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Lungenerkrankungen beim Kaninchen

Ein emporgestreckter Kopf, geblähte Nasenflügel und Maulatmung sind Symptome hochgradiger Atemnot.


Abschnitte auf dieser Seite:

Besonderheiten der Lungen des Kaninchens

Die Lungen dienen dem Gasaustausch zwischen Blut und Atemluft: Die Blutzellen geben Kohlenstoffdioxid ab und nehmen Sauerstoff auf, um diesen anschließend im Körper zu verteilen und die Zellen am Leben zu erhalten.

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Die beiden Lungen des Kaninchens unterteilen sich jeweils in einen kranialen (vorderen), medialen (mittleren) und kaudalen (hinteren) Lungenlappen. Die rechte Lunge verfügt zusätzlich über einen Anhangslappen (Lobus accessorius). Insgesamt ist der Brustkorb des Kaninchens vergleichsweise klein. 

Die Lungen des Hauskaninchens sind um 39% kleiner als die des Wildkaninchens; dementsprechend schneller geraten unsere Hauskaninchen in Lebensgefahr, wenn ihre Lungenfunktion beeinträchtigt ist.  

Kaninchen sind vorrangig "Zwerchfellatmer": Indem das Zwerchfell im Wechsel angespannt wird und wieder erschlafft, entsteht in den Lungen ein Über- bzw. Unterdruck, der mit Ein- und Ausatmung einhergeht. Ein Druck aufs Zwerchfell, z. B. durch eine Magendilatation oder eine Blinddarmaufgasung, führt daher schnell zu einer erschwerten, auffälligen Atmung.

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Allgemeine Symptomatik von Lungenerkrankungen

  • Emporbiegen / Strecken des Kopfes
  • Atemgeräusche
  • starkes Blähen der Nasenflügel beim Einatmen
  • angestrengtes Ausatmen
  • Deutliches "Pumpen" im Brust-Bauch-Bereich
  • flache, beschleunigte Atmung
  • Kurzatmigkeit
  • Zyanose (Blaufärbung der Schleimhäute)
  • Maulatmung
  • Futterverweigerung
  • Bewegungsunlust
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Erkrankungen der Lunge gehen in aller Regel mit gering- bis hochgradiger Atemnot einher, welche sich in einem Biegen des Köpfchens in den Nacken, deutlich hörbaren Atemgeräuschen, stark blähenden Nasenflügeln bei jedem Atemzug, zyanotisch (=bläulich) verfärbten Schleimhäuten, Maulatmung, Nahrungs- und Bewegungsverweigerung äußern kann.

Oft fallen auch zunächst nur "pumpende", verstärkte Atembewegungen auf, wenn das Tier sitzt oder liegt. Die Bewegungen des Brust-Bauch-Bereichs sind dabei verändert und verschärft. Andere Kaninchen sind kurzatmig und zeigen eine flache, beschleunigte Atmung.


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Diagnostik bei Lungenerkrankungen

  • Abhören
  • Röntgen
  • Computertomographie
  • Ultraschall
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Abhören

Abhören alleine ermöglicht zwar keine Diagnose, kann aber bereits wertvolle Hinweise in Richtung einer Lungenproblematik liefern. Dazu gehören Atemgeräusche (z. B. knisternd, feucht, rasselnd, ....) und ein gedämpftes Herzgeräusch. Der geübte Tierarzt kann das Geräusch zudem lokalisieren.

Röntgenbilder ermöglichen es, die Belüftung der einzelnen Lungenlappen zu beurteilen und verschiedene Gewebeveränderungen zu erkennen. Diese können z. B. die Bronchien, die Alveolen (Lungenbläschen) oder das dazwischen befindliche Gewebe Interstitium) betreffen. Weiterhin kann es sich um Raumforderungen (Abszesse, Tumor etc.) handeln.

Um das Ausmaß von Lungenveränderungen beurteilen zu können, muss der Brustkorb in mindestens 2 Ebenen geröngt werden. Anderenfalls können Überlagerungen und die jeweils andere Lunge zu Fehlinterpretationen führen. 

Die erste Ebene wird auf dem Rücken liegend (ventrodotsal, v / d) oder sitzend (dorsoventral, d / v) liegend angefertigt. Hierbei lassen sich beide Lungen miteinander vergleichen und mögliche Veränderungen einer Seite zuordnen. Die zweite Ebene erfolgt auf der Seite liegend (laterolateral - l / l). Dabei ist zu beachten, dass sich hauptsächlich die jeweils oben liegende Lunge entfaltet und beurteilen lässt: Eine rechtsanliegende Aufnahme projiziert somit die linke Lunge, eine linksanliegende die rechte.

Kaninchen mit schwerer Atemnot sollten zunächst nur sitzend (d/v) geröngt werden. Die Lagerung auf der Seite und besonders auf dem Rücken kann zu Erstickungsanfällen führen!

Eine Computertomographie (CT) ermöglicht eine detailliertere Beurteilung des Lungengewebes, da sie ein dreidimensionales Bild erstellt, welches frei von Überlagerungen ist. Im Falle von Atemnot sind ausschließlich Wach-CTs möglich - eine Narkose wäre in diesem Zustand lebensgefährlich!

Ein Ultraschall ermöglicht die genaue Beurteilung des Gewebes. Dadurch lassen sich z. B. Verdichtungen, Umfangsvermehrungen und Flüssigkeitsansammlungen darstellen.

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Lungenentzündung (Pneumonie) beim Kaninchen

Ursachen einer Lungenentzündung

  • chronischer Kaninchenschnupfen
  • eitrige Zahnerkrankung
  • Unterkühlung, Atemwegsinfekt
  • Aspiration (versehentliches Einatmen) von Flüssigkeit oder Fremdkörpern
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In den meisten Fällen sind Lungenentzündungen beim Kaninchen eine Komplikation des Kaninchenschnupfen-Komplexes. Bleibt eine Schnupfeninfektion über längere Zeit unbehandelt, können Bakterien aus den oberen in die unteren Atemwege wandern und dort schwere Entzündungen verursachen.

Eitrige Zahnerkrankungen können dazu führen, dass das Kaninchen Bakterien aus der Maulhöhle einatmet und auf die Weise eine Pneumonie entwickelt. Daher gilt auch her: Eine frühzeitige, adäquate Therapie ist essenziell!

Vergleichsweise selten sind Unterkühlungen und Atemwegsinfekte für eine Lungenentzündung verantwortlich. Betroffen sind vor allem immunsupprimierte Kaninchen (z. B. sehr alte Tiere, Tiere mit einer schweren Grunderkrankung oder unter Cortison-Therapie) sowie Kaninchen aus sehr schlechten Haltungsbedingungen (z. B. Winteraußenhaltung auf durchnässter Streu, in engen Ställen oder ohne wetterfeste Unterschlüpfe) betroffen.

Auch, wenn Wohnungskaninchen mitten im Winter plötzlich nach draußen umgesiedelt werden, können sie sich ernsthaft erkälten und es kann zu entsprechenden Komplikationen kommen.

Die Aspiration von Fremdmaterial ist eine weitere mögliche Ursache für eine Lungenentzündung. Zu einer sogenannten Aspirationspneumonie kann es z. B. bei der Zwangsfütterung oder der Eingabe von Medikamenten kommen, wenn sich das Kaninchen stark wehrt, auf den Rücken gelegt wird oder die Spritze zu weit in Richtung Rachen geschoben wird.

Besonders gefährlich sind Aspirationspneumonien durch Paraffinöl. Aus diesem Grunde wird heutzutage dringend davor gewarnt, es einzusetzen. Stattdessen findet i. d. R. Laktulose Anwendung.

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Diagnostik bei Lungenentzündung

  • Abhören
  • Röntgendiagnostik
  • Computertomographie
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Erste Hinweise auf eine Lungenentzündung liefert neben der Adspektion (Beobachtung) die Auskultation (das Abhören) des Kaninchens: Betroffene Tiere haben meist deutliche Atemgeräusche.

Mittels Röntgendiagnostik können verschiedene Veränderungen im Lungenbereich dargestellt werden. Dazu gehören beispielsweise eine Überblähung sowie eine verstärkte Zeichnung der Gefäße, der Bronchien, der Alveolen oder des dazwischen befindlichen Gewebes. Eine verstärkte Lungenzeichnung bewirkt, dass die Lunge insgesamt oder abschnittsweise aufgehellt wirkt.

Wichtig: Um das Ausmaß der Lungenveränderungen beurteilen zu können, muss der Brustkorb in mindestens 2 Ebenen geröngt werden. Anderenfalls können Überlagerungen und die jeweils andere Lunge zu Fehlinterpretationen führen. 

Die erste Ebene wird auf dem Rücken liegend (ventrodotsal, v / d) oder sitzend (dorsoventral, d / v) liegend angefertigt. Hierbei lassen sich beide Lungen miteinander vergleichen und mögliche Veränderungen einer Seite zuordnen. Die zweite Ebene erfolgt auf der Seite liegend (laterolateral - l / l). Dabei ist zu beachten, dass sich hauptsächlich die jeweils oben liegende Lunge entfaltet und beurteilen lässt: Eine rechtsanliegende Aufnahme projiziert somit die linke Lunge, eine linksanliegende die rechte.

Kaninchen mit schwerer Atemnot sollten zunächst nur sitzend (d/v) geröngt werden. Die Lagerung auf der Seite und besonders auf dem Rücken kann zu Erstickungsanfällen führen!

Eine Computertomographie (CT) ermöglicht eine detailliertere Beurteilung des Lungengewebes, da sie ein dreidimensionales Bild erstellt, welches frei von Überlagerungen ist. Im Falle von Atemnot sind ausschließlich Wach-CTs möglich - eine Narkose wäre in diesem Zustand lebensgefährlich!

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Therapie bei Lungenentzündung

  • Antibiotikum
  • Bronchiodilatator, z. B. Theophyllin
  • (entzündungshemmendes) Schmerzmittel
  • Schleimlöser
  • Inhalationen
  • ggf. Sauerstoffzufuhr
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Ein Antibiotikum wird nicht nur zur Behandlung einer bakteriell bedingten Pneumonie eingesetzt, sondern auch vorbeugend bei nicht-bakteriellen Lungenentzündungen: Dadurch wird verhindern, dass das geschädigte Gewebe sekundär von Bakterien besiedelt wird und die Beschwerden sich verschlimmern. Sehr gut wirksam im Lungengewebe ist Azithromycin (1x tgl. 30 mg / kg p. o., z. B. Azi-Teva®, über mind. 14 Tage).

Ein Bronchodilatator bewirkt eine Erweiterung der Bronchien, die im Falle einer Infektion meist krampfartig verengt sind. Gut geeignet sind Theophyllin (2-3x tgl. 4 mg / kg - z. B. afpred forte® Injektionslösung, die subkutan gespritzt oder oral eingegeben wird) oder Terbutalin (4-6x tgl. 0,01 mg / kg s. c. - z. B. Bricanyl®).

Ein entzündungshemmendes Schmerzmittel (i. d. R. Meloxicam, 2x tgl. 0,3-0,5 mg / kg p. o. oder s. c., z. B. Metacam®) hindert entzündlich bedingte Schwellungen und Schmerzen. Beides ist bei einer Lungenentzündung von großer Bedeutung. Scheint die Schmerzabdeckung nicht ausreichend oder hat der Patient Fieber, wird er zusätzlich mit Metamizol (4-6x tgl. 50 mg / kg p. o. oder s. c., z. B. Novalgin) behandelt. 

Ein Schleimlöser hilft, in der Lunge sowie den oberen Atemwegen befindliche Sekrete zu lösen und aus dem Körper zu befördern. Geeignet sind Acetylcystein (2-3x tgl. 5 mg / kg p. o., z. B. ACC® Kindersaft) und Bromhexin (2-3x tgl. 0,5 mg / kg p. o. oder s. c., z. B. Bisolvon®).

Inhalationen sind besonders effektiv, um kurzfristig Sekrete in den Atemwegen zu lösen. Sie sollten per Inhalator / Ultraschallzerstäuber mit Kochsalzlösung (NaCl) durchgeführt werden. In die Kochsalzlösung kann Acetylcystein-Injektionslösung (z. B. ACC Injekt®) gefüllt werden (1 Teil ACC 100 mg / ml auf 5 Teile NaCl). Der Inhalator wird vor die Gittertür einer Transportbox gestellt, das Kaninchen hineingesetzt und ein Handtuch über Box und Inhalator gelegt, sodass ein "Inhalationszelt" entsteht.

Sauerstoffzufuhr ist im Falle hochgradiger Atemnot erforderlich, ehe eine genauere Diagnostik erfolgt. Die reduzierte Leistung der Atemwege wird mit einer erhöhten Sauerstoffkonzentration (100%) in der Atemluft kompensiert, um den Patienten zu stabilisieren. Hierfür eignet sich eine kleine Box, die mit Folie umwickelt wird. Der 100%ige Sauerstoff wird anschließend über einen Schlauch durch ein kleines Loch eingeleitet.

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Lungenentzündung: Prophylaxe

  • zügige Behandlung von Schnupfensymptomen
  • zügige Behandlung von Zahnerkrankungen
  • keine extremen Temperaturschwankungen
  • Vermeidung von Zugluft
  • Platz zum Toben rund um die Uhr
  • saubere, wettergeschützte Unterschlüpfe bei Außenhaltung
  • Baden / Waschen nur in Ausnahmefällen und mit sorgfältigem Trocknen im Anschluss
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    Zügige Therapie von Schnupfen- und Zahnerkrankungen

    Sowohl Schnupfen- als auch Zahnerkrankungen sollten nicht verschleppt, sondern zügig behandelt werden. Anderenfalls kann es nicht nur zu chronischen Krankheitsverläufen bzw. einer Ausbreitung des Entzündungsherdes kommen, sondern auch zum Einatmen der Keime oder einer hämatogenen Streuung; d. h., die Keime werden über die Blutbahn in Herz, Leber usw. verschleppt.

    Im Falle einer Schnupfenerkrankung ist ein effektives Antibiotikum von großer Bedeutung. Gegebenenfalls muss eine Nasenspülprobe genommen und ein Antibiogramm angefertigt werden, um mögliche Resistenzen festzustellen. Bei multiresistenten Keimen oder ausbleibender Wirksamkeit der Antibiose kann eine Autovakzine sinnvoll sein.

    Mehr Informationen zur Therapie von Schnupfenerkrankungen findet ihr hier.

    Auch eitrige Zahnerkrankungen sollten nicht nur chirurgisch, sondern auch antibiotisch behandelt werden. Eine alleinige antibiotische Therapie hingegen ist nicht erfolgversprechend! Mehr zum Thema Zahnerkrankungen findet ihr hier.


    Keine extremen Temperaturschwankungen

    Wohnungskaninchen dürfen während der kalten Jahreszeit nicht nach draußen umgesiedelt werden. Sie haben kein Winterfell ausgebildet und sind daher nicht gegen die Kälte gewappnet! Sollen Kaninchen im Winter draußen bleiben, müssen sie spätestens bei Herbstbeginn bereits dauerhaft im Freien leben.

    Im Notfall können Wohnungskaninchen im Winter schrittweise an die Außentemperaturen gewöhnt werden. Hierzu werden sie zunächst für mehrere Tage in einem wenig oder unbeheizten, aber nicht ausgekühlten Raum untergebracht (ca. 15° C). Indem die Fenster Tag für Tag etwas länger geöffnet werden, sinkt die Raumtemperatur allmählich, wodurch der Fellwechsel getriggert wird. Erst, wenn dieser abgeschlossen ist, die Kaninchen also nicht mehr übermäßig haaren, dürfen sie nach draußen ziehen.


    Vermeidung von Zugluft

    Grundsätzlich schadet es einem Kaninchen nicht, im Wind oder vor einem Ventilator zu sitzen - anderenfalls wäre eine Haltung im Außengehege oder gar das Leben in freier Wildbahn nicht möglich. Allerdings müssen die Tiere immer die Möglichkeit haben, dem Luftzug bei Bedarf auszuweichen.


    Platz und Unterschlüpfe bei Außenhaltung

    Kaninchen können ganzjährig im Freien gehalten werden, solange einige Voraussetzungen erfüllt werden. Dazu gehört, dass ihnen jederzeit trockene, saubere, wettergeschützte Unterschlüpfe zur Verfügung stehen. Je kälter und ungemütlicher es draußen ist, desto wichtiger ist eine gute Hygiene! Urindurchnässte Schutzhütten führen zu Unterkühlung und Lungenerkrankungen! Mehr zum Thema Schutzhütten finden Sie hier.

    Ebenso wichtig ist, dass den Kaninchen rund um die Uhr - vor allem nachts - ausreichend Fläche zum Hoppeln und Toben zur Verfügung stehen. In einem handelsüblichen Stall ist dies nicht möglich; ein solcher wird im Winter zur Gefriertruhe. Kaninchen in Außenhaltung müssen sich bei Bedarf jederzeit warmlaufen müssen. Mehr Informationen zu artgerechter Außenhaltung finden Sie hier.


    Vorsicht beim Baden und Waschen

    Kaninchen dürfen grundsätzlich nicht gewaschen werden. Ausnahmen sind Fellverschmutzungen durch Durchfall, Blinddarmkot oder Harninkontinenz. Auch hier sollte das Kaninchen jedoch nicht in eine Wanne gesetzt, sondern es sollten lediglich die betroffenen Fellareale unter dem laufenden Wasserhahn gereinigt werden. Auch bestimmte Pilzinfektionen können ein Bad erforderlich machen.

    Nach dem Waschen darf ein Kaninchen erst dann wieder im Wind sitzen oder kalten Temperaturen ausliefert sein, wenn es vollständig getrocknet ist. Mehr Informationen zum Thema Baden und Waschen finden Sie hier

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    Lungenabszess beim Kaninchen

    Ursache von Lungenabszessen

    • Kaninchenschnupfenkomplex
    • eitrige Zahnerkrankung
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    Lungenabszesse entstehen in erster Linie durch Erregerstreuung, z. B. infolge eines chronischen Kaninchenschnupfens durch den Erreger Pasteurella multocida, aber auch Zahnwurzelabszesse.

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    Diagnostik bei Lungenabszessen

    • Auskultation (Abhören)
    • Röntgendiagnostik
    • Computertomographie (CT)​​​​​
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    Auf Röntgenaufnahmen und in Computertomographien stellen sich Eiterherde als weichteildichte Verschattungen dar. Bereits beim Abhören fallen möglicherweise Atemgeräusche oder gedämpfte Herztöne auf.

    Nicht verwechselt werden dürfen Lungenabszesse mit sogenannten präkardialen Massen, nämlich Thymomen und Lymphomen.

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    Therapie von Lungenabszessen

    • (Antibiotikum)
    • (allgemeine Schnupfentherapie)
    • Euthanasie
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    Die Abszesskapsel bietet dem Bakterium einen sicheren Schutz vor Antibiotika und ist innerhalb der tiefergelegenen Atemwege inoperabel. Es besteht demzufolge keine Therapiemöglichkeit. In Einzelfällen soll der Wirkstoff Oxytetracyclin zu einer Ausheilung geführt haben.

    Da Abszesse mit der Zeit an Größe zunehmen, führen sie unweigerlich zum Tod des Tieres durch Ersticken, wenn es nicht bereits zuvor an einer Sepsis (Blutvergiftung) verstirbt. Ein qualvoller Tod kann dem Kaninchen nur durch eine Euthanasie erspart werden.

    Werden Lungenabszesse bereits im Anfangsstadium - d.h., wenn noch keine Atemprobleme vorhanden sind - ausfindig gemacht, lässt sich der Krankheitsverlauf durch eine allgemeine Schnupfentherapie (s. o. "Lungenentzündung") mit Bronchodilatatoren, Schleimlösern, Inhalationen und Antibiose verzögern. Besonders gut wirksam im Lungengewebe ist Azithromycin. Eine Heilung ist jedoch auch in diesem Fall unwahrscheinlich.

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    Prophylaxe von Lungenabszessen

    • zügige Therapie bei Schnupfensymptomen und Zahnerkrankungen
    • bei chronischem Schnupfen oder länger bestehenden Zahnwurzelabszessen immer auch Abklärung der Lunge
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    Zügige Therapie von Schnupfen- und Zahnerkrankungen

    Sowohl Zahn- als auch Schnupfenerkrankungen sollten nicht verschleppt, sondern immer zügig therapiert werden. Ansonsten sind nicht nur chronische Krankheitsverläufe bzw. eine Ausbreitung der Entzündungsherde möglich, sondern auch das Aspirieren (Einatmen) der Keime oder eine hämatogene Streuung; d. h., die beteiligten Keime werden über die Blutbahn in Organe wie Herz, Leber usw. verschleppt.

    Im Falle einer Schnupfenerkrankung ist ein effektives Antibiotikum von großer Bedeutung. Gegebenenfalls muss eine Nasenspülprobe genommen und ein Antibiogramm angefertigt werden, um mögliche Resistenzen festzustellen. Bei multiresistenten Keimen oder ausbleibender Wirksamkeit der Antibiose kann eine Autovakzine sinnvoll sein.

    Mehr Informationen zur Therapie von Schnupfenerkrankungen findet ihr hier.

    Auch eitrige Zahnerkrankungen sollten nicht nur chirurgisch, sondern auch antibiotisch behandelt werden. Eine alleinige antibiotische Therapie hingegen ist nicht erfolgversprechend! Mehr zum Thema Zahnerkrankungen findet ihr hier.


    Lungenröntgen

    Neben Vorsorgemaßnahmen gegen den Kaninchenschnupfens und Zahnerkrankungen ist eine frühzeitige Behandlung der Erkrankungen ausschlaggebend, um einer Bakterienansiedlung in der Lunge vorzubeugen.

    Chronische Schnupfenpatienten sollten regelmäßig vom Tierarzt untersucht werden, um möglicherweise entstehende Abszesse bereits im Anfangsstadium erkennen und entsprechend eindämmen zu können. Insbesondere Röntgenuntersuchungen, aber auch ein sorgfältiges Abhören beider Lungen durch einen Spezialisten sind ratsam.

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    Lungenneoplasien, Lungentumore und Lungenmetastasen beim Kaninchen


    Ursache

    • Hoden-, Mammeleisten- oder Gebärmuttertumor
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    Zellentartungen der Gebärmutter stellen die mit Abstand häufigste Ursache für Lungenmetastasen dar; deutlich seltener werden sie durch Hodentumoren bei unkastrierten Rammlern verursacht. Bösartige Geschwulste in der Milchleiste kommen überwiegend bei unkastrierten Häsinnen vor, aber auch kastrierte Kaninchenweibchen können betroffen sein!

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    Diagnostik

    • Röntgendiagnostik
    • Computertomographie (CT)
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    Mittels Röntgendiagnostik sind Neoplasien ab einer bestimmten Größe deutlich erkennbar. Noch genauer ist eine Computertomographie (CT).

    Achtung: Bakterielle Lungenentzündungen können beim Kaninchen eine starke Ähnlichkeit mit Metastasen aufweisen! Im Zweifelsfall kann eine diagnostische Therapie mittels Antibiose erfolgen: Zeigt sich im Kontrollröntgen eine Besserung, waren die Veränderungen höchstwahrscheinlich bakteriell bedingt.

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    Therapie

    • Theophyllin
    • Cortison
    • Euthanasie
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    Der Lungenkrebs ist nicht therapiebar und führt zwangsläufig zum Erstickungstod des Tieres, sofern es nicht zuvor durch eine Euthanasie erlöst wird. 

    Werden die Metastasen entdeckt, ehe sie Symptome auslösen, kann das Kaninchen palliativ mit einem Medikament behandelt werden, welches die Bronchien erweitert und dadurch die Lungenfunktion verbessert.

    Hierdurch kann das Auftreten von Symptomen hinausgezögert und dem Patienten ihm mehr Zeit verschafft werden. Geeignet sind Theophyllin (2-3x tgl. 4 mg / kg - z. B. afpred forte® Injektionslösung, die subkutan gespritzt oder oral eingegeben wird) oder Terbutalin (4-6x tgl. 0,01 mg / kg s. c. - z. B. Bricanyl®). 

    Auch die Gabe von Cortison (z. B. Prednisolon Tabletten, 2x tgl. 0,5-2 mg / kg p. o.) kann das Wachstum der Tumore verlangsamen und die Atmung unterstützen. Generell wird Cortison von Kaninchen sehr schlecht vertragen und darf nur angewendet werden, wenn akute Lebensgefahr besteht oder die Alternative eine Euthanasie wäre.

    Eine palliative Therapie sollte nur in Erwägung gezogen werden, wenn das betroffene Kaninchen in den folgenden Tagen und Wochen sehr gut beobachtet werden kann. Sobald Atembeschwerden auftreten, ist eine umgehende Euthanasie erforderlich. Anderenfalls kann es zum akuten Erstickungstod kommen. Eine Palliativbehandlung ist daher abzulehnen, wenn z.B. unter der Woche den ganzen Tag niemand zu Hause ist, der das Tier im Auge behalten kann.

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    ​​​​​Prophylaxe
    • Kastration
    • Kontrolluntersuchungen
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    Eine relativ sichere Prophylaxe bietet nur die Kastration, da Gebärmuttertumore auch bei regelmäßigen Allgemeinuntersuchungen mitunter erst erkannt werden, wenn es bereits zu spät ist - d.h. sie bereits (in die Lunge) gestreut haben.

    Unter "Kastration" versteht man die Entfernung der Keimdrüsen: Beim Männchen die Hoden, beim Weibchen die Eierstöcke (sog. Ovarektomie).

    Allerdings empfiehlt es sich, darüber hinaus die Gebärmutter zu entfernen (sog. Ovariohysterektomie) - auch, wenn sie noch nicht verändert aussieht! Denn auch ohne Eierstöcke kommt es vor, dass die Gebärmutter früher der später entartet.

    Alternativ zur chirurgischen Kastration können Häsinnen mit einem Hormonchip chemisch kastriert werden. Dies ist jedoch nur dann eine sinnvolle Alternative, wenn bereits im sehr jungen Alter damit begonnen wird und die Gebärmutter noch gesund ist. Auch gibt es bisher keine Langzeiterfahrungen zur chemischen Kastration, weshalb nicht geklärt ist, ob sie Uterustumoren tatsächlich vorbeugt. 

    Mammatumore (Tumore der Milchleiste) kommen gelegentlich auch bei kastrierten Häsinnen vor. Daher sollten Sie sich angewöhnen, während des wöchentlichen Check-Ups auch die Zitzen und das umgebende Gewebe Ihrer weiblichen Kaninchen abzutasten. Umfangsvermehrungen sollten umgehend von einem Spezialisten untersucht und gegebenenfalls operativ entfernt werden.

     

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    Lungenblutung beim Kaninchen

    Ursache von Lungenblutungen

    • physisches Trauma
    • Vergiftung
    • RHD
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    Der Einriss von Lungengefäßen mit der Folge eines Blutaustritts wird durch traumatische äußere Einwirkungen verursacht, wie z.B. Raubtierattacken, Stürze, Tritte oder Einquetschungen.

    Einblutungen ins Lungengewebe können aber auch durch eine systemische Blutungsneigung bedingt sein. Eine solche tritt beispielsweise durch die Aufnahme bestimmter Giftstoffe sowie durch eine Infektion mit dem RHD-Virus auf.

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    Symptomatik bei Lungenblutung

    • Atemnot
    • Blut-/Schaumaustritt aus Mäulchen und Nase
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    Zusätzlich zur allgemeinen Symptomatik der Atemnot (s. o.) kommt es zu einem Blut- und oftmals auch Schaumaustritt aus Mäulchen und Nase. Treten diese Symptome ohne erklärbare Ursache auf und ist keine äußere Verletzung erkennbar, sind auch eine systemische Blutungsneigung (RHD, Vergiftung) sowie eine Herzerkrankung mit Lungenödem mögliche Ursachen.

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    Diagnostik bei Lungenblutung

    • Auskultation (Abhören)
    • Röntgendiagnostik
    • Blutuntersuchung
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    Sorgfältiges Abhören kann bereits einen ersten Verdacht liefern: Hierbei lassen sich mitunter feuchte, rasselnde oder knisternde Atemgeräusche feststellen. Wurde die Blutung durch ein Trauma verursacht, tritt sie meistens nur einseitig auf. Im Falle einer systemischen Blutung hingegen ist der Auskultationsbefund meist auf beiden Lungen identisch.  

    Röntgenaufnahmen in zwei unterschiedlichen Ebenen ermöglichen die exakte Lokalisation einer Verletzung, was für die Therapie von entscheidender Bedeutung ist.

    Auch eine Blutuntersuchung ist sinnvoll: Sie kann den Verdacht auf eine Blutung bestätigen und Hinweise auf ihre Ursache geben. Besonders aussagekräftig sind der Hämatokrit, der Hämoglobin- und Thrombozytenwert, die Blutgerinnungszeit und im Falle eines RHD-Verdachts der direkte Virusnachweis im Labor. 

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    Therapie bei Lungenblutung

    • Lagerung in Brust-Bauch-Lage oder auf verletzter Seite
    • Schocktherapie (intravenöse Infusionen, Wärmezufuhr)
    • absolute Ruhe
    • Sauerstoffzufuhr
    • Antibiotikum
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    Grundsätzlich sollten Kaninchen immer in Brust-Bauch-Lage gebracht werden, um sie zu stabilisieren. Falls das Kaninchen es bevorzugt, kann es alternativ auf der verletzten Seite gelagert werden, um die intakten Teile der Lunge zu entlasten und ihnen dadurch eine möglichst großflächige Entfaltung zu ermöglichen.

    Die Therapie erfolgt mit Infusionen und Wärme zur Kreislaufstabilisierung, Antibiotika zur Infektionsprophylaxe und insbesondere einer Sauerstoffzufuhr. Absolute Ruhe ist von ebenso entscheidender Bedeutung, da jede Form der Aufregung zu Erstickungsanfällen führen kann!

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    Prognose bei Lungenblutung

    Der Schweregrad der Atemnot hängt vom Ausmaß der Verletzung ab; dementsprechend variiert die Prognose stark.

    Prophylaxe von Lungenblutungen

    • behutsame Fortbewegung zu Hause
    • langsames Öffnen und Schließen von Türen
    • Sicherung von Türen bei Zugluft
    • sichere Fixierung auf dem Arm
    • sichere Fixierung auf dem Schoß oder Tisch
    • Absicherung erhöhter Ebenen
    • Schutzmaßnahmen gegen Raubtiere
    • Impfungen
    • kein Zugang zu hochgiftigen Pflanzen
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    Schützen Sie Ihre Kaninchen bestmöglich vor Unfällen aller Art! Insbesondere muss bedacht werden, dass zutrauliche Tiere dem Menschen häufig vor die Füße laufen und dadurch in besonderem Maße gefährdet sind, getreten zu werden. Auch Besucher müssen unbedingt auf eine behutsame Fortbewegung sowie auf die langsame Öffnung und dem behutsamen Verschluss von Türen hingewiesen werden. Vorsicht auch bei Durchzug: Zuschlagende Türen können ein dazwischen befindliches Kaninchen tödlich verletzen! Türstopper können derartige Unfälle vermeiden.

    Kaninchen müssen immer so hochgenommen und getragen werden, dass sie bei eventueller Unruhe sofort sicher gegriffen und vor Stürzen bewahrt werden können. Besonders häufig kommt es zu Unfällen, wenn die Kaninchen von Kindern herumgetragen werden. Während Sie ein Kaninchen auf dem Arm halten, lassen Sie Ihre zweite Hand daher grundsätzlich auf seinem Rücken oder Nacken ruhen, sodass es nicht nach oben wegspringen kann.

    Niemals dürfen die Tiere der Gefahr offener Fenster oder ungesicherter, d.h. lückenhafter oder mit einer zu niedrigen Brüstung versehener, Balkone ausgesetzt werden! Ebenso wenig darf ein Kaninchen ohne die schützende Hand eines Menschen auf eine erhöhte Ebene, die es aus eigenen Kräften nicht erreichen würde, gesetzt werden: Kaninchen können Entfernungen nur schlecht abschätzen und erkennen daher mitunter nicht, wenn ein Höhenunterschied zum Hinabspringen zu groß ist.

    Selbstverständlich müssen die Kaninchen vor sämtlichen Tiere, die ihnen gefährlich werden könnten, geschützt werden. Dazu gehören z. B. Waschbären, Füchse (je nach Region auch tagsüber!), Marder (gelangen auch in höhere Stockwerke!), Greifvögel (bei jungen / kleinen Kaninchen), Hunde (freilaufend, aus dem Nachbargarten oder auch eigene) und mitunter auch Katzen.

    Eine Infektion mit dem RHD-Virus kann nur durch einen lückenlosen Impfschutz vermieden werden. Auch reine Wohnungskaninchen können an RHD erkranken und qualvoll versterben, wenn sie nicht regelmäßig geimpft werden! Mehr zum Thema Schutzimpfungen finden Sie hier.

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    Pneumothorax beim Kaninchen

    Ursache eines Pneumothorax

    • physisches Trauma
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    Bei einem Pneumothorax strömt Luft in den sogenannten Pleuralraum, welcher die Lungen umgibt. Dadurch können sich die Lungen nicht mehr ausdehnen und es kommt zu schwerer inspiratorischer Atemnot, also einer starken Beeinträchtigung der Einatmung. Darüber hinaus entsteht ein starker Druck auf die im Brustkorb befindlichen Venen, sodass der Blutrückfluss zum Herzen beeinträchtigt wird und es zu einem akuten Kreislaufschock kommen kann.

    Als Ursachen kommen analog zur Lungenblutung physische Traumata verschiedenster Art infrage: Stürze, Tritte, Zusammenstöße, Angriffe durch Raubtiere, Einquetschen usw.,

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    Diagnostik bei Pneumothorax

    • Röntgen
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    Bei Kaninchen mit einem Pneumothorax ist auf Röntgenaufnahmen ein angehobener Herzschatten auffällig. Dies kommt durch die Luft zustande, die sich im Pleuralspalt ansammelt.

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    Therapie

    • Sauerstoffzufuhr
    • Thorakozenthese
    • Schocktherapie
    • Boxenruhe
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    Ein Pneumothorax verläuft sehr schnell tödlich, da mit jedem Mal Ausatmen weitere Umgebungsluft durch die Verletzung in den Brustkorb strömt und die Lunge weiter einengt. Die meisten Kaninchen erreichen die Tierarztpraxis nicht mehr lebend.

    Eine Überlebenschance besteht meist nur, wenn die Läsion ausgesprochen klein ist. Der Patient benötigt umgehend reinen Sauerstoff. Ist die Atmung bereits hochgradig eingeschränkt, kann eine sogenannte Thorakozenthese lebensrettend sein: Der Tierarzt sticht mit einer Kanüle in den luftgefüllten Pleuralspalt und zieht die Luft mit einer Spritze ab. Dadurch kann sich die Lunge wieder ausdehnen.

    Meist ist außerdem eine Schocktherapie mittels Wärmezufuhr und intravenösen Infusionen erforderlich. Aufgrund der meist starken Atemnot kann dies in vielen Fällen erst erfolgen, nachdem der Patient mittels Sauerstoff und Thorakozenthese einigermaßen stabilisiert wurde.

    Sobald das betroffene Kaninchen stabil ist und entlassen werden kann, benötigt es zu Hause mehrere Wochen Boxenruhe. Nur so kann die Verletzung komplikationslos verheilen und das Risiko eines Rückfalls wird auf ein Minimum beschränkt.

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    Prognose

    In den meisten Fällen verläuft ein Pneumothorax tödlich. Liegt nur eine sehr kleine Verletzung vor und kann umgehend ein Tierarzt aufgesucht werden, besteht eine Überlebenschance, sofern der Patient eine umfassende Intensivtherapie erhält.


    Prophylaxe

  • umsichtige Fortbewegung zu Hause
  • Sicherung von Türen bei Wind / Durchzug
  • vorsichtiges Öffnen / Schließen von Türen
  • sichere Fixierung auf Arm, Schoß oder Tisch
  • Absicherung erhöhter Ebenen
  • Schutz vor Raubtieren
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    '
    Die Prophylaxe besteht in der Vermeidung physischer Traumata und entspricht somit weitestgehend der einer Lungenblutung (s. o.).

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    Zwerchfellverletzungen beim Kaninchen

    Ursachen von Zwerchfellhernien und Zwerchfellrupturen

    • physisches Trauma
    • Druck von Bauchorganen aufs Zwerchfell
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    Kommt es zum Einreißen des Zwerchfells, besteht das Risiko, dass Bauchorgane durch die Läsion in den Brustkorb vorfallen. Dadurch können die Lungen sich nicht mehr physiologisch ausdehnen und die Atemfunktion wird beeinträchtigt. Es handelt sich also um keine primäre Lungenerkrankung, sondern um eine Grunderkrankung, die die Lungenfunktion sekundär stört.

    Auch die Funktion der vorgefallenen Bauchorgane kann beeinträchtigt sein. Insbesondere vorgefallene Darmschlingen werden mitunter abgeschnürt, was einen Ileus (Darmverschluss) und einen Kreislaufschock zur Folge haben kann.

    Die möglichen Ursachen entsprechen weitestgehend denen des Pneumothorax. Es handelt sich in aller Regel um physische Traumata wie Sprünge / Stürze aus großer Höhe, Zusammenstöße, Tritte, Stöße oder Angriffe durch Fressfeinde.

    Selten kann das Zwerchfell auch durch einen massiven Druck durch Bauchorgane einreißen. In diesem Fall drücken z. B. der Magen, Darm oder die Leber aufs Zwerchfell und können es schädigen. Mögliche Ursachen sind z. B. Magendilatation, Magenüberladung, Aufgasung, Gebärmuttervergrößerung und Tumore aller Art.

    Gelegentlich liegt zunächst nur eine kleine Läsion vor, die mit der Zeit jedoch weiter einreißt. In diesem Fall tritt die Atemnot nicht akut auf, sondern die Atmung verschlechtert sich mit der Zeit allmählich.

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    Diagnostik bei Zwerchfellhernien und Zwerchfellrupturen

    • Röntgen
    • Ultraschall
    • Adspektion (Beobachten)
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    Eine geduldige Adspektion kann bereits deutliche Hinweise auf eine Zwerchfellruptur liefern: Typischerweise zeigen betroffene Kaninchen sogenannte paradoxe Atembewegungen; d. h., der Brustkorb erweitert sich beim Ausatmen und verengt sich beim Einatmen (bei gesunden Tieren verhält es sich umgekehrt).

    Sehr gut zu diagnostizieren sind Zwerchfellrisse auf Röntgenaufnahmen. Während bei geringgradigen Hernien eine Vorwölbung des Zwerchfells in den Brustkorb auffällt, zeichnen sich im Falle einer großflächigen Ruptur z. B. Darmschlingen im Bereich des Brustkorbs ab.

    Bestätigen lässt sich der Verdacht auf einen Zwerchfellriss im Ultraschall. Hier lassen sich im Zweifelsfall auch gewebige Strukturen von Flüssigkeit unterscheiden.

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    Therapie bei Zwerchfellhernie und Zwerchfellruptur

    • Bei kleineren Hernien: Vermeidung von Sprüngen, Umsicht im Alltag
    • Sauerstoffzufuhr
    • Schocktherapie
    • Operation
    • Euthanasie
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    Kleine Zwerchfellhernien müssen das Allgemeinbefinden des Kaninchens nicht zwingend beeinträchtigen. Häufig sind sie Zufallsbefunde auf Röntgenbildern. Das Hauptrisiko besteht darin, dass die Läsion mit der Zeit weiter einreißt und Bauchorgane in den Brustkorb vorfallen.

    Kaninchen mit einer Zwerchfellhernie sollten dauerhaft, soweit möglich, vom Springen abgehalten werden. Das bedeutet: Erhöhte Ebenen dürfen nur angeboten werden, wenn sie ausschließlich über eine Rampe aufgesucht und verlassen werden können. Beim Hochheben betroffener Tiere ist größte Vorsicht angesagt - sie sollten nach Möglichkeit nicht strampeln.

    Eine akute Zwerchfellruptur endet in den meisten Fällen tödlich. Ein Therapieversuch kann mittels Sauerstoffzufuhr, Schocktherapie und eines chirurgischen Eingriffs, in dessen Zuge der Riss vernäht wird, erfolgen. Der Eingriff an sich ist allerdings bereits äußerst riskant; zudem besteht ein hohes Rezidiv-Risiko, da die Nähte beim Kaninchen-Zwerchfell oftmals nicht halten. Daher ist leider auch eine Euthanasie in Erwägung zu ziehen.

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    Prognose bei Zwerchfellhernie und Zwerchfellruptur

    Kaninchen mit einer Zwerchfellruptur haben eine schlechte Prognose; insbesondere, da es meist nicht gelingt, das Zwerchfell stabil zu vernähen. Bei kleineren Hernien, die das Allgemeinbefinden nicht beeinträchtigen und oft zufällig festgestellt gefunden werden, ist die Prognose deutlich besser. 


    Prophylaxe

  • behutsame Fortbewegung zu Hause
  • Türen bei Wind / Durchzug sichern
  • Türen vorsichtig öffnen und schließen
  • sichere Fixierung auf Arm, Schoß, Tisch usw.
  • erhöhte Ebenen sichern
  • Schutz vor Fressfeinden
  • schnelle Therapie bei Magen-Darm-Erkrankungen
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    Die Prophylaxe entspricht weitestgehend der einer Lungenblutung und eines Pneumothorax. Im Vordergrund steht die allgemeine Vermeidung physischer Traumata, soweit möglich.

    Zusätzlich spielt bei Zwerchfellläsionen die Prophylaxe bzw. schnelle Therapie von Magen-Darm-Erkrankungen im Vordergrund, damit kein übermäßiger Druck aufs Zwerchfell entsteht.

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