Fieber tritt beim Kaninchen weitaus seltener auf als Untertemperatur. Hat ein Kaninchen tatsächlich Fieber, ist dies immer ein absolutes Alarmsignal, da die Ursache meist lebensbedrohlich ist!
Ursachen für Fieber beim Kaninchen
Mögliche Ursachen für Fieber beim Kaninchen sind:
- schwere Enteritis (Darmentzündung)
- Peritonitis (Bauchfellentzündung)
- anderweitige hochgradige Entzündungsreaktion (z. B. Abszess im Bauchraum oder Nekrose)
- schwere Allgemeininfektion (z. B. durch Erregerstreuung, RHD-Virus)
- Sepsis (Blutvergiftung)
Als Ursache für Enteritiden (Darmentzündungen) kommen pathogene Bakterien (z. B. Klebsiellen, Clostridien, selten E. coli), Giftstoffe und spitz- / scharfkantige Fremdkörper in Betracht.
Symptome bei Fieber
Kaninchen mit Fieber zeigen i. d. R. unspezifische Symptome:
- Apathie, Rückzugsverhalten
- Schwäche, erhöhtes Schlafbedürfnis
- Inappetenz
- evtl. vermehrtes Trinkverhalten
Diagnostik bei Fieber
Bei einem Kaninchen mit Fieber muss unbedingt nach der Ursache geforscht werden. Hilfreiche Diagnostikmethoden sind:
- Ultraschall
- Blutuntersuchung
- Röntgen
Therapie
- Antibiose
- Metamizol
- Infusionen
- NSAID, meist Meloxicam
- assistierte Fütterung und Prokinetikum bei Inappetenz
- Leberschutzpräparate bei erhöhten Leberwerten
- Schleimhautschutz bei Darmentzündungen, z. B. Bariumsulfat
- ggf. chirurgischer Eingriff
Die Therapie ist gewissermaßen abhängig von der Ursache. Kann diese nicht sofort ermittelt werden, sollte vorbeugend sofort ein Antibiotikum (i. d. R. Enrofloxacin), evtl. sogar zwei Antibiotika in Kombination (z. B. Enrofloxacin und Metronidazol) gegeben und eine sowohl symptomatische als auch stabilisierende Therapie eingeleitet werden. Dazu zählen Infusionen sowie die Gabe von Metamizol, Meloxicam, Leberschutz bei erhöhten Leberwerten sowie Zwangsfütterung und ein Prokinetikum bei Inappetenz.
Die Therapie von Darmabszessen muss zügig, intensiv und langfristig erfolgen (i. d. R. mit Doppelantibiose, Metamizol, Meloxicam, Schleimhautschutz)! Anderenfalls besteht das Risiko, dass Abszesse entstehen, die mitunter nicht mehr operabel sind oder zu einer Blutvergiftung führen.
Darmentzündungen lassen sich im Ultraschall nachweisen. Im Blutprofil ist die Kombination aus einer sogenannten Pseudolinksverschiebung (=prozentual mehr neutrophile Granulozyten als Lymphozyten) und Anämie hinweisend.
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