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Dort fühlen sich Kaninchen wohl: Grundregeln für den “Wohnort”

  • Keinesfalls sollten Kaninchen in einem Zimmer leben, in dem geraucht wird. Auch anderweitige penetrante Gerüche sind für die empfindlichen Nasen äußerst unangenehm. Die Tiere verfügen über einen gut ausgeprägten, sehr feinen Geruchssinn; der “Duft” nach Zigaretten oder Chemikalien ist ihren empfindlichen Nasen ein Gräuel und birgt für die Tiere zudem die gleichen gesundheitlichen Risiken wie für uns Menschen.

  • Übermäßig laute Umgebungen sind ungeeignet. Kaninchen hören um ein Vielfaches besser als der Mensch und leiden dementsprechend unter permanentem Lärm. Dies gilt insbesondere für hohe, schrille Töne (pfeifende Vögel oder Meerschweinchen, schreiende Kinder,...), aber auch stundenlang dröhnende laute Musik oder Lärm aus der Werkstatt ist für die Tiere alles andere als angenehm. Bei freier Wohnungshaltung können sie sich freiwillig in einen anderen Raum zurückziehen - bei einer Haltung im Kaninchenzimmer oder Gehege muss der Besitzer dafür Sorge tragen, dass die Kaninchen in dem entsprechenden Raum nicht unter Dauerstress stehen.

  • Umgekehrt können auch Kaninchen durchaus so laut sein, dass sie nachts den Schlaf ihrer menschlichen Mitbewohner stören: Sie rascheln, scharren, springen, rütteln an der Futterraufe, flitzen durch ihre Tunnel und jagen sich gelegentlich auch einmal. Eine Unterbringung im Schlaf- oder Kinderzimmer ist daher oft problematisch.

  • Auf der anderen Seite sollten Kaninchenzimmer und Zimmergehege gut ins Familienleben integriert werden; d.h. die Tiere sollten nicht bei verschlossener Türe isoliert in einem Raum leben, sondern möglichst viel vom Alltag ihrer Besitzer mitbekommen. Anderenfalls langweilen sie sich schnell. Kaninchenzimmer können z.B. mit einem Kindergitter abgesperrt werden, sodass die Tür offen stehen bleiben kann.

  • Für Kaninchenzimmer und Zimmergehege ist ein Raum mit reichlich Tageslichteinfall Pflicht. In ständig abgedunkelten Zimmern verkümmern die Tiere. Eine Tageslichtlampe ersetzt kein natürliches Sonnenlicht!

  • Keine ausgesprochen heiße Umgebung! Kaninchen sind hitzeempfindliche Tiere. Bei Kaninchen, die keine Möglichkeit haben, sich an einen kühlen Ort zurückzuziehen, sind lebensbedrohliche Hitzschläge keine Seltenheit. 


In nicht klimatisierten, nach Süden ausgerichteten Zimmern, Dachgeschosswohnungen, auf seitlich geschlossenen sowie nach Süden ausgerichteten Balkonen, in Freigehegen ohne luftige Schattenplätze oder gar Schuppen oder Außenställen, die sich wie Backöfen aufheizen, kommt es immer wieder zum qualvollen Hitzetod von Kaninchen: Anders als wir Menschen können Kaninchen nicht schwitzen oder leichtere Kleidung tragen, sodass sie den Temperaturen hilflos ausgeliefert sind.

Seien Sie sich daher unbedingt darüber im Klaren, dass den Kaninchen das ganze Jahr über kühle, luftige Schattenplätze zur Verfügung stehen müssen!

Ventilatoren helfen nur bedingt. Sie sollten so verwendet werden, dass sie eine angenehme Brise imitieren - d.h. im Bewegungsmodus und nicht auf der höchsten Stufe laufen, damit die Kaninchen nicht permanent im starken Wind sitzen (Erkältungsgefahr). Sie müssen sich bei Bedarf auch stets in einen windstillen Bereich zurückziehen können.

Ist für die Kaninchenhaltung ein Zimmergehege geplant, sollte dieses möglichst weit von Heizkörpern u.ä. entfernt gebaut werden. Im Gegensatz zu uns genießen Kaninchen mit ihrem dichten Pelz eine “kuschelige Wärme” nämlich auch im Winter nicht, sondern empfinden stark geheizte Räumlichkeiten als unangenehm.