkeit (Photophobie)
  • Trübungen
  • flockige oder fädenziehende weiße Strukturen innerhalb der Linse
  • Nickhautvorfall
  • sichtbare Schädigung der Hornhaut
  • Exophthalmus (Hervortreten des Augapfels)
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Sowohl akute als auch chronische Augenerkrankungen können sich in Rötungen, Schwellungen, Tränenfluss, Lichtempfindlichkeit und Blepharospasmus äußern. Der Schweregrad ist sehr unterschiedlich: In leichten Fällen hilft es, sofern nur ein Auge betroffen ist, dieses mit dem anderen Auge zu vergleichen.

Rötungen und Schwellungen können dezent oder massiv ausgeprägt sein.

Dasselbe gilt für Augenausfluss: Dieser kann lange Zeit unbemerkt bleiben, insbesondere, wenn er nur leicht ausgeprägt ist. Die betroffenen Kaninchen und insbesondere ihre Partnertiere putzen das Sekret dann meist immer wieder weg. Erst, wenn das umliegende Fell nass, verklebt oder verfärbt ist oder auszufallen beginnt, wird die Problematik offensichtlich. Augenausfluss kann klar, milchig oder dickflüssig-eitrig sein.

Lichtempfindlichkeit äußert sich dadurch, dass das betroffene Auge bei vermehrtem Lichteinfall sofort geschlossen wird. Manche Kaninchen ruhen den ganzen Tag lang mit geschlossenen Augen, was mit vermehrtem Schlafen verwechselt werden kann, und werden erst im Dunkeln aktiv. Gartenfreilauf wird mitunter ebenfalls nicht mehr genutzt, solange es hell ist.

Ein Blepharospasmus, der nur geringgradig ausgeprägt ist, fällt oft lediglich in Ruhephasen und bei genauem Hinsehen auf, da das betroffene Auge etwas weniger weit geöffnet ist als das gesunde. In schweren Fällen wird das erkrankte Auge dauerhaft und vollständig zugekniffen.

Eine Trübung kann sich langsam entwickeln (oft bei Grauem Star) oder akut verlaufen (z. B. bei Uveitis). Sie kann lediglich die Linse betreffen, aber auch die gesamte vordere Augenkammer ausfüllen. Bei einem Grauen Star färbt sich die Linse graublau. Eine Trübung des kompletten Augapfels kann - je nachdem, ob sie durch ein Ödem, eine Einblutung oder Eiter verursacht wird - z. B. weißlich-grau oder rötlich sein.

Weiße Flocken, Fäden und Massen innerhalb der Linse sind meist die Folge einer phakoklastischen Uveitis durch E. cuniculi. Das Phänomen kommt ausschließlich bei Kaninchen vor, die sich bereits im Mutterleib infiziert haben. Der Erreger kapselt sich dabei in der Augenlinse ab; perforiert er sie eines Tages, tritt das Linseneiweiß aus und bildet die beschriebenen Strukturen.

Ein Nickhautvorfall ist für den Besitzer gut zu erkennen: Die Nickhaut, welche normalerweise im inneren Augenwinkel verborgen liegt, schiebt sich dabei über einen Teil des Augapfels. Sie kann, muss aber nicht entzündet sein.

Eine Schädigung der Hornhaut kann ebenfalls bereits bei genauem Hinsehen erkannt oder zumindest erahnt werden: Die normalerweise glatte, makellos transparente Hornhaut weist dabei oberflächliche, deutlich abgegrenzte matte Areale auf.

Ein Exophthalmus beschreibt das Hervortreten des Augapfels aus seiner Höhle. Das kann (anfangs) so dezent der Fall sein, dass es kaum oder nur bei Manipulation (z. B. durch Fixieren der Augenlider oder Druck darauf) zu erkennen ist. In schweren Fällen wird der Augapfel vollständig aus seiner Höhle gedrückt. Dies kann dazu führen, dass kein Lidschluss mehr möglich ist und das Auge eintrocknet!

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Diagnostik bei Augenveränderungen

Je nach individuellem Fall können verschiedene Untersuchungsmethoden sinnvoll sein:

  • Adspektion (Betrachtung)
  • Fluoresceinprobe
  • Augendruckmessung
  • Spaltlampenuntersuchung
  • Spülung des Tränen-Nasen-Kanals
  • Nasenspülprobe
  • Röntgendiagnostik / CT
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Bei der sorgfältigen Adspektion (Betrachtung) mit einer Lichtquelle stellt der Tierarzt fest, wie schwer die Symptomatik ist. Außerdem kann er schon einmal grob untersuchen, welche Anteile des Auges betroffen sind (Lider, Sklera, Linse, Augenkammer, Hornhaut, ...), und einige mögliche Ursachen erkennen (z. B. eine Verletzung, ins Auge ragendes Fell, ein Fremdkörper, ...).

Betäubende Augentropfen können die Untersuchung erleichtern und sie für den Patienten angenehmer machen, insbesondere bei einem starken Blepharospasmus. Unter Betäubung kann auch das dritte Augenlid mit einer Pinzette vorsichtig angehoben werden, um zu überprüfen, ob sich dahinter ein Fremdkörper befindet. 

Die Messung des Augeninnendrucks (IOD - intraokularer Druck) ist erforderlich, wenn es Hinweise auf ein Glaukom (Grünen Star) gibt. Dies kann z. B. bei einem hervorstehenden Augapfel (Exophthalmus) oder einer Uveitis (Entzündung der mittleren Augenhaut) der Fall sein.

Für die Untersuchung kommt ein sogenanntes Tonometer zum Einsatz. Das Tonometer misst auf Knopfdruck bzw. durch direkten Kontakt mit der Hornhaut den Druck. Für ein aussagekräftiges Ergebnis werden mehrere Messungen vorgenommen, um anschließend einen Mittelwert zu berechnen. Der Augeninnendruck eines gesunden Kaninchenauges liegt durchschnittlich bei 12-18 mmHg. Bei Werten über 25 mmHg liegt ein Glaukom vor.

Spaltlampen (Spaltlampenmikroskope) dienen dazu, die einzelnen Schichten des Auges sichtbar zu machen und im Einzelnen beurteilen zu können. Dazu gehören Hornhaut, Iris, Linse, Glaskörper Netzhaut, Makula und der Sehnervenkopf. Die Untersuchung ist sinnvoll, wenn keine (rein) oberflächliche Augenveränderung vorliegt, sondern die Krankheitsursache möglicherweise in den tieferen Abschnitten zu finden ist. 

Die Spaltlampe sendet ein schmales, spaltförmiges Lichtbündel aus, welches die transparenten Abschnitte des Auges in "Schnittbildern" darstellt. Der Tierarzt untersucht sie in verschiedenen Belichtungsmodi, Spaltbreiten und Betrachtungswinkeln. 

Eine Fluoresceinprobe erfolgt mittels färbenden Tropfen. Dabei werden eventuelle Hornhautdefekte sichtbar. Die Fluoresceinprobe dauert nur wenige Sekunden und ist nahezu immer sinnvoll, da viele Augenerkrankungen (auch) die Hornhaut betreffen. Treten die gelbgrünen Tropfen nach der Applikation aus dem Nasenloch aus, zeigt dies gleichzeitig, dass der Tränen-Nasen-Kanal durchgängig ist.

Eine Spülung des Tränen-Nasen-Kanals sollte immer erfolgen, wenn trübes Sekret am im Auge befindlichen Tränenpunkt austritt. Ein sanfter Druck auf den inneren Augenwinkel hilft bei der Beurteilung. Die Spülung erfolgt mit steriler Kochsalzlösung und erfordert keine Narkose. Beim Spülen lässt sich feststellen, ob und wie gut der Kanal durchgängig ist. 

Eine Nasenspülprobe kann direkt aus dem Tränen-Nasen-Kanal entnommen werden, indem dieser durchgespült wird. Das Sekret wird in einem sterilen Gefäß aufgefangen. Vor der Spülung muss die Nase mit Alkohol desinfiziert werden, um Verunreinigungen mit Umgebungskeimen zu vermeiden.

Eine Nasenspülprobe dient dem Nachweis und der Untersuchung möglicher Schnupfenkeime. Sie ist bei chronischen oder wiederkehrenden Schnupfenschüben sinnvoll - oder wenn der Verdacht besteht, dass der Tränen-Nasen-Kanal durch einen Schnupfenerreger infiziert ist.

Röntgendiagnostik kommt erstens zum Einsatz, um die Zahnwurzeln zu beurteilen: Ein erschwert durchgängiger Tränen-Nasen-Kanal ist häufig das Resultat retrograd wachsender Zahnwurzeln. Diese lassen sich auf einer seitlich gelagerten Schädelaufnahme erkennen. Alternativ ist auch eine Computertomographie (CT), die wach erfolgen kann, möglich.

Zweitens sind Röntgen- bzw. CT-Aufnahmen bei einem beidseitigen Exophthalmus oder Nickhautvorfall sinnvoll. In diesem Fall wird der Brustkorb geröngt. Dadurch können Herzvergrößerungen und Thymome als Ursache erkannt bzw. ausgeschlossen werden.

Röntgen- und CT-Untersuchungen mit Kontrastmittel dienen bei einem verlegten Tränen-Nasen-Kanal der Abklärung, in welchem Bereich sich die Blockade befindet. Die Untersuchung erfolgt in Kurznarkose. Dem Kaninchen wird ein jodhaltiges Kontrastmittel in den Tränenpunkt injiziert, anschließend erfolgt die bildgebende Diagnostik.

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Therapie einer Augenerkrankung

Abhängig von der Art der Erkrankung und der Ursache kommen folgende Therapieoptionen infrage:

  • befeuchtende Augenpräparate (Tropfen oder Gele)
  • antibiotische Augentropfen
  • regenerationsfördernde Augenpräparate
  • sekretlösende Augentropfen
  • entzündungshemmende Augentropfen (kein Cortison!)
  • drucksenkende Augentropfen
  • pupillenerweiternde Augentropfen (Mydriaka)
  • systemisches Schmerzmittel
  • Spülung des Tränen-Nasen-Kanals
  • Behandlung der Allgemeininfektion
  • Fenbendazol gegen E. cuniculi
  • Entfernung der reizenden Haare / des Fremdkörpers
  • Verbesserung der Umgebungsluft
  • Abfräsen der Hornhaut + Kontaktlinse
  • Augen-OP
  • Zahnsanierung
  • Behandlung der Herzerkrankung / des Thymoms
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Für die lokale Behandlung des Auges sollten Tropfen und keine Salben angewandt werden: Salben werden beim Putzen im Fell verteilt, wodurch sie es verunreinigen und außerdem oral aufgenommen werden können. Auch der Tränen-Nasen-Kanal kann verkleben. Zudem reagieren einige Kaninchen empfindlich auf Salbenpräparate, wodurch sich die Augensymptomatik sogar verschlechtern kann. 

Befeuchtende Augenpräparate sind bei Reizungen und Verletzungen immer sinnvoll. Sie wirken pflegend, befeuchtend und beruhigend. Allein das kann bereits zu einer deutlichen Besserung der Symptome führen. Flüssige und gelige Produkte (z. B. Remend® Cornea Gel, OcuProtect®) sind besonders gut geeignet. Dies gilt auch für Humanpräparate (z. B. HyloCare®, HyloGel®), die Sie als Erste-Hilfe-Medikament in der Apotheke besorgen können.

Bei vielen Präparaten genügt eine zweimalige Anwendung am Tag. Bei Bedarf kann auch deutlich häufiger getropft werden, eine Überdosierung ist nicht möglich. 

Antibiotische Augentropfen: Bei ausbleibender Besserung sowie wenn eine eitrige Entzündung oder eine Verletzung vorliegt, benötigt das Kaninchen antibiotische Augentropfen (z. B. Cefenicol®, Floxal®). Beachten Sie, dass eine dreimalige Verabreichung pro Tag das absolute Minimum darstellt – besser ist eine vier- bis sechsmal tägliche Applikation. Anderenfalls entstehen „Therapielücken“ und es können sich resistente Keime entwickeln.

Dasselbe gilt für einen zu frühen Therapieabbruch: Die antibiotische Behandlung sollte mindestens über 7 Tage erfolgen, bei Bedarf auch deutlich länger! Beachten Sie auch, dass einige Präparate (wie Cefenicol®) im Kühlschrank aufbewahrt werden müssen.

Zur Behandlung einer phakoklastischen Uveitis eignen sich tetrazyklinhaltige Augentropfen, da diese den Erreger (E. cuniculi) abtöten.

Regenerationsfördernde Augenpräparate (z. B. Corneregel®, Remend®) sind bei Hornhautverletzung sinnvoll, um die Reepithelisierung - also die Heilung des schützenden Epithels - zu stimulieren.  

Sekretlösende Augentropfen: Ist der Tränen-Nasen-Kanal nicht oder erschwert durchgängig, sind Acetylcystein-haltige Augentropfen (z. B. NAC Collyre®, Stromease®) sinnvoll. Alternativ können sie aus ACC-haltiger Injektionslösung (z. B. Equimucin®, ACC Inject®) und steriler Kochsalzlösung selber angemischt werden. Die Tropfen sollten mindestens 2-3x täglich verabreicht werden.

Entzündungshemmende Augentropfen (z. B. Adrocil® oder VOLTAREN® OPHTHA) wirken abschwellend, schmerzlindernd und wirken gegen Verklebungen durch Entzündungsmediatoren. Sie werden v. a. bei Uveitis und anderen nicht-infektiösen Entzündungen eingesetzt. Zuvor muss sichergestellt werden, dass die Hornhaut intakt ist.

Cortison ist für Kaninchen nicht geeignet. Auch bei "nur" lokaler Anwendung, z. B. in Form von Augentropfen, kann es schwere Nebenwirkungen in Form von Leberwerterhöhungen und Immunsuppression verursachen! 

Nur in Ausnahmefällen, z. B. bei einer schweren Verlaufsform der (phakoklastischen) Uveitits, können die Vorteile der entzündungshemmenden Eigenschaften die Risiken überwiegen. Ansonsten sollten anstelle von Cortison entzündungshemmende Augentropfen aus der Medikamentengruppe der sogenannten NSAID zum Einsatz kommen (s. o.).

Sowohl NSAID als auch Cortison dürfen nicht eingesetzt werden, wenn eine bakterielle Infektion ursächlich ist oder ein Hauthautdefekt vorliegt.

Drucksenkende Augentropfen kommen bei einem Glaukom (grünem Star), also einem erhöhten Augeninnendruck, zum Einsatz. Sie wirken, indem sie entweder die Kammerwasserproduktion reduzieren (Carboanhydrasehemmer wie Brinzolamid, z. B. AZOPT®, oder Dorzolamid, z. B. Trusopt®; Beta-Blocker wie Timolol, z. B. TimEDO®) oder den Abfluss des Kammerwassers fördern (Parasympathomimetika wie Pilocarpin). Auch Kombinationspräparate sind erhältlich (z. B. COSOPT® - Dorzolamid + Timolol).

Pupillenerweiternde Augentropfen (z. B. Atropin 1 %) dienen der Weitstellung einer spastisch verengten Pupille, v. a. im Rahmen einer Uveitis; mitunter auch bei Keratitis. Dadurch wird der Schmerz gelindert und der Bildung von Verklebungen entgegengewirkt. Pupillenerweiternde Augentropfen dürfen nicht angewendet werden, wenn der Augeninnendruck erhöht ist!

Die Applikation von Atropin erfolgt mehrmals täglich, da es beim Kaninchen relativ schnell abgebaut wird. Dafür ist ein spezielles Enzym namens Tropaesterase verantwortlich. Während einer Behandlung mit Atropin sollte der Patient in einem abgedunkelten Raum untergebracht werden, da die weitgestellte Pupille äußerst lichtempfindlich ist.  

Systemisches Schmerzmittel: Augenveränderungen können hochgradig schmerzhaft sein. Dies äußert sich vor allem durch das Zukneifen des Auges. Neben einer lokalen Analgesie (s. o.) sollte auch eine systemische Schmerzabdeckung erfolgen. Besonders gut geeignet sind entzündungshemmende Schmerzmittel wie Meloxicam (2x tgl. 0,5 mg / kg). Bei Bedarf und in schweren Fällen sollte zusätzlich Metamizol (4-6x tgl. 50-75 mg / kg) gegeben werden, evtl. sogar Tramadol (2-3x tgl. 10-20 mg / kg).

Spülung des Tränen-Nasen-Kanals: Kleinere Verstopfungen lassen sich durch die Spülung des Tränen-Nasen-Kanals manchmal direkt lösen. Aber auch ein erschwert durchgängiger Tränen-Nasen-Kanal profitiert davon, gründlich durchgespült zu werden. Nach Anleitung durch den Tierarzt können Sie den Tränen-Nasen-Kanal bei Bedarf auch zu Hause spülen. Begleitend dazu sollten sekretlösende Augentropfen verabreicht werden.

Achtung: Ein erschwert durchgängiger Tränen-Nasen-Kanal ist oft die Folge retrograd wachsender Zahnwurzeln! Diese lassen sich über eine seitlich gelagerte Röntgenaufnahme erkennen.

Behandlung der Allgemeininfektion: Beidseitige Augenveränderungen wie Tränenfluss und Bindehautentzündungen treten häufig bei Schnupfenausbrüchen auf. In diesem Fall ist neben der lokalen Behandlung der Augen auch eine systemische Therapie erforderlich.

Dasselbe gilt bei einer Myxomatose-Infektion, die bei ungeimpften Kaninchen allerdings meistens tödlich ist. Die systemische Behandlung kann z. B. ein Antibiotikum, einen Schleimlöser, immunstimulierende Medikamente, Infusionen und Inhalationen beinhalten.

Fenbendazol (z. B. Panacur®) kommt bei der phakoklastischen Uveitis zum Einsatz. Es ist wirksam gegen den zugrunde liegenden Erreger E. cuniculi. Die Verabreichung erfolgt 1x tgl. oral in der Dosierung 20 mg / kg. 

Entfernung der reizenden Haare / des Fremdkörpers: Liegt eine chronische Bindehautreizung durch das umliegende Fell vor, muss dieses vorsichtig kurzgeschnitten und dauerhaft kurz gehalten werden. Befindet sich ein Fremdkörper, z. B. ein Heuhalm oder eine Granne, im Auge, muss dieser unter Lokalanästhesie entfernt werden.

Verbesserung der Umgebungsluft: Sollten Hygienemängel, eine hohe Staubbelastung oder eine verrauchte Umgebungsluft ursächlich sein, muss eine entsprechende Verbesserung der Haltungsbedingungen erfolgen.

Das Abfräsen der Hornhaut mit anschließendem Einsetzen einer Kontaktlinse kann bei einer Keratitis erforderlich sein (s. u.).

Chirurgische Eingriffe am Auge sind beim Kaninchen eher selten nötig. Sie werden v. a. im Rahmen einer Zahnsanierung durchgeführt, wenn ein Auge infolge eines retrobulbären Abszesses zerstört wurde und entfernt werden muss. Chronische, nicht heilende Hornhautschäden werden vom Augenspezialisten durch Bindehautplastik versorgt. Angeborene sowie erworbene Fehlstellungen wie ein Entropium bzw. eine Lidvernarbung können ebenfalls operativ korrigiert werden.  

Eine Zahnsanierung ist erforderlich, wenn infolge retrograd wachsender Zahnwurzeln der Tränen-Nasen-Kanal zugedrückt wird. Erkrankte Zähne müssen gezogen werden. Bei "nur" retrograd wachsenden Zähnen genügt es oft, sie sowie ihre Gegenspieler in Narkose kurzzuschleifen, um eine Druckentlastung zu bewirken. Je nach Ursache können regelmäßige Einschleifkorrekturen notwendig sein.

Eine Behandlung des Herzproblems welches zu einer Augenveränderung geführt hat, kann z. B. Blutdrucksenker und Diuretika (Entwässerungsmittel) beinhalten. Das Thymom gehört zu den sehr wenigen Kaninchenkrankheiten, bei denen mangels Alternativen eine Cortisonbehandlung empfohlen wird.

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Lidfehlstellung beim Kaninchen

Das Hauptproblem einer Lidfehlstellung besteht darin, dass sie oftmals einen chronischen Reiz für die Hornhaut darstellt. Mögliche Folgen sind ein Fremdkörpergefühl, Schmerzen, Entzündungen und Verletzungen.


Ursachen einer Lidfehlstellung

  • angeborene Fehlstellung
  • Verletzung
  • Entzündung
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Eine Lidfehlstellung kann entweder angeboren oder erworben sein. Eine angeborene Missbildung kann z. B. dazu führen, dass sich das Augenlid nach innen einrollt (sogenanntes Entropium). Dies führt dazu, dass die Wimpern in Richtung Hornhaut wachsen und diese permanent reizen.

Eine Verletzung kann durch Wundheilungsstörungen oder Vernarbungen zu einer bleibenden Lidfehlstellung führen.

Chronische oder schwere Entzündungsprozesse im Auge können zu Spasmen der Augenmuskulatur führen. Diese können ein solches Ausmaß annehmen, dass das betroffene Augenlid dauerhaft verkrampft und in der Folge eine (reversible) Fehlstellung entsteht.

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Symptome einer Lidfehlstellung

  • Einrollen des Augenlids
  • Falten im Augenlid
  • Blepharospasmus (Zukneifen)
  • sekundäre Augenentzündung mit Rötung, Schwellung, Tränenfluss
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Eine Lidfehlstellung lässt sich mit bloßem Auge diagnostizieren. Sie äußert sich beispielsweise durch Einrollen oder Faltenbildung.

Je nach Art und Ausmaß kann eine Lidfehlstellung bereits für den Besitzer auf den ersten Blick sichtbar sein. Oftmals fällt sie aber erst auf, wenn das Kaninchen Beschwerden zeigt. Dazu gehören Blepharospasmus (infolge eines Fremdkörpergefühls oder von Schmerzen) sowie eine Rötung und Schwellung des Auges und klarer bis eitriger Augenausfluss.

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Diagnostik bei Lidfehlstellung

  • Adspektion (Betrachtung)
Eine Lidfehlstellung ist vom Tierarzt, oft auch bereits vom Besitzer mit bloßem Auge erkennbar.



Therapie bei Lidfehlstellung

  • Kontaktlinse
  • Schmerzmittel (lokal und / oder systemisch)
  • ggf. Antibiose
  • chirurgische Lidkorrektur
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Handelt es sich um eine spastische Lidfehlstellung, d. h. die Folge einer chronischen Reizung, kann das Einsetzen einer Kontaktlinse schnelle und gute Erfolge mit sich bringen: Sie bildet eine Art Schutzschicht zwischen Augenlid und Hornhaut, wodurch letztere nicht mehr gereizt wird und sich die Muskulatur entspannt. Allein dadurch kann die Fehlstellung innerhalb weniger Tage abklingen.

Schmerzmittel sind bei jeder Form einer Augenentzündung erforderlich. Im Idealfall wird eine lokale mit einer systemischen Schmerztherapie kombiniert. Nach einer Augen-OP muss die Schmerzbehandlung besonders intensiv erfolgen.

Eine Antibiose ist im Falle einer bakteriellen / eitrigen Entzündung notwendig. In erster Linie werden dazu antibiotische Augentropfen verwendet. Bei schweren Entzündungen sollte zusätzlich eine systemische Antibiose eingesetzt werden.

Eine chirurgische Lidkorrektur ist erforderlich, wenn die Fehlstellung sich anders  - d. h. mittels Kontaktlinse und adäquaten Augentropfen - nicht beheben lässt und mit einer chronischen Entzündung einhergeht. Im Zweifelsfall sollte zuvor immer ausprobiert werden, ob das Einsetzen einer Kontaktlinse sowie eine konsequente medikamentöse Therapie zu einer Besserung führen. Eine Lidkorrektur erfolgt in Vollnarkose.

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Katarakt (Grauer Star, Linsentrübung) beim Kaninchen

Eine Katarakt ist eine Trübung der Augenlinse.

Ursachen von Grauem Star

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Ebenso wie Menschen und andere Tierarten können auch Kaninchen eine altersbedingte Linsentrübung entwickeln. Diese ist nicht behandlungsbedürftig. Da es sich meist um einen sehr langsam voranschreitenden Prozess handelt, gewöhnen sich die Kaninchen an die nachlassende Sehkraft und kommen meist problemlos damit zurecht.

Der Infektionserreger Encephalitozoon cuniculi befällt neben den Nieren und dem Zentralnervensystem besonders häufig die Augen. Erfolgt dies bereits im Mutterleib, kann er zusätzlich zur Katarakt eine phakoklastische Uveitis (s. u.) auslösen. 

Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit) kommt beim Kaninchen extrem selten vor. Manchmal wird er fälschlicherweise aufgrund eines erhöhten Glukosewertes diagnostiziert - dieser ist beim Kaninchen aber fast immer stressbedingt. Leidet ein Kaninchen tatsächlich an einem Diabetes mellitus, kann es in der Folge zu einer Katarakt kommen.

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Symptome bei Grauem Star

  • fortschreitende Trübung der Augenlinse
  • Bei Enzephalitozoonose: möglicherweise neurologische Ausfallerscheinungen
  • Bei Diabetes mellitus: Gewichtsverlust, Heißhunger, vermehrter Durst, vermehrter Harnabsatz 
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Die Trübung der Augenlinse(n) erfolgt je nach Ursache schleichend oder binnen weniger Tage. In letzterem Fall ist E. cuniculi als Ursache sehr wahrscheinlich. Altersbedingte Katarakte entwickeln sich meist über Monate bis Jahre.

Ist eine EC-Infektion ursächlich für den Grauen Star, treten in manchen Fällen auch neurologische Ausfallerscheinungen auf. Diese können sich schleichend entwickeln (z. B. zunehmende Gleichgewichtsprobleme, Scannen oder Inkontinenz) oder akut und schubweise auftreten (z. B. Kopfschiefhaltung, Hinterhandlähmung, Kreislaufen, Stehunfähigkeit, Krampfanfälle).

In den seltenen Fällen, in denen Kaninchen an einem Diabetes mellitus leiden, sind meist eine gesteigerte, oft wahllose Futteraufnahme sowie vermehrter Durst und Harnabsatz zu beobachten. Gleichzeitig verlieren die Tiere an Gewicht.

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Diagnostik bei Grauem Star

  • Adspektion (Betrachtung)
  • Spaltlampenuntersuchung
  • Blutuntersuchung (E. cuniculi, Fruktosamin)
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Bei einer Linsentrübung genügt meist die Blickdiagnose. Im Zweifelsfall kommt die Spaltlampe zum Einsatz, um die übrigen Augenabschnitte zu begutachten.

Ist der EC-Status des Kaninchens noch nicht bekannt, sollte eine Blutuntersuchung auf E.-cuniculi-Antikörper erfolgen. Im Falle eines positiven Ergebnisses ist eine entsprechende Therapie erforderlich. Auch ein Diabetes mellitus lässt sich mittels Blutuntersuchung abklären. Ausschlaggebend ist dabei der Fruktosaminwert - NICHT der Glukosewert! Dieser ist häufig rein stressbedingt erhöht! 

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Therapie von Grauem Star

  • Bei positivem EC-Status: Fenbendazol, Infusionen; ggf. B-Vitamine und Antibiose
  • Bei Diabetes mellitus: Fütterungsoptimierung, Insulin
  • Haltungsanpassung
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Eine Linsentrübung an sich ist nicht behandel- oder heilbar. Ist eine Grunderkrankung ursächlich, gilt es, diese zu behandeln, um weitere Folgeschäden zu vermeiden und das Voranschreiten des Grauen Stars zu verzögern.

Eine E.-cuniculi-Infektion wird mit Fenbendazol behandelt. Im Falle einer akuten Schubes, der bei einer akuten Linsentrübung vorliegt, sollten zusätzlich über mindestens 3 Wochen Infusionen (alle 2-3 Tage 100 ml / kg unter die Haut) gegeben werden. Diese fördern u. a. die Durchblutung des Nieren- und Nervengewebes, was von großer Bedeutung sein kann, um den Heilungsverlauf zu beschleunigen und bleibenden Schäden vorzubeugen.

Leidet das Kaninchen zusätzlich unter neurologischen Ausfallerscheinungen, ist zusätzlich ein Vitamin-B-Komplex notwendig. Dieser sollte bis zum vollständigen Abklingen der Symptome gegeben werden; im Falle bleibender Schäden eignet er sich auch als Dauertherapie.

Bei schweren Krankheitsschüben sowie entzündlichen Veränderungen im Blut benötigt das Kaninchen über mindestens 10 Tage eine systemische Antibiose (z. B. Enrofloxacin, 2x tgl. 10 mg / kg).

Ein Diabetes mellitus erfordert lebenslange Insulin-Injektionen. Gegebenenfalls ist eine Ernährungsumstellung notwendig, bei der streng darauf geachtet werden muss, alle kohlenhydratreichen Nahrungsmittel vom Speiseplan zu streichen.

Bei einer stark eingeschränkten Sehkraft ist eine entsprechend behindertengerechte Haltung erforderlich. Das Kaninchen sollte keine erhöhten Ebenen erreichen können, von denen es abstürzen könnte. Der Lebensraum sollte nach Möglichkeit nicht umgestaltet werden, damit es sich weiterhin orientieren kann. Generell kommen sehbehinderte Kaninchen sehr gut zurecht - ebenso wie ihre wilden Verwandten im Bau orientieren sie sich vor allem mit ihren Barthaaren und über den Geruchssinn.

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Konjunktivitis (Bindehautentzündung) beim Kaninchen

Ursachen einer Konjunktivitis

  • verlegter / entzündeter Tränen-Nasen-Kanal
  • Infektionserreger (z. B. Schnupfenerreger, Myxomatosevirus)
  • Verletzung
  • Reizung (durch Haare, Rauch, Staub, Hygienemangel, ...)
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Häufig tritt eine Konjunktivitis sekundär auf, wenn der Tränen-Nasen-Kanal entzündet ist. Dazu kommt es meist durch eine Verlegung: Die Tränenflüssigkeit kann nicht abfließen, staut sich nach oben ins Auge zurück und wird mit der Zeit von Bakterien besiedelt. Diese können schließlich auf die Bindehäute übergreifen. Je nach Ursache ist (zunächst) nur eine Seite betroffen.

Infektionserreger, die die Atemwege befallen, sind beispielsweise das Myxomatose-Virus sowie verschiedene Schnupfenerreger (z. B. Pasteurellen, Bordetellen, Staphylokokken, Pseudomonaden, ...). Meist sind beide Seiten gleichermaßen betroffen.

Eine Verletzung kann eine einseitige Konjunktivitis auslösen. Mögliche Ursachen sind z. B. eine Selbstverletzung beim Kratzen (bei Widdern oft durch Juckreiz an den Ohren), eine Bisswunde oder ein ins Auge geratene harter Fremdkörper (z. B. ein Ast).

Langfristige Reize, die zu einer - meist beidseitigen - Bindehautentzündung führen können, sind z. B. Haare (meist bei Kaninchen mit langer Kopfbehaarung), Zigarettenrauch, Staubbelastung oder eine stark ammoniakhaltige Luft (bei zu seltener Reinigung der Unterkunft). Von letzterer ist immer dann auszugehen, wenn ein deutlicher Uringeruch wahrnehmbar ist. Mit einem geeigneten Untergrund und guter Hygiene riecht es im Kaninchenzuhause nicht!

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Symptome bei Konjunktivitis

  • gerötete und geschwollene Bindehäute
  • Blepharospasmus (Zukneifen des Auges)
  • Augenausfluss (klar oder trüb)
  • allgemeine Schmerzsymptomatik
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Eine Bindehautentzündung äußert sich durch sichtbare Rötungen und evtl. auch Schwellungen. Die meisten Kaninchen zeigen außerdem einen gering- bis hochgradigen Blepharospasmus.

Eine Konjunktivitis geht zudem mit einem verstärkten Tränenfluss einher: In leichten Fällen sowie zu Beginn der Erkrankung handelt es sich um wässrigen Augenausfluss; bei starker und länger andauernder Entzündung wird er schließlich eitrig.

Je nach Schweregrad der Bindehautentzündung sind auch allgemeine Schmerzsymptome möglich. 

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Therapie einer Konjunktivitis

Abhängig von der Ursache kommen verschiedene Therapiemethoden infrage:

  • Schmerzmittel
  • befeuchtende Augenpräparate (Tropfen, Gel, (Salben))
  • antibiotische Augentropfen
  • sekretlösende Augentropfen
  • Spülung des Tränen-Nasen-Kanals
  • Behandlung der Allgemeininfektion
  • Entfernung der reizenden Haare / des Fremdkörpers
  • Verbesserung der Umgebungsluft
  • Zahnsanierung
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Schmerzmittel: Eine Bindehautentzündung kann sehr schmerzhaft sein. Dies äußert sich vor allem durch das Zukneifen des Auges. Daher benötigt das Kaninchen eine gute Schmerzabdeckung - auch systemisch.

Befeuchtende Augenpräparate sind immer sinnvoll, um die gereizten Bindehäute zu pflegen und zu beruhigen. Allein die Befeuchtung kann bereits zu einer deutlichen Besserung der Symptome führen. 

Antibiotische Augentropfen: Bei ausbleibender Besserung sowie wenn eine eitrige Entzündung oder eine Verletzung vorliegt, benötigt das Kaninchen 3-6x täglich (!) antibiotische Augentropfen (z. B. Cefenicol®, Floxal®).

Sekretlösende Augentropfen: Sollte der Tränen-Nasen-Kanal nicht oder nur schwer durchgängig, sind Acetylcystein-haltige Augentropfen sinnvoll. Noch effektiver ist die Spülung des Tränen-Nasen-Kanals. Oft werden beide Therapiemaßnahmen kombiniert.

Behandlung der Allgemeininfektion: Eine beidseitige Konjunktivitis tritt häufig bei Schnupfenausbrüchen auf. In diesem Fall ist neben der lokalen Behandlung der Augen auch eine systemische Therapie erforderlich. Dasselbe gilt bei einer Myxomatose-Infektion, die bei ungeimpften Kaninchen allerdings meistens tödlich ist. Die systemische Behandlung kann z. B. ein Antibiotikum, einen Schleimlöser, immunstimulierende Medikamente, Infusionen und Inhalationen beinhalten.

Entfernung der reizenden Haare / des Fremdkörpers: Liegt eine chronische Bindehautreizung durch das umliegende Fell vor, muss dieses vorsichtig kurzgeschnitten und dauerhaft kurz gehalten werden. Befindet sich ein Fremdkörper, z. B. ein Heuhalm oder eine Granne, im Auge, muss dieser unter Lokalanästhesie entfernt werden.

Verbesserung der Umgebungsluft: Sollten Hygienemängel, eine hohe Staubbelastung oder eine verrauchte Umgebungsluft ursächlich sein, muss eine entsprechende Verbesserung der Haltungsbedingungen erfolgen.

Eine Zahnsanierung ist erforderlich, wenn infolge retrograd wachsender Zahnwurzeln der Tränen-Nasen-Kanal zugedrückt wird. Erkrankte Zähne müssen gezogen werden. Bei "nur" retrograd wachsenden Zähnen ohne entzündliche Komponente genügt es, sie sowie ihre Gegenspieler in Narkose kurzzuschleifen, um eine Druckentlastung zu bewirken. Je nach Ursache können regelmäßige Einschleifkorrekturen notwendig sein.

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Hornhautverletzungen und Hornhautentzündung (Keratitis) beim Kaninchen

Die Keratitis beschreibt eine Entzündung der Hornhaut (Cornea).


Ursachen einer Keratitis

  • Verletzung (z. B. durch Kralle, Gegenstand, Fremdkörper)
  • mechanische Reizung (z. B. durch Haare)
  • stumpfes Trauma (z. B. Stoß, Tritt)
  • sekundär durch übergreifende Entzündung (z. B. vom Tränen-Nasen-Kanal)
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Eine Keratitis kann mit oder ohne Läsion einhergehen. Bereits ein kleiner Hornhautdefekt führt zu heftigen Entzündungsreaktionen und Schmerzen. Da die Hornhaut aus mehreren Schichten besteht, hängt der Heilungsverlauf von der Tiefe der Verletzung ab.

Eine Keratitis ohne Läsion kann durch ein stumpfes Trauma oder eine aufsteigende Entzündung verursacht werden.

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Symptome bei Keratitis

  • Augenausfluss
  • Blepharospasmus (Zukneifen)
  • Photophobie (Lichtempfindlichkeit)
  • begleitend oft Bindehautentzündung
  • Trübung des Auges
  • nach 3-7 Tagen Gefäßeinsprossung
  • allgemeine Schmerzsymptomatik
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Bereits eine kleine Hornhautverletzung kann ein massives Fremdkörpergefühl verursachen und / oder sehr schmerzhaft sein. Dementsprechend heftig können sich auch die Symptome äußern. In anderen Fällen sind nur dezente Symptome vorhanden; manchmal ist der Hornhautdefekt dennoch überraschend groß.

Typische Keratitis-Symptome sind Augenausfluss, Blepharospasmus und Photophobie. Oft sind die Bindehäute mitbetroffen und es liegt eine Konjunktivitis vor. In schweren Fällen kann der komplette Augapfel, bedingt durch eine Ödembildung, getrübt sein.

Besteht die Keratitis schon länger - d. h. mehrere Tage - , werden Gefäßeinsprossungen sichtbar. Die ersten einsprießenden Gefäße zeigen sich 3-7 Tage nach der Verletzung. Im Anschluss wachsen sie etwa 1 mm pro Tag.

Je nach Schmerzhaftigkeit kann der Patient auch ein generell reduziertes Allgemeinbefinden und Schmerzhaftigkeit zeigen.

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Diagnostik bei Keratitis

  • Adspektion (Betrachtung)
  • Fluoresceinprobe
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Oft sind Hornhautdefekte bereits mit bloßem Auge erkennbar, z. B. als Kratzer. Die Fluoresceinprobe bringt Defekte eindeutig zum Vorschein und lässt gewisse Rückschlüsse auf ihre Tiefe zu (schwach oder sattgrüne Färbung).

Besteht die Verletzung schon länger, sind mitunter Gefäßeinsprossungen zu sehen. Ihre Länge und Vernetzung liefert Hinweise darauf, wie alt der Defekt bereits ist.

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Therapie einer Keratitis

  • Schmerzmittel
  • antibiotische Augentropfen
  • regenerationsfördernde Augenpräparate
  • entzündungshemmende Augentropfen
  • pupillenerweiternde Augentropfen
  • Abfräsen des Hornhautepithels + Kontaktlinse
  • chirurgischer Eingriff
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Antibiotische Augentropfen sowie regenerationsfördernde Augenmedikamente sind immer dann erforderlich, wenn die Hornhaut einen Defekt aufweist. Sie müssen konsequent gegeben werden, bis der Defekt verheilt, die Fluoresceinprobe also negativ ist.

In einigen Fällen kommt es zu Wundheilungsstörungen, bei denen das Hornhautepithel nicht mehr mit dem darunter befindlichen Stroma verwächst. In diesem Fall kann es erforderlich sein, das lose Epithel unter Lokalanästhesie mit einem speziellen Instrument abzufräsen, um den Regenerationsprozess neu anzustoßen. Da hierbei vorübergehend ein entsprechend großer Defekt entsteht, erhält der Patient meist zum Schutz eine Kontaktlinse. Überraschenderweise passen Kontaktlinsen für Menschen meist sehr gut.

Eine operative Behandlung mit Bindehautplastik kann erforderlich werden, wenn der Defekt unter Therapie auch über mehrere Wochen nicht verheilt. 

Bei einer Keratitis ohne Hornhautdefekt (durch ein stumpfes Trauma) sind entzündungshemmende Augentropfen aus der Gruppe der NSAID oder pupillerweiternde Augentropfen empfehlenswert.

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Dacryozystitis (Entzündung des Tränen-Nasen-Kanals) beim Kaninchen

Ursachen für Dacryocystitis 

  • Schnupfenerreger
  • Zahnerkrankung
  • Augenerkrankung
  • Fremdkörper
  • angeborene Verengung / Verlegung
  • Vernarbung
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Eine Dacryocystitis kann die Folge einer Schnupfeninfektion sein. Meist haben die betroffenen Kaninchen trüb-eitrigen Augen- und Nasenausfluss. In den meisten Fällen sind beide Augen betroffen, aber auch einseitige, lokale Infektionen sind möglich.

Eine sehr häufige Ursache sind Zahnerkrankungen - insbesondere, wenn nur eine Seite betroffen ist. Bei chronischen, weit fortgeschrittenen Zahnerkrankungen können aber auch beide Oberkiefer so stark verändert sein, dass es zu einer beidseitigen Dacryocystitis kommt.

In aller Regel handelt es sich um eine Wurzelentzündung des großen Schneidezahns (I1 oder 101 bzw. 201), des ersten Backenzahns (P2 oder 106 bzw. 206) oder des zweiten Backenzahns (P3 oder 107 bzw. 207) im Oberkiefer: Diese Zahnwurzeln befinden sich in unmittelbarer Nähe des Tränen-Nasen-Kanals, was zu einem Übergreifen der Entzündung führen kann.

Eine primäre Augenerkrankung kann dazu führen, dass die Entzündung auf den Tränen-Nasen-Kanal übergreift: Entzündungsmediatoren, Eiterzellen und Infektionserreger gelangen über die Tränenflüssigkeit in den Tränen-Nasen-Kanal und führen dort zu sekundären Entzündungen. Beispiele für häufige Ursachen sind Keratitis und Konjunktivitis.

Ein Fremdkörper, z. B. ein Gras- oder Heuhalm, kann den Tränen-Nasen-Kanal verlegen und in der Folge zu Symptomen führen.

Eine angeborene Verengung ist v. a. bei sehr kurznasigen Kaninchen zu beobachten. Sie kann dazu führen, dass der Tränen-Nasen-Kanal stark verengt oder abgeknickt ist, wodurch er besonders anfällig für Verstopfungen ist.

Eine Vernarbung infolge einer alten Verletzung kann ebenfalls zu einer starken Verengung oder sogar einer vollständigen Verlegung des Tränen-Nasen-Kanals führen.

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Symptome bei Dacryocystitis

  • Augenausfluss (klar oder eitrig)
  • entzündete Bindehäute und Augenlider
  • Haarausfall unterm und vorm Auge
  • Blepharospasmus (Zukneifen des Auges)
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Eine Dacryocystitis führt immer zu Augenausfluss. Zu Beginn ist dieser oftmals klar und wässrig. Liegt eine starke oder vollständige Verlegung des Tränen-Nasen-Kanals vor, kommt es innerhalb kürzester Zeit zu einer bakteriellen Sekundärinfektion. In der Folge wird der Augenausfluss milchig und schließlich sichtbar eitrig. 

Manchmal bleibt der Augenausfluss lange Zeit unerkannt, da das Kaninchen selbst und vor allem seine Artgenossen ihn mehrmals täglich wegputzen: Immer wieder kommt es vor, dass ein Kaninchen nach dem Tod seines Partnertiers "plötzlich Augenausfluss" zu haben scheint; obwohl dieser in Wirklichkeit schon lange vorhanden ist, aber immer wieder weggeschleckt wurde.

Eine Entzündung der Augenlider und Bindehäute (Konjunktivitis) kann sowohl die Ursache als auch die Folge einer Dacryocystitis sein. In diesem Fall kommt es zu Rötungen, zum Teil auch Schwellungen.

Haarausfall ums Auge herum ist eine typische Folge von chronischem Augenausfluss: Die Haare verkleben, verfilzen und fallen schließlich aus. Manchmal bleiben die Klumpen aus abgestorbenen Haaren auch kleben und verursachen massive Hautentzündungen, die erst zum Vorschein kommen, wenn man den Filz schließlich entfernt.

Ein Blepharospasmus ist typisch, sobald es zu schmerzhaften Entzündungen am Auge selbst kommt.

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Diagnostik einer Dacryocystitis

  • Adspektion (Betrachtung)
  • Palpation (Tasten)
  • Spülung des Tränen-Nasen-Kanals
  • eingehende Augenuntersuchung
  • Weiterführende Untersuchungen: Zahndiagnostik, Bakteriologie
  • Kontraströntgen / -CT
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Oft ist die Dacryocystitis bereits eine Blickdiagnose, da das milchige Sekret unübersehbar aus dem Tränen-Nasen-Kanal hervorquillt. Durch eine vorsichtige Palpation, bei der ein leichter Druck auf den inneren Augenwinkel ausgeübt wird, kann das Sekret aktiv ins Auge "entleert" werden.

Die Spülung des Tränen-Nasen-Kanals ist einerseits wichtig, um seine Durchgängigkeit zu prüfen: Sitzt lediglich ein Fremdkörper oder ein Pfropf fest, lässt dieser sich mitunter einfach ausspülen und die Entzündung heilt innerhalb kürzester Zeit aus. Eine erschwerte Durchgängigkeit oder vollständige Verlegung deutet oftmals auf ein retrogrades Zahnwachstum hin, bei Jungtieren auf eine angeborene Verengung. 

Eine eingehende Augenuntersuchung ist wichtig, wenn nicht nur der Tränen-Nasen-Kanal, sondern auch das Auge sichtbar entzündet ist. Insbesondere sollten eine Fluroesceinprobe und eine Begutachtung der Meibom-Drüsen erfolgen.

Als weiterführende Untersuchungen sind v. a. Zahndiagnostik (Schädelröntgen oder CT / DVT) und die bakteriologische Untersuchung einer Nasenspülprobe zu nennen.   

Bildgebende Diagnostik nach Kontrastmitteleingabe stellt sehr anschaulich dar, bis zu welchem Abschnitt der Tränen-Nasen-Kanal durchgängig ist. Dem Kaninchen wird hierzu in Narkose ein jodhaltiges Kontrastmittel in den Tränenpunkt appliziert, unmittelbar danach werden die Aufnahmen angefertigt. Diese Diagnostikmethode kommt meist nur zum Einsatz, wenn die übrigen Untersuchungen keinen eindeutigen Befund ergeben haben.

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Therapie einer Dacryocystitis

  • Spülung des Tränen-Nasen-Kanals
  • antibiotische Augentropfen
  • sekretlösende Augentropfen
  • entzündungshemmendes Schmerzmittel
  • ggf. Behandlung anderer Grundursachen
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Engmaschige Spülungen des Tränen-Nasen-Kanals sind besonders wichtig, um die Durchgängigkeit wiederherzustellen bzw. zu verbessern. Meist klingt die Entzündung im Anschluss sehr schnell ab. Die Spülungen sollten je nach Schweregrad alle 1-3 Tage erfolgen. Nach tierärztlicher Anleitung können Sie sie auch zu Hause durchführen.

Antibiotische Augentropfen sollten gegeben werden, wenn eine schwere (eitrige) oder chronische Dacryocystitis vorliegt. Hier ist von einer bakteriellen Besiedelung auszugehen.

Sekretlösende Augentropfen können helfen, zähes Sekret zu verflüssigen und die Abheilung zu beschleunigen. Als alleinige Therapiemaßnahme sind sie nicht ausreichend.

Ein systemisches entzündungshemmendes Schmerzmittel ist bei deutlichen Schmerz- sowie Entzündungssymptomen wichtig. Hierzu zählen Blepharospasmus, eitriger Augen- oder Nasenausfluss, eine allgemeine Schnupfensymptomatik sowie ein sichtbar entzündetes Auge. Entzündungshemmer wie z. B. Meloxicam wirken nicht nur schmerzlindernd, sondern abschwellend, wodurch sie die Heilung aktiv unterstützen. 

Liegt eine Grundursache wie z. B. eine Zahnerkrankung oder eine systemische Schnupfeninfektion vor, muss diese selbstverständlich behoben werden, um eine langfristige Besserung der Symptomatik zu erzielen.

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Uveitis beim Kaninchen

Eine Uveitis ist der Oberbegriff für Entzündungen der mittleren Augenhaut (Uvea). Eine Sonderform stellt die phakoklastische Uveitis dar, welche separat beschrieben wird (s. u.).

Ursachen einer Uveitis

  • Trauma, Verletzung
  • Allgemeininfektion
  • phakoklastische Uveitis (s. u.)
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Eine Uveitis kann die Folge eines stumpfen Traumas oder einer Verletzung sein, aber auch infolge einer Allgemeininfektion entstehen. Weiterhin kann sie durch eine sogenannte phakoklastische Uveitis (s. u.) durch den Erreger E. cuniculi ausgelöst werden: Hierbei kommt es zu einem Einreißen der Augenlinse. Löst der Austritt der Linsenproteine eine Immunreaktion aus, kann dadurch eine klassische Uveitis entstehen.  

Durch die Entzündungsreaktion erweiten sich die in der Uvea befindlichen Gefäße und es kommt zum Austritt von Fibrin, welches zu Verklebungen führt. Betreffen diese den Kammerwinkel, kommt es zu einer Abflussstörung des Kammerwassers und der Augeninnendruck steigt. Daher ist das sogenannte Glaukom (Grüner Star) eine häufige Komplikation der Uveitis.

Funktioniert der Abfluss des Kammerwassers einwandfrei, kommt es hingegen zu einem verminderten Augeninnendruck, da die Entzündung die Produktion des Kammerwassers reduziert. Der Augapfel kann dadurch schrumpfen.

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Symptome bei Uveitis

  • Blepharospasmus (Zukneifen)
  • Photophobie (Lichtempfindlichkeit)
  • Augenausfluss
  • Trübung durch Hornhautödem
  • Einblutung oder Sekret in der vorderen Augenkammer
  • Miosis (verengte Pupille)
  • sichtbare Gefäßeinsprossung
  • allgemeine Schmerzsymptomatik
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Kaninchen mit Uveitis zeigen meist hochgradige Schmerzsymptome. Dazu gehört neben Photophobie und Blepharospasmus oft auch ein deutlich gestörtes Allgemeinbefinden. Es kann innerhalb kürzester Zeit zu einer deutlichen Trübung des Augapfels kommen, da die Hornhaut ödematisiert. Auch Einblutungen sowie Entzündungsreaktionen (Fibrinflocken o. ä.) in der vorderen Augenkammer sind möglich.

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Diagnostik bei Uveitis

  • Adspektion nach Pupillenerweiterung
  • Spaltlampenuntersuchung
  • Messung des Augeninnendrucks
  • Fluoresceinprobe
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Nach Weitstellung der Pupille lassen sich Entzündungsprodukte in der vorderen Augenkammer erkennen. Die Messung des Augeninnendrucks ist v. a. erforderlich, um ein eventuelles Glaukom frühzeitig festzustellen; die Fluoresceinprobe dient dem Ausschluss einer begleitenden Hornhautverletzung, die mitbehandelt werden müsste (s. o. "Keratitis").

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Therapie bei Uveitis

  • Schmerzmittel
  • pupillenerweiternde Augentropfen (Mydriaka)
  • entzündungshemmende Augentropfen
  • antibiotische Augentropfen
  • regenerationsfördernde Augentropfen
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Neben einer systemischen Schmerztherapie (Meloxicam plus Metamizol / Tramadol) kommen atropinhaltige Mydriaka zum Einsatz, welche die Ziliarmuskeln lähmen: Durch die Weitstellung der Pupille soll einerseits der Bildung von Verklebungen (Gefahr eines Sekundärglaukoms!) entgegengewirkt und andererseits der spastische Schmerz gehemmt werden.

Bei einer nicht-infektiösen Uveitis ist weiterhin der Einsatz entzündungshemmender Augentropfen möglich. Ist die Uveitis hingegen infektiös bedingt und / oder die Hornhaut geschädigt, werden stattdessen antibiotische Augentropfen und ggf. auch regenerationsfördernde Augentropfen eingesetzt. 

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Phakoklastische Uveitits beim Kaninchen

Die phakoklastische Uveitis stellt eine Sonderform der Uveitis beim Kaninchen dar.


Ursache einer phakoklastischen Uveitis

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Ist eine trächtige Häsin mit dem Infektionserreger E. cuniculi infiziert, besteht das Risiko, dass er während der Embryonalphase auch die Jungtiere befällt. In diesem Zeitraum ist die Augenlinse für den Erreger noch durchlässig, sodass er sich dort einnisten kann. 

In den meisten Fällen ist das Auge lange Zeit, d. h. über Monate bis Jahre, unauffällig. Besonders tückisch daran ist, dass Kaninchen, bei denen sich der Erreger (noch) ausschließlich in der Augenlinse befindet, keine Antikörper bilden. Laut Bluttest sind sie also EC-negativ, obwohl der Erreger in ihrer Augenlinse sitzt.  

Es besteht jederzeit das Risiko, dass der Erreger sich schubartig vermehrt, die Augenlinse durchbricht und mit dem Immunsystem in Kontakt kommt. Im Auge kann dabei eine heftige Immunreaktion entstehen. 

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Symptome bei phakoklastischer Uveitis

  • weiße Strukturen im Augapfel (Kugeln, Schlieren, Klumpen, Fäden, ...)
  • Linsentrübung
  • allgemeine Uveitis-Symptome (s. o.)
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Nach dem Einreißen der Linse denaturiert das austretende Linseneiweiß. Es stellt sich dann in Form von flecken-, klumpen, schlieren- oder fadenförmige weiße Strukturen dar, die durch die Hornhaut zu sehen sind. Sie befinden sich im Bereich der Iris oder oder Augenlinse. Letztere kann außerdem komplett oder teilweise getrübt sein.

Nicht immer geht die Erkrankung mit Schmerzen einher, manchmal fällt nur die optische Veränderung auf. Es sind jedoch auch die typischen Symptome einer schmerzhaften Entzündung möglich. Dies ist der Fall, wenn der Erreger durch die körpereigenen Immunzellen angegriffen wird und eine klassische Uveitis entsteht (s. o.).

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Diagnostik bei phakoklastischer Uveitis

  • Adspektion (Betrachtung)
  • Blutuntersuchung auf EC-Antikörper
  • Messung des Augeninnendrucks

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Das klinische Bild ist bei einer phakoklastischen Uveitis häufig so eindeutig, dass eine Blickdiagnose gestellt werden kann. Im Zweifelsfall sollte der EC-Status des Kaninchens, sofern er noch nicht bekannt ist, über eine Blutuntersuchung ermittelt werden: In dem Moment, in dem der Erreger eine phakoklastische Uveitis verursacht, bildet der Organismus auch Antikörper.

In den ersten Tagen kann das Ergebnis noch falsch-negativ ausfallen, da noch nicht ausreichend Antikörper produziert wurden. Daher sollte gegebenenfalls nach 1-2 Wochen erneut getestet werden.

Eine Messung des Augeninnendrucks sollte erfolgen, um festzustellen, ob es infolge der Uveitis zu einem Glaukom gekommen ist. In diesem Fall muss die Therapie entsprechend angepasst werden.

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Therapie bei phakoklastischer Uveitis

  • Fenbendazol
  • lokale Antibiose
  • pupillenerweiternde Augentropfen (Mydriaka)
  • entzündungshemmende Augentropfen
  • antibiotische (tetrazyklinhaltige) Augentropfen
  • Schmerzmittel
  • Phakoemulsifikation (Entfernung der Linse)
  • Bulbusenukleation (Entfernung des Augapfels)
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Eine phakoklastische Uveitis ist nicht heilbar. Das ausgetretene Linseneiweiß verbleibt mit dem Erreger in der Augenkammer, weshalb wiederkehrende Krankheitsschübe möglich sind. Das Ziel besteht darin, diese Schübe so schnell und effektiv wie möglich einzudämmen, um vorläufig eine Beschwerdefreiheit zu erzielen und Komplikationen wie z. B. ein Glaukom zu vermeiden.

Fenbendazol sollte unbedingt über mindestens 21 Tage oral verabreicht werden, um die Erregerdichte im Körper einzudämmen und weiteren Organschäden bestmöglich vorzubeugen.

Ein systemisches Schmerzmittel, i. d. R. ein entzündungshemmender Wirkstoff wie z. B. Meloxicam, ist erforderlich, wenn das Kaninchen Schmerzsymptome zeigt (Zukneifen des Auges, reduziertes Allgemeinbefinden usw.) oder wenn eine deutliche Entzündungsreaktion vorliegt. Ist lediglich denaturiertes Linsenprotein zu sehen, ohne dass ein Hinweis auf eine Entzündungsreaktion vorliegt, ist eine Schmerzmittelgabe nicht erforderlich.

Welche Augentropfen sinnvoll sind, sollte immer individuell entschieden werden: Da alle Tropfen mehrmals täglich und in einem gewissen Abstand zueinander gegeben werden müssten, ist es in der Realität nicht immer umsetzbar, alle geeigneten Präparate einzusetzen. Tetrazyklinhaltige Augenpräparate sind insofern sinnvoll, als sie den Erreger direkt im Auge bekämpfen. 

Bei einer Phakoemulsifikation wird die Augenlinse chirurgisch entfernt. Dies kann bei einer phakoklastischen Uveitis im Frühstadium sinnvoll sein, um ein weiteres Voranschreiten der Erkrankung zu verhindern und gleichzeitig das Auge zu erhalten. Die Entfernung der Augenlinse hat eine Weitsichtigkeit zur Folge. Diese schränkt das Kaninchen aber erheblich weniger ein als die Entfernung des kompletten Augapfels!  

Eine Bulbusenukleation (Entfernung des Augapfels) ist ratsam, wenn ein therapieresistentes Sekundärglaukom vorliegt oder das Kaninchen in kurzen Zeitabständen immer wieder an Uveitis-Schüben leidet.

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Chalazion ("Hagelkorn"): Entzündung der Meibom-Drüsen beim Kaninchen

Die Meibom-Drüsen sind an den Augenlidern des Kaninchens befindliche Talgdrüsen.


Ursache für ein Chalazion

  • übergreifende Entzündung anderer Augenabschnitte
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Die Meibom-Drüsen sind an den Augenlidern befindliche Talgdrüsen. Ihr Ausführungsgang mündet am jeweiligen Lidrand und kann aus unterschiedlichen Gründen verstopfen. Meist geschieht dies infolge einer übergreifenden Entzündung z. B. der Bindehäute (Konjunktivitis), der Hornhaut (Keratitis) oder des Tränen-Nasen-Kanals (Dacryocystitis).

Eine Verstopfung des Ausführungsganges führt zu einem Sekretstau und in der Folge zu einer Größenzunahme der betroffenen Meibom-Drüse. Hierdurch wiederum kann es zu einer mechanischen Reizung der Hornhaut und somit einer chronischen Keratitis kommen.

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Symptome eines Chalazions

  • gelbliche oder weißliche Umfangsvermehrungen in der Bindehaut
  • sichtbare Schwellung am Augenlid
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Durch leichten Zug am Augenlid können die Bindehäute begutachtet werden. Vergrößerte Meibom-Drüsen stellen sich als weißliche oder gelbliche, runde Umfangsvermehrungen dar.

Ab einer gewissen Größe kommt es auch zu einer äußerlich sichtbaren Schwellung des Augenlids, umgangssprachlich auch als "Hagelkorn" bezeichnet.

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Diagnostik bei einem Chalazion

  • Adspektion (Betrachtung)
  • eingehende Augenuntersuchung
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In aller Regel lässt sich die Diagnose bereits durch eine genaue Betrachtung des Augenlides stellen.

Um einerseits die Ursache und andererseits mögliche Folgen abzuklären, können diverse weiterführende Untersuchungen am Auge zum Einsatz kommen. Beispiele dafür sind die Fluoresceinprobe, die Spülung des Tränen-Nasen-Kanals oder eine bakteriologische Untersuchung. Auch Zahndiagnostik kann erforderlich sein.

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Therapie eines Chalazions

  • ggf. Punktion und Entleerung
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Ein Chalazion ist nur dann therapiebedürftig, wenn es Beschwerden verursacht. Handelt es sich um einen Zufallsbefund, sollte es in Ruhe gelassen werden.

Liegt hingegen eine chronische Hornhautreizung vor, sollte das Hagelkorn unter Lokalanästhesie punktiert und entleert werden. Im Anschluss sollte über einige Tage ein entzündungshemmendes Schmerzmittel gegeben werden. Im Falle einer Keratitis muss natürlich auch diese behandelt werden. 

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Glaukom beim Kaninchen

Ein Glaukom bezeichnet einen erhöhten Augeninnendruck. Dieser kommt zustande, wenn mehr Kammerwasser produziert wird, als abfließen kann. Beim gesunden Auge fließt das Kammerwasser ungehindert über den Kammerwinkel ab. 


Ursache eines Glaukoms

  • Primärglaukom: Missbildung
  • Sekundärglaukom: Verlegung des Kammerwinkels, z. B. durch Uveitis-bedingte Verklebungen
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Primärglaukome entwickeln sich infolge einer Missbildung im Bereich des Kammerwinkels. Hiervon sind überwiegend große Kaninchenrassen betroffen.

Ein Sekundärglaukom entsteht, wenn der Kammerwinkel infolge einer anderen Problematik verlegt ist. Meist ist dies der Fall, wenn sich entzündliche Prozesse im Auge abspielen und Verklebungen durch Fibrin, Zelltrümmer o. ä. entstehen. Besonders hoch ist dieses Risiko bei einer Uveitis (s. o.).

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Symptome eines Glaukoms

  • Exophthalmus (hervortretender Augapfel)
  • Hornhauttrübung 
  • Sehstörungen
  • gestörtes Allgemeinbefinden, allgemeine Schmerzsymptome
  • verstärkte Gefäßzeichnung in den Skleren
  • Mydriasis (Pupillenweitstellung)
  • Augenausfluss
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Durch den erhöhten Augeninnendruck kommt es zu einem Exophthalmus: Der Augapfel dehnt sich sich und scheint aus der Augenhöhle hervorzutreten. Dies fällt vor allem auf, wenn der Patient von vorne oder von oben betrachtet wird. Ab einem gewissen Grad ist der Lidschluss gestört. 

Die erhöhte Menge an Kammerwasser führt zu einem Hornhautödem, wodurch das Auge eintrübt. Die Folge ist eine eingeschränkte Sehfähigkeit.

Ein Glaukom kann sehr schmerzhaft sein und dadurch zu einer Störung des Allgemeinbefindens und einer unspezifischen Schmerzsymptomatik führen. Ganz besonders ist dies der Fall, wenn das Auge nicht mehr (vollständig) geschlossen werden kann und eintrocknet.

Bei ausbleibender Behandlung wird die Erkrankung chronisch und es bildet sich eine verstärkte Gefäßzeichnung in den Skleren. Die Pupille ist dauerhaft weitgestellt (Mydriasis), meist liegt ein chronischer Augenausfluss vor. Das Risiko einer Netzhautablösung sowie einer Linsenluxation steigen erheblich.

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Diagnostik bei Glaukom

  • Adspektion (Betrachtung) 
  • Messung des Augeninnendrucks
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Durch eine eingehende Augenuntersuchung kann rasch eine Verdachtsdiagnose gestellt werden. Diese lässt sich durch eine Messung des Augeninnendrucks bestätigen: Bei einer Erhöhung (> 25 mmHg) liegt ein Glaukom vor.

Achtung: Nicht zu verwechseln ist das Glaukom mit einem Exophthalmus infolge einer retrobulbären Raumforderung - d. h. einer Umfangsvermehrung hinter dem Auge, welche den Augapfel nach außen verdrängt. Eine solche ist fast immer durch einen Zahnwurzelabszess bedingt.

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Therapie eines Glaukoms

  • drucksenkende Augentropfen
  • Schmerzmittel
  • Bulbusenukleation
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Den Augeninnendruck senkende Augentropfen können verhindern, dass der Augapfel entfernt werden muss. Häufig ist die konservative Therapie jedoch nicht erfolgreich.

Schmerzmittel sind bei einem Glaukom unerlässlich, da die Tiere oft hochgradige Schmerzen haben. Gut geeignet sind Entzündungshemmer wie Meloxicam und andere NSAIDs. Zusätzlich sollte ein zentral wirksames Schmerzmittel wie Metamizol oder sogar Tramadol verabreicht werden.

Die Bulbusenukleation, also die Entfernung des Auges, ist erforderlich, wenn die medikamentöse Therapie keine Besserung mit sich bringt oder das Auge bereits irreparabel beschädigt ist (z. B. durch Eintrocknung). In diesem Fall leiden die Tiere meist an schweren chronischen Schmerzen, die nur durch einen chirurgischen Eingriff zu beheben sind.

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Nickhautdrüsenvorfall / Nickhautdrüsenhyperplasie beim Kaninchen

Eine Hyperplasie (Vergrößerung) der Nickhäute hat zur Folge, dass sie vorfallen und im inneren Augenwinkel sichtbar werden.


Ursache einer Nickhautdrüsenhyperplasie

Einseitiger Nickhautvorfall:

  • Verletzung
  • Trauma

Beidseitiger Nickhautvorfall:

  • Veranlagung
  • Infektionskrankheit
  • Bluthochdruck
  • reizende Umgebungsluft
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Ist nur ein Auge von einer Nickhautdrüsenhyperplasie betroffen, liegt die Ursache meist in einer Verletzung - entweder in Form eines stumpfen Traumas oder einer Wunde.

Eine beidseitige Nickhautdrüsenschwellung ist meist entweder auf eine Infektionserkrankung (Kaninchenschnupfen, Myxomatose) oder einen erhöhten Blutdruck zurückzuführen. Letzterer kann die Folge einer Herzerkrankung oder eines Thymoms sein. Auch eine reizende Umgebungsluft, z. B. bei extrem unhygienischer Haltung oder der Unterbringung in einem Raucherhaushalt, kann ursächlich sein.

Einige Kaninchen, v. a. Riesen, haben rassebedingt einen dauerhaften beidseitigen Nickhautvorfall. Ein solcher verursacht keine Beschwerden und ist spätestens dann sichtbar, wenn das Tier das Erwachsenenalter erreicht. Tritt der Nickhautvorfall erst später auf, verstärkt er sich mit der Zeit oder ist nur eine Seite betroffen, liegt ein gesundheitliches Problem vor!

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Symptome einer Nickhautdrüsenhyperplasie

  • Schwellung und Hervortreten der Nickhäute
  • Rötung der Nickhäute
  • (sichtbare Verletzung)
  • (Blepharospasmus)
  • (Augenausfluss)
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Geschwollene Nickhäute fallen auf den ersten Blick auf, da sie plötzlich als rosa Häutchen aus dem inneren Augenwinkel hervorragen und sich über den Augapfel schieben. Liegt nur eine Schwellung und keine Entzündung vor und sind beide Augen betroffen, besteht die Ursache meist in einem erhöhten Blutdruck. 

Entzündete Nickhäute sind noch auffälliger, da sie nicht nur geschwollen, sondern auch gerötet sind. Zudem zeigen die Kaninchen einen Blepharospasmus (Augen-Zukneifen) und klaren oder eitrigen Augenausfluss.

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Diagnostik bei einer Nickhautdrüsenhyperplasie

  • Adspektion (Betrachtung)
  • ggf. Fluoresceinprobe
  • Spülung des Tränen-Nasen-Kanals
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Ein Nickhautvorfall ist mit bloßem Auge zu erkennen. Für die Abklärung der Ursache sind hingegen weiterführende Untersuchungsmethoden erforderlich. Eine Fluoresceinprobe beispielsweise bringt Hornhautverletzungen zum Vorschein. Durch eine Spülung des Tränen-Nasen-Kanals werden dort befindliche Verlegungen festgestellt.

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Therapie einer Nickhautdrüsenhyperplasie

  • Bei Verletzung: antibiotische Augentropfen
  • Bei Trauma: entzündungshemmende Augentropfen
  • befeuchtende Augentropfen
  • Bei Bluthochdruck: Blutdrucksenker
  • Bei Thymom: Cortison
  • ggf. Schmerzmittel
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Im Falle einer Augenverletzung sind antibiotische Augentropfen erforderlich, um die begleitende bakterielle Infektion zu bekämpfen. Bei einem stumpfen Trauma ohne offene Verletzung sind stattdessen entzündungshemmende Augentropfen sinnvoll. Ergänzt werden sollte die Therapie mit befeuchtenden Augentropfen, da die geschwollenen Nickhäute zum Eintrocknen neigen. 

Wird der Nickhautvorfall durch Bluthochdruck ausgelöst, sind - unabhängig von der Ursache - blutdrucksenkende Medikamente erforderlich. 

Thymome werden in aller Regel mit Cortison behandelt. Sie zählen zu den absoluten Ausnahmen, in denen Cortison beim Kaninchen sinnvoll ist, da es keine zufriedenstellende Alternative gibt.

Ein systemisches Schmerzmittel ist nur dann erforderlich, wenn der Nickhautvorfall durch eine schmerzhafte Ursache (Verletzung oder Trauma) ausgelöst wird.

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