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Fieber &  Untertemperatur beim Kaninchen


Welche Körpertemperatur ist beim Kaninchen normal?

Die meisten Kaninchen haben eine Körpertemperatur zwischen 38,3° C und 39,5° C Grad. Vor allem Tiere in Winteraußenhaltung liegen mitunter auch nur bei 38,0°  C. Bei dem individuellen Tier schwankt die Normaltemperatur kaum.

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Das bedeutet: Wenn ein Kaninchen plötzlich apathisch ist und eine Temperatur von 38,3° C (oder weniger) aufweist, obwohl es normalerweise immer zwischen 39,2-39,5° C liegt, hat es eine ernst zu nehmende Kreislaufschwäche

Umgekehrt muss bei einem Kaninchen, das immer eine Temperatur um die 38,5° C hat, von Fieber ausgegangen werden, wenn es plötzlich bei 39,5° (oder höher) C liegt. In Stresssituationen, z. B. beim Tierarzt, kann die individuelle Normaltemperatur nach oben oder unten abweichen. Es kommt dabei jedoch selten zu Abweichungen von mehr als 0,5° C. 

Im Zweifelsfall sollte das Tier für eine halbe Stunde in Ruhe gelassen werden, um anschließend eine Temperaturkontrolle durchzuführen. Sollte die übliche Körpertemperatur eines Kaninchens nicht bekannt sein, sollte eine Temperatur über 40,0°  C sowie unter 37,5°  C  grundsätzlich als Alarmsignal aufgefasst werden.

Um die Körpertemperatur richtig einordnen zu können, muss immer das Gesamtbild des Tieres betrachtet werden. Beispiele:

  • Ein putzmunteres Kaninchen, das zu Hause keinerlei Krankheitsanzeichen hatte und beim Impftermin plötzlich eine Untertemperatur von 37,5°  C  oder 39,8°  C aufweist, ist vermutlich nicht akut erkrankt, sondern lediglich gestresst.
  • Ein Kaninchen, das plötzlich apathisch und inappetent ist, kann auch dann in Lebensgefahr sein, wenn seine Temperatur aktuell noch im Normalbereich liegt oder nur leicht erniedrigt ist.
  • Ein Kaninchen mit Krankheitssymptomen, das eine Temperatur von über 40°  C  aufweist, ist vermutlich nicht nur gestresst, sondern hat Fieber.
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Untertemperatur beim Kaninchen


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Info folgt in Kürze!

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Fieber beim Kaninchen

Fieber tritt beim Kaninchen weitaus seltener auf als Untertemperatur. Hat ein Kaninchen tatsächlich Fieber, ist dies immer ein absolutes Alarmsignal, da die Ursache meist lebensbedrohlich ist! 

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Ursachen für Fieber beim Kaninchen

Mögliche Ursachen für Fieber beim Kaninchen sind:

  • schwere Enteritis (Darmentzündung)
  • Peritonitis (Bauchfellentzündung)
  • anderweitige hochgradige Entzündungsreaktion (z. B. Abszess im Bauchraum oder Nekrose)
  • schwere Allgemeininfektion (z. B. durch Erregerstreuung, RHD-Virus)
  • Sepsis (Blutvergiftung)

Als Ursache für Enteritiden (Darmentzündungen) kommen pathogene Bakterien (z. B. Klebsiellen, Clostridien, selten E. coli), Giftstoffe und spitz- / scharfkantige Fremdkörper in Betracht. 

Symptome bei Fieber

Kaninchen mit Fieber zeigen i. d. R. unspezifische Symptome:

  • Apathie, Rückzugsverhalten
  • Schwäche, erhöhtes Schlafbedürfnis 
  • Inappetenz
  • evtl. vermehrtes Trinkverhalten

Diagnostik bei Fieber

Bei einem Kaninchen mit Fieber muss unbedingt nach der Ursache geforscht werden. Hilfreiche Diagnostikmethoden sind:

  • Ultraschall
  • Blutuntersuchung
  • Röntgen

Therapie

  • Antibiose
  • Metamizol
  • Infusionen
  • NSAID, meist Meloxicam
  • assistierte Fütterung und Prokinetikum bei Inappetenz
  • Leberschutzpräparate bei erhöhten Leberwerten
  • Schleimhautschutz bei Darmentzündungen, z. B. Bariumsulfat
  • ggf. chirurgischer Eingriff

Die Therapie ist gewissermaßen abhängig von der Ursache. Kann diese nicht sofort ermittelt werden, sollte vorbeugend sofort ein Antibiotikum (i. d. R. Enrofloxacin), evtl. sogar zwei Antibiotika in Kombination (z. B. Enrofloxacin und Metronidazol) gegeben und eine sowohl symptomatische als auch stabilisierende Therapie eingeleitet werden. Dazu zählen Infusionen sowie die Gabe von Metamizol, Meloxicam, Leberschutz bei erhöhten Leberwerten sowie Zwangsfütterung und ein Prokinetikum bei Inappetenz.

Die Therapie von Darmabszessen muss zügig, intensiv und langfristig erfolgen (i. d. R. mit Doppelantibiose, Metamizol, Meloxicam, Schleimhautschutz)! Anderenfalls besteht das Risiko, dass Abszesse entstehen, die mitunter nicht mehr operabel sind oder zu einer Blutvergiftung führen. 

Darmentzündungen lassen sich im Ultraschall nachweisen. Im Blutprofil ist die Kombination aus einer sogenannten Pseudolinksverschiebung (=prozentual mehr neutrophile Granulozyten als Lymphozyten) und Anämie hinweisend.

Mehr Info folgt in Kürze!

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