Sonstige Erkrankungen
Allergien
Ursache
Eine Allergie bezeichnet die überschießende Bekämpfung eines bestimmten Stoffes - des sogenannten Allergens - durch das körpereigene Immunsystems, welches diesen Stoff irrtümlicherweise für pathogen (= krankmachend) hält. Infolgedessen kommt es zum Einsatz von Schutzmechanismen wie Husten oder Nasenausfluss, um den vermeintlich schädlichen Stoff schnellstmöglich aus dem Körper zu entfernen.
Allergien kommen beim Kaninchen sehr selten vor. Meistens stellen sie eine Fehldiagnose durch nicht-kaninchenaffine Tierärzte dar, die sich die Symptome anderweitig nicht erklären können. Die tatsächliche Ursache sind meistens Schnupfenerreger, Zahnprobleme oder eine Reizung der Atemwege (z.B. durch Zigarettenrauch, mangelnde Hygiene, staubige Luft, ...).
Möglich sind allergische Reaktionen z.B. auf bestimmte Einstreusorten und auf Insektenstiche.
Symptomatik
- seröser Augenausfluss
- seröser Nasenausfluss
- Niesen
- Husten
- feuchte Atemgeräusche
- Quaddelbildung
- Juckreiz
Heu- und Streuallergien äußern sich meist in Form eines permanenten, serösen Augen- und Nasenausflusses, anhand von Niesen, Husten und "feuchten" Atemgeräuschen sowie Juckreiz. Allerdings können diese Symptome auch durch sehr staubige Streu ausgelöst werden, die Schleimhäute und Atemwege reizt, ohne dass eine Allergie im eigentlichen Sinne vorliegt.
Allergien gegenüber Insektenstichen sind weitaus gefährlicher, da betroffene Tiere nach einem Stich binnen weniger Minuten in massive Atemnot bis hin zu Erstickungsanfällen geraten und/oder einen anaphylaktischen Schock erleiden können.
Diagnostik
- klinisches Bild
- Ausschlussverfahren
Da Allergietests beim Kaninchen bislang nicht möglich sind, kann die Diagnose nur nach dem Ausschlussprinzip gestellt werden; eine Heu- oder Streu-Allergie kann z.B. in Betracht gezogen werden, wenn weder Zahn- noch Schnupfenerkrankungen festgestellt werden können und das betroffene Tier keine reizenden Substanzen einatmet sowie dadurch, dass ein Streuwechsel Linderung verschafft.
Allergische Reaktionen auf Insektenstiche können hingegen meist nur grob vermutet werden - etwa wenn ein Tier ohne nachvollziehbaren Grund in einen Schockzustand geraten ist. Selbstverständlich müssen andere Ursachen (z.B. Vergiftung, Sepsis, traumatisches Erlebnis, innere Blutungen, ...) ausgeschlossen werden, ehe man sich auf eine solche Vermutung verlässt!
Therapie
- Kontaktvermeidung zum Allergen
- Symptomatische Therapie, z.B. durch Augentropfen, Hustensaft usw.
- (Cortison)
- (Antibiotikum)
- (Pro- / Präbiotikum)
Die Therapie besteht in erster Linie aus der Kontaktvermeidung zum Allergen. Im Falle potentiell lebensbedrohlicher Allergieausbrüche (z.B. mit Atemnot, einer anschwellenden Zunge o.ä.) wird dem Kaninchen vorübergehend Cortison verabreicht, um die körpereigene Immunabwehr in Schach zu halten und die Entzündungssymptome zu lindern. Eventuell kann eine zusätzliche antibiotische Behandlung angebracht sein, um zu vermeiden, dass es infolge des durchs Cortison geschwächten Immunsystems zu Infektionen kommt. In diesem Fall ist außerdem die Gabe eines Prä- und / oder geeigneten Probiotikums ratsam.
Eine zusätzliche lokale Therapie kann hilfreich sein, um eine schnelle Besserung zu erzielen. Hier können z.B. Augentropfen oder Schleimlöser angebracht sein.
Prognose
Streuallergien sind in aller Regel harmlos und verursachen keinerlei nachhaltige Schäden, sofern sie erkannt werden und ihnen im Anschluss entsprechend vorgebeugt wird. Insektenstiche, die einen anaphylaktischen Schock auslösen, sind hingegen akut lebensbedrohlich - betroffene Kaninchen bedürfen einer umgehenden tierärztlichen Behandlung!
Werden im Anschluss an die Diagnose Maßnahmen getroffen, die künftigen Allergieausbrüchen vorbeugen, ist dem Kaninchen ein unbeeinträchtigtes Leben möglich.
Prophylaxe
Prophylaktische Maßnahmen sind nach aktuellem medizinischen Kenntnisstand nicht möglich. Betroffene Tiere gilt es vom Auslöser der Allergie fernzuhalten - z.B. anhand eines Streuwechsels bzw. der Anbringung von Fliegengittern. Letzteres stellt - zusätzlich zu den entsprechenden Schutzimpfungen - auch eine sinnvolle Myxomatose- und RHD-Prophylaxe dar.
Im Falle einer Reaktion aufs Heu sollte die Sorte gewechselt werden. Bei anhaltenden Beschwerden können Sie das Heu waschen und nass anbieten. Hier muss nur gut darauf geachtet werden, dass sich kein Schimmel bildet.
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