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RVHD-1 und RVHD-2 bei Kaninchen


Erreger:

  • Calicivirus
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Bei der Rabbit Haemorrhagic Disease, volkstümlich auch als Chinaseuche bezeichnet und ausgelöst durch ein Calicivirus, handelt es sich um eine hochansteckende, bei ungeimpften Tieren mit bis zu 100%iger Todesrate einhergehende Virusinfektion, die ausschließlich Hasenartige betrifft. Das RHD-Virus ist enorm widerstandsfähig; es überlebt unter optimalen Bedingungen, d. h. bei 4° C, bis zu 225 Tage, überlebt gängige Desinfektionsmittel und neigt zu Mutationen, was die gezielte Bekämpfung erschwert.

Nach Erkrankungsausbruch verursacht das Virus meist Hämorrhagien (= innere Blutungen), wodurch es zum Lungenödem (= Flüssigkeitsansammlung in der Lunge) und infolgedessen zum Erstickungstod kommt. Auch eine Hepatitis (= Leberentzündung) mit der Folge von Lebernekrosen (= Absterben von Lebergewebe) sowie die Entzündung weiterer Organe (Nieren, Milz usw.) sind typisch; die Tiere sterben dann mitunter am Organversagen.

In Deutschland sind zwei Virusvarianten relevant: das RHD-1 und das RHD-2-Virus.

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Infektion mit RHD

Übertragung

Direkt über

  • infizierte Artgenossen

Indirekt über

  • kontaminierte Gegenstände, Futtermittel, Umgebungen
  • Insekten
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Das RHD-Virus ist hochinfektiös und wird nicht nur durch den Kontakt zu infizierten Artgenossen übertragen, sondern auf jede erdenkliche Weise von Ort zu Ort weiterverbreitet. Es kann sich an Gegenständen, in Futtermitteln (Heu, Grünfutter, Fertigfutter, Gemüse,...), am Körper anderen Tierarten (Insekten, Vögel, Katzen, ...) oder eines Menschen befinden. Der Gang über einen Weg oder durch eine Wiese, wo sich zuvor ein erkranktes Wildkaninchen aufgehalten hat, genügt, um das Virus über Schuhe und Kleidung zu verschleppen. 

Auch Futtermittel können die Seuche übertragen, da sie bei der Herstellung und Lagerung kein Verfahren durchlaufen, welches das Virus vernichten würde. Eine Eindämmung der Ausbreitung oder ein zuverlässiger Schutz vor der Infektion ist (mit Ausnahme der Schutzimpfung) somit kaum möglich. 

Die Seuche ist vor allem während der Sommermonate zu beobachten, tritt aber auch im Winter regelmäßig auf. Kaninchen unter vier Wochen scheinen resistent gegenüber dem RVHD-1-Virus zu sein, nicht jedoch gegenüber RVHD-2.

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Symptome bei RHD

Akuter Krankheitsverlauf:

  • Nervosität
  • Apathie (= Teilnahmslosigkeit), Benommenheit
  • Anorexie (= Appetitlosigkeit)
  • Atembeschwerden
  • Fieber
  • Blutungen aus den Körperöffnungen
  • Ataxien (= Koordinationsstörungen)
  • Krämpfe
  • Lähmungen
  • verfärbte Schleimhäute (blau, selten gelb)
  • Schreien
  • Erstickungskrämpfe mit Nasen-/ Maulbluten


Perakuter Krankheitsverlauf:

  • Erstickungskrämpfe ohne vorherige Symptome
  • Schreien
  • Nasen-/ Maulbluten


Milder Krankheitsverlauf:

  • Apathie
  • Anorexie
  • Fieber
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Akuter Krankheitsverlauf bei RHD

Nach einer Inkubationszeit von einem bis drei Tagen zeigen sich erste Symptome in Form von Nervosität, Apathie, Fressunlust, Benommenheit, Atembeschwerden, Fieber sowie evtl. Blutungen aus den Körperöffnungen. Zentralnervöse Ausfälle wie Ataxien (=Bewegungsstörungen), Krämpfe und Lähmungen sind ebenfalls möglich. 

Selten werden die Symptome von infolge der Hepatitis gelblich verfärbten Schleimhäuten, einem sogenannten Ikterus (= Gelbsucht), begleitet. Häufiger kommt es infolge von Atemnot zu einer Zyanose, d. h. bläulich verfärbten Schleimhäuten. Die Tiere versterben nach einem bis fünf Tagen an akuten Erstickungskrämpfen, die durch Nasenbluten, Schreien und einen krampfhaft in den Nacken gebogenen Kopf gekennzeichnet sind, oder innerhalb einer Woche an Leberversagen.

Perakuter Krankheitsverlauf bei RHD

Das Kaninchen verstirbt ohne vorangegangene Symptomatik an unvermittelten Erstickungskrämpfen, die meist von Schreien und einem krampfhaft in den Nacken gebogenen Kopf, manchmal auch von blutigem Nasenausfluss, begleitet werden.

In anderen Fällen sind innerhalb weniger Stunden massive Schwächesymptome zu beobachten, bis es schließlich zum Tod durch Kreislauf- oder Leberversagen kommt.


Milder Krankheitsverlauf

Das Kaninchen zeigt ein gestörtes Allgemeinbefinden in Form von Apathie und Anorexie, mitunter auch Fieber, mit nachfolgender Genesung. Auch Leberschäden sind typisch, weshalb leberschützende Medikamente (Mariendistel!) und subkutane (= unter die Haut verabreichte) Infusionen zu empfehlen sind.

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Diagnostik bei RHD

  • klinisches Bild
  • Pathologie
  • (Röntgendiagnostik)
  • (Ultraschalldiagnostik)
  • (Blutuntersuchung)
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RHD ist eine sowohl über- als auch unterdiagnostizierte Erkrankung: Häufig wird die Todesursache bei Kaninchen, die plötzlich tot aufgefunden werden, nicht abgeklärt. So kommt es einerseits vor, dass RHD als tatsächliche Ursache unerkannt bleibt; andererseits aber auch, dass RHD fälschlicherweise für die Ursache gehalten wird.

Letzteres führt immer wieder zu Gerüchten, denen zufolge Kaninchen mit einwandfreiem Impfstatus an RHD sterben, obwohl die Ursache gar nicht pathologisch abgeklärt wurde.

Kommt es zu einem "Massensterben", bei dem in kurzen Abständen alle Tiere einer Gruppe versterben - mitunter begleitet von den o. g. Symptomen - ist RHD eine berechtigte Verdachtsdiagnose. Dies gilt ganz besonders für ungeimpfte Tiere. Dass eine ganze Gruppe (korrekt) geimpfter Kaninchen an RHD verstirbt, ist hingegen sehr unwahrscheinlich.

Differenzialdiagnostisch sollten hier vor allem bakterielle Infektionen durch Klebsiellen und Actinobacillus in Betracht gezogen werden; bei Jungtieren auch Kokzidien, Clostridien und E. coli.

Im Verdachtsfall können beim lebenden Tier innere Blutungen und Gewebeveränderungen, insbesondere an der Leber, mithilfe der Röntgen- bzw. Ultraschalldiagnostik erkannt werden und als zusätzliches Indiz dienen.

Kurz nach Auftreten der ersten Symptome kann das Virus für kurze Zeit auch im Blut nachgewiesen werden. Ein Test auf Antikörper hingegen ist bei geimpften Tieren sinnlos, da sie aufgrund der Impfung logischerweise hohe Antikörperspiegel besitzen.

Bei verstorbenen Tieren bringt die pathologische Gewebeuntersuchung Gewissheit. Es ist dringend zu empfehlen, Kaninchen, die infolge plötzlicher Erstickungskrämpfe versterben oder die überraschend tot aufgewunden werden, pathologisch auf RVHD-1 und RVHD-2 untersuchen zu lassen! 

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Therapie bei RHD

  • Euthanasie

oder

  • Antibiotikum
  • Präbiotikum
  • Leberschutzpräparate
  • Infusionen
  • Metamizol (Schmerzmittel & Fiebersenker) 
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Eine gezielte Heilung von RHD ist nicht möglich. Ungeimpfte Kaninchen, die akut an RHD erkranken und den Weg zum Tierarzt noch überleben, sollten eingeschläfert werden, um ihnen einen qualvollen Erstickungstod zu ersparen. 

im Falle einer milden Verlaufsformen (s. o.) sollte das betroffene Tier antibiotisch (z. B. mit Enrofloxacin) abgedeckt werden, um Sekundärinfektionen (= Zweitinfektionen infolge des geschwächten Immunsystems) vorzubeugen. 

Zudem sollte es Leberschutzpräparate (Rodicare Hepato®, Mariendistel aus der Drogerie o. ä.) und intravenöse Infusionen erhalten (also an den Tropf gehängt werden), um den Kreislauf zu stabilisieren.

Die Infusionstherapie sollte über mindestens eine Woche erfolgen, um die Durchblutung des Lebergewebes zu verbessern und seine Regeneration zu fördern sowie den fieberbedingten Flüssigkeitsverlust zu kompensieren. Ist der Kreislauf stabil, müssen sie jedoch nicht mehr intravenös verabreicht werden, sondern können subkutan, also unter die Haut gespritzt werden. Dies können Sie nach tierärztlicher Anleitung zu Hause selbstständig durchführen.

Metamizol ist gleichzeitig Schmerzmittel und Fiebersenker. Es ist eines der wichtigsten Medikamente bei Futterverweigerung und Eingeweideschmerzen. Darüber hinaus kann es ein Kreislaufversagen infolge des mitunter sehr hohen Fiebers (> 42° C) verhindern.

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Prognose bei RHD

Bei ungeimpften Kaninchen sind Therapieversuche in der Regel aussichtslos. Dem meist sehr qualvollen Tod kann nur durch eine Euthanasie vorgebeugt werden. Die milde Verlaufsform der RHD wird häufig überstanden - insbesondere, wenn der Heilungsprozess medikamentös (s. o.) und pflegetechnisch intensiv untersützt wird.

Hat sich ein Kaninchen von der RHD erholt, ist es dennoch über mehrere Wochen ansteckend für Artgenossen und kann auch erneut an RHD erkranken! Die Schutzimpfungen sind also keinesfalls wegen einer vermeintlichen “Resistenzbildung” zu vernachlässigen!


Was tun mit überlebenden Artgenossen?

Besteht der Verdacht auf einen RHD-Ausbruch in Ihrer Gruppe, ist dringendes Handeln angezeigt, um das oder die verbleibenden Kaninchen zu retten.

Sofortmaßnahmen:

  • Quarantäne
  • Desinfektionsmaßnahmen
  • Obduktion des verstorbenen Tieres
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Setzen Sie die verbleibenden Tiere einzeln, d. h. ohne Gitterkontakt und möglichst in unterschiedlichen Räumen, in bisher unbekannte und somit hoffentlich "seuchenfreie" Quarantäne-Bereiche (Käfige, Boxen, Gehege, ...). Dadurch kann ein evtl. bereits infiziertes Tier die anderen nicht mehr anstecken.

Desinfizieren Sie sich gründlich mit einem voll viruziden Desinfektionsmittel (d. h. wirksam gegen unbehüllte Viren!) die Hände, nachdem Sie eines der Kaninchen oder einen Gegenstand, der mit ihm in Berührung gekommen ist, angefasst haben.

Bringen Sie das verstorbene Kaninchen möglichst noch taggleich in ein pathologisches Institut und lassen Sie es (inklusive Virologie!) obduzieren. Möglicherweise kann schnell Entwarnung gegeben werden und die Artgenossen können aus der Quarantäne entlassen werden. Wird jedoch ein RHD-Virus nachgewiesen, ist weiterhin allerhöchste Vorsicht und Seuchenprophylaxe angezeigt!

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Was tun bei positivem / fehlendem Pathologie-Ergebnis?

Bestätigt sich der Verdacht auf eine Infektion mit RHD oder wurde das Tier nicht pathologisch untersucht, wodurch der Verdacht weiterhin im Raum steht, ist Folgendes zu beachten:

  • Verstorbene Tiere nicht beerdigen!
  • penible Seuchenbekämpfung
  • Leberschutzpräparate
  • Quarantänemaßnahmen
  • Impfschutz aufbauen
  • Wartezeit
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Verstorbene Tiere dürfen unter keinen Umständen beerdigt werden! Das Virus überlebt im Boden und Kadaver und gefährdet weitere Haus- sowie Wildtiere!

Desinfizieren Sie den potenziell verseuchten Bereich mit einem voll viruziden (!) d. h. gegen unbehüllte Viren wirksamen, Desinfektionsmittel, z.B. 2%iger-Natronlauge, die Sie mindestens zwei Stunden lang einwirken lassen. Holz und andere Gegenstände, in die das Virus eindringen kann, können nicht zuverlässig desinfiziert werden und sollten daher entsorgt werden.

In einem Außengehege muss die Erde mindestens 30 cm hoch abgetragen werden, da das Virus auch im Boden überlebt.

Auch, wenn die Chancen im Falle einer Infektion denkbar schlecht stehen: Geben Sie den überlebenden Artgenossen sicherheitshalber vorsorglich ein leberschützendes Präparat, beispielsweise Mariendistel (als Tierarznei oder Kapsel in Drogeriemärkten erhältlich).

Die Kaninchen sollten mehrere Tage in Einzelquarantäne bleiben, anschließend ist nicht mehr mit einem Ausbruch zu rechnen (Inkubationszeit von 1-3, maximal 5 Tagen). Sie sollten anschließend umgehend geimpft werden (s. u.) und danach in eine neue Unterkunft ziehen. In die alte Umgebung dürfen sie erst, wenn der Impfschutz seine volle Wirkung entfaltet hat (nach 1-2 Wochen). Je nach Impfstoff sollte nach 4 Wochen eine Auffrischimpfung erfolgen.

Wer komplett auf Nummer sicher gehen will (da es in seltenen Fällen "Impfversager" oder milde Infektionen trotz Impfschutz geben kann), lässt die vorherige Unterkunft trotzdem 7 Monate lang leer stehen, um sicherzugehen, dass auch die letzten Viren, die die Desinfektion evtl. überlebt haben, abgestorben sind.

Bei folgenden Alarmzeichen besteht, sofern nicht nach dem empfohlenen Schema geimpft wurde (s. u.), der begründete Verdacht auf RHD:

  • Ein zuvor gesundes Tier verstirbt plötzlich unter Krämpfen, Schreien, mit in den Nacken gebogenem Kopf und evtl. Blutungen aus den Körperöffnungen.

  • Mehrere Kaninchen der Gruppe werden im Abstand von 1-3 Tagen plötzlich tot aufgefunden.

  • Ein zuvor gesundes Kaninchen wird völlig überraschend tot aufgefunden.
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Dürfen überlebende Tiere neu vergesellschaftet werden?

  • 8 Wochen Quarantäne
  • Vergesellschaftung nur mit sehr gut geimpften Artgenossen
  • keine Vergesellschaftung mit immunschwachen Kaninchen
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Die Sicherheitsmaßnahmen gelten nicht nur für Kaninchen, die eine RHD-Erkrankung mit milden Symptomen überstanden haben; sondern auch für symptomlose Kaninchen, deren Artgenosse an RHD gestorben ist. Bei diesen Tieren ist unklar, ob sie sich schlichtweg nicht infiziert haben (in diesem Fall wären sie keine Gefahr für Artgenossen) oder ob sie aufgrund einer natürlichen Resistenz keine Symptome entwickelt haben, aber dennoch Viren ausscheiden.

In beiden Fällen dürfen die Tiere nur mit Artgenossen mit einem sehr guten Immunschutz vergesellschaftet werden. Das bedeutet: Es sollte eine Grundimmunisierung erfolgt sein (z. B. 2x Filavac® im Abstand von 4 Wochen oder 1x Filavac® und 1x Nobivac®Plus im Abstand von 4 Wochen) und das empfohlene Impfintervall darf nicht überschritten sein (Filavac®: 6 Monate; Nobivac®Plus: 12 Monate).

Das neue Partnertier sollte außerdem ein gutes Immunsystem besitzen, da immunschwache Tiere mitunter keinen vollständigen Impfschutz aufbauen! Verzichten Sie daher auf eine Zusammenführung mit Jungtieren, sehr alten Kaninchen, chronisch kranken Tieren (z. B. Herzpatienten, Nierenpatienten, symptomatische Schnupfer, Tumorpatienten) oder Kaninchen, die mit Cortison behandelt werden (i. d. R. nur Tumorpatienten).

Als zusätzliche Sicherheitsnahme wird empfohlen, das überlebende Kaninchen acht Wochen in Quarantäne zu belassen, damit es möglichst keinerlei Viren mehr ausscheidet; denn auch die Impfung bietet keinen 100%igen Schutz.

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Prophylaxe gegen RHD

  • Schutzimpfungen
  • Fliegengitter
  • direkte und indirekte Kontaktunterbindung zu fremden Kaninchen
  • Quarantänemaßnahmen bei Neuanschaffung

INFO: Schutzimpfungen

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Den einzigen vernünftigen Schutz bietet eine regelmäßige Impfung.

Schutz gegen RVHD-1 und RVHD-2 bieten z. B. der Vektorimpfstoff "Nobivac MyxoRHD Plus®", der zusätzlich gegen Myxomatose schützt, und der Impfstoff von Filavac®. 

Filavac®-Impfung:

  • gegen RVHD Typ 1 + 2
  • Nebenwirkungen sehr selten
  • Immunität nach 1 Woche
  • 1. Impfung ab der 10. Lebenswoche
  • anschließend alle 6-12 Monate

    oder

  • 1. Impfung zwischen 4. und 9. Lebenswoche
  • Auffrischimpfung nach 4-6 Wochen (Grundimmunisierung)
  • anschließend Auffrischung alle 6-12 Monate


Nobivac MyxoRHD Plus®-Impfung:

  • gegen RVHD Typ 1+2 und Myxomatose
  • Nebenwirkungen sehr selten
  • Immunität nach 3 Wochen
  • 1. Impfung ab der 5. Lebenswoche
  • anschließend alle 12 Monate

Nobivac produziert als einzige Firma einen chemischen Myxomatose-RHD-1-Kombi-Impfstoff, d. h. für dessen Herstellung keine Laborkaninchen infiziert und getötet werden. Daher ist er gegenüber anderen Kombi-Impfstoffen gegen diese zwei Krankheiten zu bevorzugen.

NobivacPlus® darf ab der 5. Lebenswoche injiziert werden, die erste Wiederholungsimpfung ist erst ein Jahr später notwendig. Als Besonderheiten ist zu erwähnen, dass NobivacPlus® nicht grundimmunisiert werden sollte und dass die Impfintervalle nicht deutlich verkürzt werden sollten (bei anderen Impfstoffen spielt letzteres meist keine Rolle).

Achtung: Als weitere Besonderheit gilt bei NobivacPlus®, dass er nur dann gegen RHD schützt, wenn das Kaninchen entweder noch keine Antikörper gegen Myxomatose hat oder wenn es bereits Antikörper sowohl gegen Myxomatose als auch gegen RHD hat. Ausführliche Informationen zu dieser Besonderheit und generell den Impfschemata finden Sie hier.  

Achtung: Der Vorgänger "Nobivac MyxoRHD®" bietet KEINEN zuverlässigen Schutz gegen die RVHD-2-Form! Es sind diverse Fälle nachgewiesen, in denen Kaninchen an RHD2 verstorben sind, obwohl sie regelmäßig gegen Myxomatose sowie RVHD-1 geimpft wurden. 

Da geimpfte Kaninchen in seltenen Fällen ebenfalls erkranken – wenn auch meist nur mild – , sind zusätzliche Maßnahmen, die das Infektionsrisiko senken, nicht verkehrt. So reduziert die Anbringung von Fliegengittern die Anzahl an fliegenden Insekten, welche den Erreger übertragen könnten; Grünfutter wird vorzugsweise nicht in ausgesprochenen “Wildkaninchen-Gebieten” geerntet und der eigene Garten zumindest grob abgezäunt, um Wildkaninchen den Zugang zu erschweren. 

Nach Kontakt zu gruppenfremden Kaninchen, die immer latent (= verborgen) infiziert sein könnten (und zwar nicht nur mit RHD!), sollten die üblichen Hygienemaßnahmen in Form von Händewaschen und möglichst auch Kleidungswechsel eingehalten werden; Spielzeug, Schutzhütten, Futter usw. sollten nicht zwischen sich fremden Tieren “ausgetauscht” werden.

Soll ein neues Kaninchen in die bestehende Gruppe integriert werden, sollte auch hier weder direkter noch indirekter Kontakt erfolgen, ehe die Quarantänezeit überbrückt sowie eine tierärztliche Untersuchung durchgeführt worden ist.

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